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Räumt den Weg vor meiner lieben Frauen
Und laßt mich ihren reinen Leib ersehen.
Den möcht ein Kaiser wohl mit Ehren schauen,
Das hör ich ihr die Menge gern gestehen.
Drum muß mein Herz in hohen Lüften steigen:
Ich will ihr Lob und Ehre nicht verschweigen;
Wo sie wohnt, dem Lande muß ich neigen.
Botin seid, Frau Minne, mir alleine,
Sagt der Lieben, die ich herzlich minne,
Sie ists, die ich mit ganzer Treue meine,
Ob sie mir oft gar benimmt die Sinne.
Wohl möchte sie mir hohe Freude machen:
Will ihr rother Mund mir lieblich lachen,
So schläft mein Leid und muß mein Heil erwachen.
Ich bin beschwert mit einem Doppelleide,
Seht, ob mir das die Freude wohl vertreibe:
Die lichten Blumen falben auf der Haide,
Auch leid ich Noth von einem reinen Weibe.
Die mag mich heilen wohl und wohl verwunden:
Bedächte sie sich noch in kurzen Stunden,
So wüst ich, all mein Kummer wär verschwunden.
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