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VII

Es war an einem Märzabend voll fürwitziger Wärme und jungdreisten Sonnenscheins.

Die schwarzen Schneekrusten auf der Straßenkante waren zu glänzenden Lachen auseinandergeflossen … Von den Dächern sprühte ein Funkenregen schmelzenden Eises … Drüben auf den Häuserfronten der Südwestseite lag der rote Abendglanz gleich bunten Teppichen ausgebreitet, schiefwinklig abgegrenzt von den Schatten der diesseitigen Mauern … Die hohlgeschliffenen Fenstergläser strahlten, als wären sie Sonnen mit eigenem Licht, und auf den triefenden Dachrinnen jagten sich die Spatzen.

Aber was schöner war als alles in diesem dürftigen Stadtgassenfrühling, das war die seltsam würzige Tauluft, die selbst in dem Dunste des wiederbelebten Rinnsteins noch eine Ahnung von grünenden Wiesen und knospenden Ruten mit sich trug.

Lilly, die den Winter über kaum dreimal auf die Straße gekommen war, saß am Ladentisch und schaute sehnsüchtig ins Freie.

Überall, das sah sie, waren die Fenster und Türen weit geöffnet, überall sogen lufthungrige Kehlen den Hauch des nahenden Frühlings in vollen Zügen ein. Da stieß auch sie die Fensterflügel weit auf und gab der Flurtür einen Stoß, so daß sie zurückflog und den Staupbesen, der wie immer auf seinem Posten stand, zur Erde riß.

Durch die Türöffnung sah sie nun jenseits des Hausflurs in die gute Stube des drüben wohnenden Nachbars hinein, der seine Tür in gleicher Weise dem eindringenden Frühling erschlossen hatte.

Sie sah ein kirschrotes Sofa, dessen altmodisch geschweifte Lehnen mit gestickten Schonern gleichmäßig bepflastert waren, sie sah getrocknete Freundschaftskränze unter Glas und Rahmen an den Wänden hängen, sie sah einen Artilleriehelm mit zwei gekreuzten Portepeedegen darunter, sie sah Porzellanlöwen, die Zigarren apportierten, Tänzerinnen, die Stearinkerzen in den Händen trugen, sie sah photographische Gruppenbilder mit Pfauenfedern dahinter, ein kugeliges Goldfischglas und ein geflecktes Ziegenfell. Und inmitten all dieses behaglichen Krimskramses sah sie einen jungen Mann, der, mit einem Buche in der Hand, eifrig murmelnd hin und her wanderte und nach kurzem Verschwinden immer wieder in dem Gesichtsfelde der Tür erschien.

Dieser junge Mann erweckte ihre Anteilnahme schon auf den ersten Blick.

Er trug das blonde, wellige Haar in genialer Weise aus der Stirn zurückgestrichen, hatte eine freie, kühne Kopfhaltung, und unter seinem Kinn erglänzte eine lila und braunrot geblümte Krawattenschleife, die Lilly als der Gipfel weltmännischer Vornehmheit erschien.

Sie ließ die Schar ihrer Lieblingshelden an sich vorüberziehen, um darüber klar zu werden, mit wem sie ihn am besten vergleichen könne, und entschloß sich nach kurzem Schwanken zu der Ansicht, daß Herr von Finck, der Schwerenöter aus »Soll und Haben«, hier sein getreues Abbild gefunden habe.

Der junge Mann bemerkte sie nicht, und so konnte sie ihn in Muße betrachten. Jedesmal, wenn er auftauchte, war es ihr, als ergösse sich eine warme Woge über ihren Leib. Und wenn er um den Bruchteil einer Sekunde zu lange ausblieb, hatte sie ein widriges Gefühl, als ob man sie um ein liebes Eigentum betrügen wolle.

Das ging so lange, bis er einmal von seinem Buche aufsah, die offene Tür der Leihbibliothek mitsamt der Beobachterin dahinter gewahrte, erschrak und rasch in den unsichtbaren Teil der Stube zurücktrat.

Als er das nächste Mal wieder erschien, hatte er eine befangene und studierte Haltung angenommen. Er sah ein wenig zu tief in das Buch hinein und bewegte die Lippen um einen Grad zu eifrig, während ein strenges Stirnrunzeln seine Miene umdüsterte.

Auch Lilly hatte es für nötig gefunden, das Bild, das sie darbot, ein wenig aufzubessern. Sie strich sich den Madonnenscheitel glatt und ließ den linken Arm fortan in lässiger Träumerei über die Stuhllehne herabhängen.

Ein paar Dienstmädchen, die für ihre Herrschaften Bücher wechseln kamen, machten diesem beiderseitigen Posieren ein Ende. Und als die eine beim Fortgehen die Tür zum Hausflur hinter sich zuschlug, da wagte Lilly nicht, sie wieder zu öffnen.

Aber an diesem Abend nahm sie die neue Heldenerscheinung in ihre Träume hinüber.

Mit Frau Kantor, die jetzt bereits vor dem Abendessen ihre Medizin zu bereiten pflegte, war heute nicht mehr zu reden gewesen; aber da sie am nächsten Morgen einigermaßen gnädig gestimmt schien, so glaubte Lilly eine Erkundigung nach den Nachbarn, von denen sie bisher so gut wie nichts gewußt hatte, wohl unternehmen zu dürfen.

»Was gehen Sie die Nachbarn an, Sie neugierige Zottel Sie?« fragte Frau Asmussen.

Das war der Verkehrston, der sich aus dem anfänglichen Bezaubertsein inzwischen herausgebildet hatte.

Lilly faßte sich ein Herz und erzählte ihr eine Geschichte von einer eifrigen Kundin, die sie gestern nach den Herrschaften drüben gefragt, der sie aber keine Auskunft habe geben können.

Frau Asmussen, die vor den Wünschen der Kunden eine grenzenlose Hochachtung empfand, wurde auf der Stelle mitteilsam.

Es seien zwar brave, aber nur ganz kleine Leute, berichtete sie, mit der sie als eine Frau von höherem Geistes- und Herzensadel sich natürlich nicht befassen könne. Der Mann, ein Feldwebel außer Dienst, schreibe auf einem Bureau, die Frau nähe Krawatten für Geschäfte.

Lilly errötete, denn sie gedachte der lila und braunrot geblümten Schleife, deren Glanz sie seit gestern umgaukelte.

Von der ordinären Lebensweise jener Plebejer könne man sich ein Bild machen, fuhr Frau Kantor Asmussen fort, wenn man sich vorstelle, daß sie als ein besonderes Feiertagsessen Kartoffelsuppe mit eingeschnittenen Brühwürstchen betrachteten, eine Mahlzeit, bei der jeden an auserlesene Lebensauffassung Gewöhnten ein Grauen anwandeln müsse.

Lilly, der gleich den ungeratenen Töchtern die Milchmus längst keine Freude mehr bereitete, konnte ihr hierin nicht folgen, – im Gegenteil. Sie fühlte, wie ihr das Wasser im Munde zusammenlief, und um rasch darüber hinwegzukommen, fragte sie schüchtern, ob sonst noch jemand dort wohne.

»Nicht, daß ich wüßte,« erwiderte Frau Asmussen. »Aber einen Sohn haben die Leute. Der geht aufs Gymnasium und soll studieren. Ich weiß nicht, warum solche Leute ihre Söhne studieren lassen.«

»Ich weiß es,« dachte Lilly. »Weil er ein Auserwählter ist, weil der Genius ihm aus den Augen leuchtet, weil er die Bestimmung in sich trägt, ein Herrscher zu sein auf Erden.«

An demselben Nachmittag hielt sie die Flurtür wieder geöffnet; aber weil es heute hundekalt war, so dachte drüben keine Seele daran, ihr freundlich entgegenzukommen.

Nachdem sie das ovale Porzellanschild, auf dem geschrieben stand:

L. Redlich.
Bitte scharf zu klingeln

eine Stunde lang sehnsüchtig angestarrt hatte, sah sie sich genötigt, die Tür wieder zu schließen, denn die Beine hingen ihr wie Eiszapfen am Leibe, und obendrein hatte sie das demütigende Gefühl, verschmäht zu sein.

Von nun an gab sie fein acht, wenn um ein Uhr die Schüler des Hauses heimkehrten, und, die Stirn gegen die Fensterscheiben gepreßt, erkannte sie weiß-blau geränderte Primanermützen auf höchst unwahrscheinliche Entfernungen hin.

Stieg er die Stufen zum Beischlag hinan, so schlüpfte sie hinter die Gardine und fing freudezitternd den verschämten Seitenblick auf, den er zu ihr hereinwarf. Aber sah er geradeaus, so war sie unglücklich und fürchtete, ihn gekränkt zu haben.

Auch andere blau-weiße Mützen wandelten den Weg zur Haustür hinan. Sie gehörten seinen Freunden, die mit ihm gemeinsam zum Examen büffeln kamen.

Lilly liebte sie alle.

Sie fühlte sich als geheimer Teilhaber des Seelenbundes, der die jungen Weltenstürmer verband und nahm unsichtbar in ihrem Kreise Platz, sobald sie beieinander saßen.

Etliche unter ihnen vermochte sie von Angesicht nicht zu erkennen, weil sie zu rasch an ihr vorüberliefen, aber ihre Mützen kannte sie genau. Sie unterschied die »traurige«, die »ausgewaschene«, die »patente« und die »drahtlose« Mütze. Auch den Gang der jungen Herren und die Art, in der sie drüben anklopften, verstand sie auseinanderzuhalten. Manchmal, wenn Kunden da waren, wußte sie, ohne zum Fenster hinausgeschaut zu haben, wieviel und welche Freunde gerade mit ihm zusammen arbeiteten, und machte sich Gedanken, warum dieser oder jener heute fehlte.

Inzwischen schritt der Frühling fort, und der Beischlag, auf dem rechts und links von der Haustür Bänke und Tische standen, fing an zeitweilig sich zu beleben.

Die jungen Herren blieben plaudernd wohl eine Weile draußen sitzen, ehe sie sich an ihre Arbeit begaben, und auch er lehnte sich ab und zu in der Dämmerstunde über die Brüstung hinaus und träumte wohl von künftigen Siegen.

Hochklopfenden Herzens stand sie dann hinter dem Bücherregal, wo sie sich listigerweise durch Wegräumen etlicher Bände einen Ausguck geschaffen hatte, und las ihm die weltbewegenden Gedanken von der kühn aufstrebenden Stirn.

Die Bank auf der rechten Seite, die vor den Fenstern der Leihbibliothek aufgestellt war, blieb meistens leer, denn Frau Asmussen, der dieser Platz gehörte, liebte es nicht, ihre abendliche Medizin zu verlassen, und Lilly selbst hatte nicht gewagt, sie um eine diesbezügliche Erlaubnis anzugehen.

Eines Maiabends aber, als dunkelblaue Frühlingsschauerwolken, lockend mehr als drohend, an dem rotdurchzogenen Himmel hingen, als es rings so still war, daß man das Plätschern des fernen Marktbrunnens hören konnte und nur die Schwalben ab und zu dahergeschossen kamen, da hielt es sie nicht mehr in dem Leder- und Pappengeruch der Bibliothek; sie raffte ihr Stickzeug zusammen, mehr des schönen Scheines halber, als weil es sie nach Arbeit gelüstete, und ging entschlossen hinaus, sich auf die Bank des Beischlags zu setzen.

Sie wußte, daß er fortgegangen war und daß er über zehn Uhr hinaus nicht wegzubleiben pflegte.

Mindestens mußte er also an ihr vorüberkommen.

Eine halbe, noch eine halbe und noch eine Viertelstunde vergingen, da sah sie im letzten Abendschein eine blauweiße Mütze die Straße entlang schwanken.

Ihr erster Gedanke war, schleunigst ins Zimmer zu flüchten, aber sie schämte sich dessen und blieb.

Er kam, sah sie, zog die Mütze und ging vorbei.

Sie dachte glückselig: »So hat er mich doch einmal gegrüßt.«

Aber es vergingen kaum zehn Minuten, da war er wieder auf dem Plan.

Er setzte sich auf die Bank, die zu seiner häuslichen Seite gehörte, spielte mit Steinchen, pfiff hauchend vor sich hin und tat so, als sähe er sie nicht.

Lilly saß abgewandt in ihrer Ecke, rollte ihr Stickzeug aus und ein und stieß von Zeit zu Zeit einen kleinen Seufzer aus, nicht um ihm ihre Liebe zu zeigen, – beileibe nicht! – sondern nur, weil ihr der Atem so knapp war.

Auf diese Weise verging wohl eine halbe Stunde, und Lilly begann schon jede Hoffnung aufzugeben, daß eine Annäherung zwischen ihnen jemals zu stande kommen würde, da sagte er plötzlich mit einer halben Bewegung nach seiner Mütze hin: »Nun wird ja wohl bald die Haustür geschlossen werden, Fräulein.«

»Nicht möglich!« rief sie, ein heftiges Erschrecken heuchelnd; aber da sie fühlte, daß sie beide sich auf diese Weise von dem Ziele des endlichen Bekanntwerdens rasch wieder entfernten, fügte sie hinzu, leichtsinniger, als ihr zu Mute war: »Ach, das tut nichts, das Fenster ist ja offen.«

Er machte: »Hm, hm,« ob tadelnd oder zustimmend, konnte sie nicht ermessen, und das Gespräch wäre sicherlich wieder ins Stocken geraten, wenn sie es nicht mit Gewalt in Schwung gehalten hätte.

»Wir sind ja wohl Nachbarn?« fragte sie.

Er schoß von der Bank empor, die Mütze bis zur Hosentasche hinunterschwenkend.

»Erlauben, daß ich mich vorstelle: Fritz Redlich, Oberprimaner.«

Sie fühlte das ehrfürchtige Gruseln, das bei dem Worte »Oberprimaner« einst ihre Selektanerinnenseele durchbebt hatte, wieder in sich erstehen, und voll heißer Scham wurde sie sich dessen bewußt, daß sie jetzt ein Ladenmädchen war und weiter nichts.

Aber sie wollte ihre ruhmvolle Vergangenheit nicht umsonst durchlebt haben.

»Bis zum vorigen Herbst ging ich in die Selekta,« sagte sie. »Da habe ich einen und den andern von Ihnen gekannt.«

»Wen?« fragte er gespannt.

Sie nannte die Namen zweier junger Herren, die sie einst auf der Eisbahn umschwärmt hatten, und fragte, ob er mit ihnen befreundet wäre.

»O, durchaus nicht,« sagte er mit einer Verachtung, die nicht ganz echt schien. »Die bummeln uns zuviel. Und die werden auch in ein Korps eintreten, das ist nichts für uns.«

Ein Schweigen entstand. Es war nun so dunkel geworden, daß sie gerade noch die Umrisse seines Körpers erkennen konnte, wie er sich ihr gegenüber lässig an den Eckpfeiler der Balustrade lehnte.

Feine Regentropfen schossen auf sie herab und nestelten sich in ihren Haaren fest … Sie hätte ewig so dastehen mögen, die dunkle Jünglingsgestalt vor ihren spähenden Augen, den Frühlingssegen kühl auf ihrem Haupt.

»Sie sind hier – in der Leihbibliothek – tätig?« fragte er.

Lilly bejahte und war ihm dankbar für das schöne Wort »tätig«, das ihre Lage ein wenig zu mildern schien.

»Und Sie machen Ihr Examen?« fragte sie zurück.

»Zum Herbst, – wenn alles gut geht,« erwiderte er mit einem Seufzer.

»Und dann gehen Sie hinaus in die große Welt,« schwärmte sie im deutschen Aufsatztone, »und kämpfen sich durch das Leben. Ach, wie sind Sie zu beneiden!«

»Wieso, Fräulein?« fragte er verwundert. »Kämpfen Sie sich nicht jetzt schon durchs Leben?«

Sie lachte hell auf.

»O, wenn ich Sie wäre!« rief sie, »wie wollte ich – ach!«

Sie fühlte jauchzend, wie ihr Körper sich reckte, wie aus ihrem Auge ein Siegesleuchten brach, das nur deshalb nicht siegen konnte, weil es sich ungesehen im Dunkel verlor.

Und das Glück übermannte sie so sehr, daß es sie nicht länger auf ihrem Platze duldete. Sie wäre toll geworden, hätte sie noch weiter so dastehen müssen, steife Worte drechselnd, während alles in ihr schrie: »Du dort drüben an der Urne, dich hab' ich lieb!«

Sie bot ihm ein hastiges »Gute Nacht« und rannte ins Zimmer hinein, die Tür rasch hinter sich verriegelnd.

Dann lief sie in dem schmalen Gange zwischen den Leihbibliothekschränken lachend und seufzend auf und nieder, streckte die Arme hoch wie eine betende Priesterin und stieß sich im Finstern rechts und links die Knöchel, so daß sie schmerzten.

Ein sehnsüchtiges Verlangen nach Tönen, nach großen, getragenen Durakkorden quoll in ihr auf. Das »Wallhallmotiv« wollte sie singen, doch das läßt sich nicht singen.

Und dann fuhr ihr plötzlich eines der Lieder durch den Kopf, die ihre Jugend, sinnlos zwar, doch mit umso reinerer Weihe durchzittert hatten:

»Ich suchte ihn, den meine Seele liebt,
Ich ging hinaus und fand ihn nicht –
Ich rief, und er antwortete nicht.
Da griffen mich die bösen Hüter,
Die nachts umherziehn in der Stadt.
Und schalten und schlugen mich wund,
Die bösen Hüter am Tore.«

So sang sie mit leiser, ungewisser Stimme, doch laut genug, daß er es durch das Fenster hören konnte. Als sie dann von ihrem Ausguck her hinüber spähte, um sich zu überzeugen, ob er auch lausche, da stand er nicht mehr da.

Nun sang sie lauter und lehnte sich hinaus, riß das enge Kleid auf und bot die nackte Brust den Regentropfen dar.

Dann plötzlich überkam sie ein Jammer, für den sie keinen Grund wußte, und der doch so stark war, daß sie glaubte, daran sterben zu müssen. Sie fühlte am eigenen Leibe, wie die grausamen Wächter sie ergriffen, sie fühlte den Schmerz der Wunden, die rohe Hände ihr schlugen, sie fühlte, wie man ihr den Schleier wegriß, mit dem sie die heilige Nacktheit ihres Leibes vor der Welt verhüllte. In schamloser Blöße und dennoch Blutstropfen weinend vor bitterer Scham, wankte sie nun durch die Gassen und suchte und suchte, doch er war ferner denn je.

Sie sank vor dem Fensterbrett auf die Kniee, und das Gesicht gegen die Kante pressend, weinte sie bitterlich aus süßem, dunklem Mitleid mit jenem Abbilde ihrer selbst, das sie durch Jerusalems nächtige Straßen irren sah.

Und doch war alles eitel Glück!


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