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Konrad, ein Schlosser, zerstörte eines Morgens voll Zorn die Spatzennester unter seinem Hausdache. Der kleine Pius des Nachbars sagte zu Konrads Töchterlein: Du, Hannchen, warum hat dein Vater denn einen gar so argen Zorn über die Spatzen?
Ach! sagte das Kind, seit der Vater den goldenen Kelch und die silbernen Leuchter heimgebracht hat, schreien, wie er meint, die Spatzen alle Morgen mit Anbruch des Tages: Dieb! Dieb! – Der kleine Pius erzählte das seinen Eltern, sie erschraken darüber sehr, denn wirklich war vor einem Jahre in der Kirche des Dorfes ein solcher Diebstahl begangen worden, und man hatte den Täter noch nicht ausfindig machen können.
Der Vater des Knaben sprach daher im Vertrauen mit dem Amtmanne. – Der kluge Beamte hieß ihn schweigen, forschte heimlich nach, fand, daß der Schlosser mehr Geld ausgebe, als er verdiene, und ließ ihn einsperren. Da kam es denn heraus, daß der Schlosser mit seinem Hauptschlüssel die Türe der Sakristei geöffnet und den Kirchendiebstahl begangen hatte, und er wurde zum Zuchthaus verurteilt. – O, die verwünschten Spatzen, rief der Schlosser: die sind an meinem Unglücke schuld! Allein der Amtmann sagte: Nicht die Spatzen haben dich verraten, sondern dein Gewissen. Das böse Gewissen ist ein beständiger Ankläger, der nie ruht und schon manches geheime Verbrechen an den Tag gebracht hat.
Bewahre dein Gewissen rein,
Sonst lebst du stets in Angst und Pein,
Und wirst gestraft noch obendrein.