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Gesengt vom heissen Mittagswind Erstarb die Flur. Die Nymphe leckte Am trocknen Krug. Der Hunger blöckte Mit seinem blassen Mordgesind, Den Seuchen, welche Myriaden Erwürgt, gleich rasenden Mänaden, Durchs öde Land. Ein Pelikan Am Ida litt mit seinen Jungen Des Orkus Durst. Der Hyderzahn Des Tods, mit dem sie lang gerungen, Durchwühlt ihr Mark. Von Harm durchdrungen, Sieht er verstummt die ganze Brut, Mit hohlem Aug und heiserm Ächzen, Nach einem Tropfen Wassers lechzen. Itzt bricht sein Herz, voll schöner Wuth Reißt er mit der gestählten Spitze Des Schnabels eine tiefe Ritze Sich in die Brust, und spritzt sein Blut Den Kindern in die dürre Kehle. Sie trinken froh den Purpursaft Und schöpfen, wie vom frischen Öle Die seichte Lampe, neue Kraft. Nur folgt dem schaurichten Befehle Das Jüngste nicht. Sein starrer Blick Klebt auf der Wunde; seine Seele Zerreißt ihr Band; es sinkt zurück; Verhüllt sein Haupt mit seinem Flügel – Und stirbt. Von dem geweihten Hügel Schaut Vater Zevs mit stiller Lust In dieses Heiligthum der Liebe: Er weint. der göttlichste der Triebe, Das Mitleid, schwellt des Rächers Brust; Er wischt den Tod vom Augenliede Des Märtyrers. Der Pelikan Wacht glänzend auf, und der Chronide Nimmt ihn zum zweyten Vogel an; Doch nicht als Diener seines Zornes, Der mit dem Blitz bewaffnet ist, Als Träger jenes Segenshornes, Das er auf fromme Kinder gießt. |