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4.
Morgentoilette.

»Halte aber auch hübsch still,« sagt der Schwamm.

»Dummes Zeug, du mußt still halten,« sagt das Wasser, nachdem es sich vergeblich lockend und schmeichelnd als das »schöne, weiche, lauwarme« Wasser angepriesen.

»Wenn wir nicht ordentlich reiben, sagt das Seifläppchen, kriegen wir keinen Grund.«

»Das eine Ohrchen ist schon gut, sagt schlau das Handtuch, nun blos noch das andere.«

Kamm und Bürste streichen die verwirrten Löckchen glatt, theilen den Scheitel und sagen: »gleich sind wir fertig.«

»Erst das rechte Aermelchen, dann das linke Aermelchen,« sagt das reine Hemdchen.«

»Ueber Nacht sind wir auch nicht magerer geworden,« sagen die Strümpfchen zu den wurstrunden kleinen Wackelwaden.

Die Schuhchen sagen: »Schmuck Pferdchen, blanke Hufchen.«

»Kopfüber, ohne die Frisur zu verderben, das ist die Kunst,« sagt das Unterröckchen.

»Jetzt komme ich,« sagt das Kleidchen, wie der Vornehmste in der Gesellschaft, auf den alle Anderen gewartet haben. Es weiß recht gut, daß es das rothe Kleidchen mit den Glasknöpfchen ist, zu dem das Kind das Zeug sich selbst ausgesucht nach der Probe, es weiß, daß es des Kindes Lieblingskleidchen ist.

»Nun noch das Näschen bohnern,« sagt das Taschentuch, und das klingt so launig, man denkt gar nicht an seine unangenehme Commission.

»Fix und fertig,« sagt der ganze Chor.

»Ach, da sitzt noch ein Thränchen, ein dummes kleines Thränchen, das sich nicht abtrocknen lassen wollte, auf der Backe. Das küsse ich schnell weg, sagt die Mutter, und dann gehen wir Papa Guten Morgen sagen, einen freundlichen, reingewaschenen, angezogenen Guten Morgen.«

*

 


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