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In einer langen Winternacht, Wovon ich manche schon mit Reimen Auf dunkelm Lager zugebracht, Genoß ich einst das Glück zu träumen. Ein großes Glück! denn Träume sind Auch für den Mann, wie für das Kind, Des Erdendramas Intermezzen, Die mehr oft als das Stück ergötzen, Doch nun zum Traum. Die Phantasey Trug mich auf eine Mumerey. Ein Schwarm von bunten Masken jagte, Gespenstern gleich, an mir vorbey. Ein alter hagrer Bettler nagte An einem Brod von Heidekorn, Indem des Überflußes Horn Aus seiner zwilchnen Tasche ragte. Ein Weib, als Themis ausgeziert, Von einem schlauen Advokaten Und einem Amtmann angeführt, Wog Urtheilsprüche nach Dukaten. Als Reichsabt kam ein Trunkenbold Mit Kupferbergen auf der Nase. Er soff aus einem Deckelglase Der edeln Rebe trinkbar Gold. Als Vesta bot mir eine Dirne, Mit geilem Blick und frecher Stirne, Der feilen Minne schnöden Sold. Als Proteus zeigte sich ein Schranze Mit einem Stern und einem Joch Geschmückt, in einem Wechseltanze, Wo man bald sprang, bald schlich, bald kroch. Doch schnell erschien im Schwanenglanze Des frommen Schäfers ein Tyrann; Er schlug zum Spaß dem armen Tropfe Mit seinem Stabe nach dem Kopfe, Daß rother Schweis herunter rann. Ich wollte fliehn, weil vor dem Blute Mir grauet, doch der Ball verschwand, Gleich einem Schatten an der Wand. Ein Weib mit einem Schellenhuthe Und einer Klapper in der Hand, Stund einsam auf der Zauberbühne, Ihr Kopfputz, ihre Satyrsmiene Ihr schäkicht, flatterndes Gewand Ließ mich die Narrheit nicht verkennen. Sie sprang mit Lachen zu mir hin Und rief, ich darf mich wohl nicht nennen, Denn jetzt erschein ich, wie ich bin. Wenn Maler und Poet mich schildern, Doch auch in jedem von den Bildern, Das hier vorbeyzog, sahst du mich: Von jedem Stand und Himmelsstrich Borg ich mir eigene Gestalten Und selbst, Polypen gleich, zerspalten Bleibt jeder Theil mein ganzes Ich: Die Nacht, in der die Menschen tappen, Gleicht einer Fäschings-Mummerey; Ich bin die Hauptperson dabey, Doch immer unter fremden Kappen. |