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Wohl dir, Sommer, deiner süßen
Wonniglichen schönen Zeit,
Alles Trauern magst du büßen,
Freude deine Nähe leiht:
Solche Süße
Hast du, daß ich süß dich grüße.
Haide, Feld, Wald, Anger, Aue
Sah ich nie in schönerm Kleid,
Naß von lüftesüßem Thaue
Sind die Blumen weit und breit.
Vöglein kleine
Singen Lob dem Maienscheine.
So von guten Frauen singe
Ich das Schönste was ich kann,
Daß der Schönen Lob bezwinge
Alles Leid, das ich gewann.
Weibesgüte
Leiht mir freudenreich Gemüthe.
Weibesschöne, Weibesehre,
Weibesgüte, Weibeszucht,
Ist der Ehre reinste Lehre,
Ist verliebten Herzens Sucht.
Ueberkrönen
Mag wohl Kronen Huld der Schönen.
Wo ein werthes Weib mit Lachen
Freuen will verliebten Mann,
Ihm den Mund zum Küssen machen,
Dessen Muth wohl schwebt voran
Hoch der Sonne:
Das ist Wonn ob aller Wonne.
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