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Zween Wanderer vom Kennerhaufen Begegneten sich vor Athen, Nachdem sie Land und See durchlaufen Und alles in der Welt gesehn, Vielleicht auch nichts gesehen hatten, Sie warfen matt vom langen gehn Sich längs in einer Ulme Schatten Und schwatzten viel von Washington, Von Alikan und den Maratten, Vom Basilisk und Scorpion, Von Hottentoten, Irokesen Und endlich vom Chamäleon. Es ist ein sonderbares Wesen, Rief einer aus, halb Fisch, halb Molch; Sein Schwanz ist spitzig wie ein Dolch; Im Gang ist gegen ihm die Schnecke Ein Windspiel; seine Haut ist grün . . . . »Halt Freund, die Haut ist Karmosin: Ich sah es lang in einer Hecke, Worein die Abendsonne schien; Es schnapte Luft, denn andre Speise Genießt es niemals.« Es ist grün, Ich schwör es, grün; auf meiner Reise Nach Ormus fand ich es im Gras. »Es ist doch Karmosin.« Zum Teufel Ihr lügt! »Ein Schurke sagt mir das!« Die Zänker hätten ohne Zweifel Sich lahm und blutig demonstriert, Hätt ihr Geschrey nicht einen dritten Betagten Mann herbeygeführt. Ihr Herrn, worüber wird gestritten? »Freund, über das Chamäleon: Könnt ihr uns seine Farbe sagen?« Ey, warum das nicht, lieber Sohn? »Wir hätten bald uns drum geschlagen: Mein Nachbar meint es wäre grün Und ich behaupte, Karmosin.« Ha, lasset besser euch belehren, Das Thier ist weder roth noch grün; Schwarz ist es, schwarz, das kann ich schwören; Ich habe gestern eins gekauft Und es beym Licht genau besehn. Die beeden Streiter wollten gehen. Wenn ihrs nicht sehen wollt, so lauft, Ich hab es hier zum größten Glücke In meinem Schnupftuch, sprach der Greis. »Weist her!« Er zog es aus der Ficke Und siehe da, das Thier war weiß. |