»Gott grüß euch, Alter! – schmeckt das Pfeifchen?
Weißt her! – Ein Blumentopf
Von rothem Thon, mit goldnen Reifchen! –
Was wollt ihr für den Kopf?«
O Herr, den Kopf kann ich nicht lassen!
Er kömmt vom brävsten Mann,
Der ihn, Gott weiß es, einem Bassen
Bey Belgrad abgewann.
Da, Herr, da gab es rechte Beute!
Es lebe Prinz Eugen!
Wie Grummet sah man unsre Leute
Der Türken Glieder mähn –
»Ein andermal von euren Thaten,
Hier, Alter, seyd kein Tropf,
Nehmt diesen doppelten Dukaten
Für euren Pfeifenkopf.«
Ich bin ein armer Kerl und lebe
Von meinem Gnadensold;
Doch, Herr, den Pfeifenkopf, den gebe
Ich nicht um alles Gold.
Hört nur: Einst jagten wir Husaren
Den Feind nach Herzenslust,
Da schoß ein Hund von Janitscharen
Den Hauptmann in die Brust.
Ich heb ihn flugs auf meinen Schimmel,
Er hätt es auch gethan,
Und trag ihn sanft aus dem Getümmel
Zu einem Edelmann.
Ich pflegte ihn. Vor seinem Ende
Reicht er mir all sein Geld
Und diesen Kopf, drückt mir die Hände,
Und blieb im Tod noch Held.
Das Geld must du dem Wirthe schenken
Der dreymal Plündrung litt,
So dacht ich, und zum Angedenken
Nahm ich die Pfeife mit.
Ich trug auf allen meinen Zügen
Sie wie ein Heiligthum,
Wir mochten weichen oder siegen,
Im Stiefel mit herum.
Vor Prag verlor ich auf der Streife
Das Bein durch einen Schuß,
Da griff ich erst nach meiner Pfeife
Und dann nach meinem Fuß.
»Ihr rührt mich, Freund, bis zu den Zähren.
O sagt, wie hies der Mann,
Damit auch mein Herz ihn verehren
Und ihn beneiden kann.«
Man hies ihn nur den tapfern Walter;
Dort lag sein Gut am Rhein . . . .
»Das war mein Ahne, lieber Alter,
Und jenes Gut ist mein.«
»Kommt, Freund, ihr sollt bey mir nun leben!
Vergesset eure Noth,
Kommt trinkt mit mir von Walters Reben
Und eßt von Walters Brod.«
Nun top! Ihr seyd sein wahrer Erbe!
Ich ziehe morgen ein,
Und euer Dank soll, wenn ich sterbe,
Die Türkenpfeife seyn. |