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Fünfundzwanzigstes Kapitel.
Der »Anwalt« der Verlassenen.

»Witwenstand ist ein betrübter Stand« und »Undank ist der Welt Lohn.« Die Wahrheit dieser beiden landläufigen Worte hat auch die Frau in gerütteltem und geschütteltem Maß erfahren müssen, von der man meinen sollte, sie hätte um ihres Gatten willen eine Ausnahme machen müssen von der allgemeinen Regel. Indessen fällt ja auch die Witwennot unter das allgemeine Reichsgesetz Gottes: »Wir müssen durch viel Trübsal in das Himmelreich eingehen.« Und von diesem Gesichtspunkt aus verstummt auf unsern Lippen die Frage: »Gott, warum hast du der armen Katharina das gethan?« –

An die Thür des Kanzlers Doktor Brück in Wittenberg klopfte ein kurfürstlicher Kanzleibeamter und wurde nach vielen Umständlichkeiten und Förmlichkeiten vorgelassen.

Herr Gregorius von Brück war ein großer, stattlicher Mann, mit seinem, geistdurchhauchtem Gesicht, dessen hohe, breite Stirn von scharfer Denkkraft Zeugnis gab und dessen lebhafte, sprechende Augen eine große geistige Gewandtheit verrieten. Er war es gewesen, der im Namen seines Kurfürsten auf dem Reichstag zu Augsburg zusammen mit seinem Kollegen Doktor Baier vor den Kaiser getreten war, um demselben das Glaubensbekenntnis der Evangelischen zu überreichen, und von dem Tag an war sein Ansehen bei der Welt noch um ein gut Teil gestiegen, besonders hatte ihm Luther seine Zuneigung zugewendet und ihn oftmals in seinem Haus gesehen. Daß der Herr Kanzler seiner Käthe gegenüber immer eine gewisse kühle Zurückhaltung beobachtete, war dem Doktor Martinus zwar ein Beschwernis, aber doch kein Hindernis, die Tugenden und Verdienste des Mannes voll anzuerkennen. Er kam niemals dazu, denselben nach dem Grunde seiner Abneigung gegen die Frau Käthe zu fragen; wäre das geschehen, vielleicht hätte es dazu gedient, dem Kanzler eine andere und bessere Meinung von der Lebensgefährtin des Doktor Martinus beizubringen, deren männlich festes und entschiedenes Auftreten ihm nicht behagen mochte.

»Was ist Euer Begehr?« fragte Brück den Kanzleirat.

Der erwiderte mit großer Ehrerbietung: »Seine kurfürstliche Gnaden entbieten dem Herrn Kanzler ihren wohlgeneigten Gruß und lassen Euch ersuchen, Ihr wollet in Sachen der Witwe des seligen Doktor Luther Euer Gutachten abgeben, maßen der gnädige Herr zu Euch, als Luthers Freunde, das Vertrauen hat, Ihr werdet der armen Witfrauen gerechter Schutz und treuer Anwalt sein.«

Brücks Augen zogen sich hinter die buschigen Brauen zurück und legten sich auf die Lauer, während die wohlgepflegte weiße Hand mit einer vom Tisch genommenen Feder spielte.

Der Kanzleirat schien auf eine Erwiderung zu warten, da diese aber nicht erfolgte, fuhr er fort: »Es wird Euch nicht unbewußt sein, Herr Kanzler, daß die Witwe sich an Seine kurfürstliche Gnaden mit einer Bittschrift gewendet – – –«

»Mit einer Bittschrift?« unterbrach der Kanzler hastig den Bericht des Beamten, und die Augen kamen neugierig aus ihrem Versteck wieder hervor. »Wohl hat sich etwas davon verlauten lassen, doch hat die Witwe in diesem Stück kein Vertrauen zu mir gehabt, sondern heimlich dieses Schreiben entsendet. Ihr kennet den Inhalt desselben?«

»Wohl kenne ich ihn«, war des Kanzleirats Antwort, »und Eure Äußerung darüber zu vernehmen, hat mich der gnädige Herr zu Euch geschickt.«

»So gebt es mir kund!« drängte der Kanzler, sich in Positur setzend.

»Es wird Euch wißlich sein«, fing der Kanzleirat an, »daß unser gnädiger Kurfürst dem seligen Doktor Martinus noch bei dessen Lebzeiten ein Kapital von 1000 Gülden verehret, dessen Genieß er durch etliche Jahre gehabt. Zu diesem Kapital will der gnädige Herr in herzlichem Erbarmen und als Erweis seiner Dankbarkeit gegen des Seligen große Verdienste noch tausend Gülden thun, auf daß der Witwe Not in etwas gelindert werde. So hat nun diese in ihrer Supplikation gebeten, kurfürstliche Gnaden wollen verstatten, daß die verheißenen zweitausend Gülden zu besserem Ertrag in liegenden Gründen angelegt werden möchten, maßen sich gegenwärtig eine günstige Gelegenheit böte durch Ankauf des benachbarten Gutes Wachsdorf, darauf schon ihr seliger Herr sein Augenmerk gehabt, und zu dessen Erwerb die zweitausend Gülden wohl hinreichen würden.«

Der Kanzler rückte unruhig auf seinem Sessel hin und her und machte eine abwehrende Handbewegung. »Die Supplikation hebet böse an. Waget die Frau, dem Kurfürsten mit Unwahrheiten zu dienen? Will's also auf ihren Eheherrn schieben, als habe der nach dem Gut gestrebet? Jetzund kommt es zu Tage, wes Betrieb es gewesen. Ist ihr an dem Gütlein Zulsdorf noch nicht genug, zu herrschen und zu befehlen, will ein immer größeres Reich haben und trachtet hoch hinaus. Wo ihr der Kurfürst zu Willen wär, so würde sie in Wachsdorf ein solch groß Bauen anheben, wie sie in Zulsdorf gethan, wo viel unnütz Geld damit aufgegangen. Überdem ist Wachsdorf ein wüstes Gut, da sie keinen Keller könnte bauen, Wassers halber. So weiß man auch, daß die Elbe, wenn sie im Frühjahr übergehet, den meisten Acker in Wasser begräbt.«

Der Kanzleirat schüttelte zweifelnd den Kopf: »Mit Verlaub, gestrenger Herr Kanzler, von ungefähr kenne ich das Gut Wachsdorf auch, maßen ich in meiner Jugend Zum öftern dort verweilet; ist mir aber dessen allen nichts bekannt, was Ihr da fürbringet. Auch meine ich, daß das Gut, wo es um zweitausend Gülden erworben würde, viel unter seinem wirklichen Wert abginge, denn es wohl dreitausend gelten mag. Auch mag der Witwe an dem Ankauf wohl um dessentwillen gelegen sein, daß sie von wegen der Nähe ihre Kinder bei sich behalten könnte.«

Des Kanzlers Gesicht rötete sich, und er fiel dem Kanzleirat hart ins Wort: »Die Kinder – ja, die Kinder sind es gerade, in deren Interesse ich wider den Kauf sein muß. Denn was wird geschehen? Die Knaben werden lieber draußen in Wachsdorf liegen und reiten und Vögel fangen und scharwenzen und schlauraffen, statt hinter den Büchern zu sitzen und den Studien obzuliegen. Denn die Frau Katharina ist ihren Kindern gegenüber gar schwach und mag ihnen nichts wehren. Wäre daher überhaupt gut, wenn die Knaben insgesamt von ihr genommen und zu rechtschaffenen Lehrmeistern gethan würden, maßen sie bei ihrer Mutter nichts vor sich bringen werden. Doch hat sie einen harten Sinn und weigert sich dessen, wie sie mir denn mein wohlgemeintes Anerbieten, den Hans in die kurfürstliche Kanzlei zu bringen, eigensinnig abgewiesen, fürgebend, der Hans wär ein blöder, alberner Gesell, man würde ihn in der Kanzlei nur äffen und zum Narren machen. Will sich auch um dieses ihres harten Sinnes willen schwer ein Vormund finden, sintemal ein jeglicher besorget, wider die Frau einen schweren Stand zu haben. – Auch habe ich noch eine andere Besorgnis, daß sie nämlich ob ihrer Herrsch- und Habsucht zu sehr auf ihren eignen Vorteil möcht' bedacht sein und die Kinder verkürzen, zumal wenn sie, wie zu vermuten, über kurz oder lang eine andere Ehe einginge.«

»O weh, Herr Kanzler«, fiel der Kanzleirat mit allen Zeichen innerlicher Entrüstung ein, »wie möget Ihr solchen Verdacht hegen gegen die arme Witwe, von der mir ganz anderes ist berichtet worden!«

Der Kanzler erhob beschwichtigend die Hand. »Ereifert Euch nicht – was Ihr von ihr wisset, habet Ihr vom Hörensagen, ich aber kenne sie aus langjährigem Umgang mit ihrem seligen Eheherrn und verstehe ihr Herz und Wesen besser.«

Der Kanzleirat schüttelte abermals den Kopf. »Nicht vom Hörensagen allein kenne ich sie, sondern ich habe das Testament gelesen, so anno 1542 von dem seligen Doktor aufgesetzet worden, maßen dasselbige in die kurfürstliche Kanzlei gekommen ist zur Bestätigung durch den gnädigen Herrn. Aus diesem Testament aber ist zu ersehen, daß Luther, der seine Käthe doch wohl am allerbesten gekannt hat, zu derselbigen ein besser Vertrauen geheget denn Ihr, Herr Kanzler. Will mir derhalben scheinen, als habe mich der Kurfürst zu dem Unrechten gesendet, denn Ihr nicht der Anwalt der armen Witfrau seid, sondern ihr Ankläger, und wird solches den gnädigen Herrn hart befremden, als der sich zu Euch eines andern versehen. Möchte auch wohl am liebsten gar nicht den Auftrag haben, solchen Euren Bescheid dem gnädigen Herrn zu bringen.«

Brück stand geräuschvoll von seinem Sessel auf und maß das Gemach mit großen Schritten, bis er plötzlich vor dem Kanzleirat stehen blieb und mit etwas milderm Ton sagte: »Ihr mißdeutet meine Worte und werdet ungerecht gegen mich, als wäre ich der Frau Käthe abhold. Solches ist nicht der Fall. Ich gebe Euch vielmehr die Zusicherung, daß ich nur ihr Bestes im Auge habe und ihrer Zukunft Sorge trage, wenn es ihr auch vielleicht nicht gefallen mag. Will Euch übrigens der Mühe entheben und selbst an, den Kurfürsten schreiben.«

Der Kanzleirat atmete erleichtert auf. »Dafür sollt Ihr meinen Dank haben, Herr Kanzler! Gott aber wolle Euch die rechte Weisheit geben, das Richtige treffen, und ein erbarmendes Herz für die arme Wittib, deren Los vor andern beklagenswert. Möget daher des alten Spruches eingedenk sein: ›Der Witwen Thränen fließen wohl die Wangen herab, sie schreien aber über sich wider den, der sie herausdringet‹«

Der Kanzler, dessen Stirn sich leicht runzelte, maß den Kanzleirat mit fragendem Blick, ohne etwas zu erwidern, und entließ ihn mit leichtem Kopfnicken.

Alsobald setzte er sich hin und schrieb an den Kurfürsten einen bogenlangen Bericht. –

Währenddessen saß der kurfürstliche Abgesandte bei der Witwe des Reformators, um sich durch eignen Augenschein ein Urteil über die Frau zu bilden. Er traf bei ihr den Magister Philipp Melanchthon und verweilte nahe an drei Stunden. Aus der Herzlichkeit, mit welcher er sich von Frau Katharina verabschiedete, können wir entnehmen, daß er einen wohlthuenden Eindruck empfangen hatte. –

Es war zwei Tage später, als der Kanzleirat zu dem Kurfürsten beschieden wurde, der in seinem Kabinett am Schreibtisch saß, einen großen Brief in der Hand.

»Habe Euch schon gestern erwartet, lieber Veit«, sagte der hohe Herr zu dem Eintretenden, »daß ich aus Eurem Munde den Bescheid höre, den unser Kanzler Brück über die Bittschrift der Witwe des seligen Doktor Luther geben sollte. Inzwischen aber ist dieses Schreiben eingegangen, daraus ich ersehe, daß es des Kanzlers Absehen, seine Meinung schriftlich in aller Umständlichkeit zu äußern. Solches Schreiben hat mich aber stark befremdet, maßen es aus einem Ton gehet, so der Witwe unsres lieben Doktors nicht gar freundlich. Da ihm nun die Frau genau bekannt, dieweil er viel in Luthers Haus verkehret hat, so muß ich wohl seinen Worten Glauben schenken, ob es mir gleich schwer wird, denn ganz anders hatte ich mir die Hauswirtin des seligen Doktors fürgestellet.«

Der Kanzleirat trat einige Schritte näher und fragte mit ehrerbietiger Verneigung: »Wollen Eure kurfürstliche Gnaden verstatten, darauf zu erwidern?«

»Redet getrost, mein lieber Veit!« mahnte freundlich der Kurfürst und beugte sich mit aufmerksamer Begierde vor.

Der Kanzleirat räusperte sich und begann: »Der Herr Kanzler ist ein hochgelahrter Mann von vielem Verdienst, welches niemand ihm streitig machen wird; er hat ein klares Auge, den Dingen auf den Grund zu sehen, hier aber hat ihn sein Scharfblick getäuschet, und er thut der Witwe des seligen Herrn Doktor Martinus unrecht, indem er geringer von ihr achtet, als sich gebühret. Bin selbst zu der Frau gegangen, daß ich sie von Angesicht möchte kennen lernen, und was ich nun von ihr sowohl als von Melanchthon vernommen, ist mir Beweis und Zeugnis genug, daß der Herr Kanzler im Irrtum befangen. Bitte derhalben unterthäniglich, Eure kurfürstliche Gnaden wollen den Worten des Herrn Kanzlers nicht zu groß Gewicht beilegen, sondern der armen Witfrau demütig Bittschreiben gnädiglich gewähren.«

Der Kurfürst reichte dem Kanzleirat die Hand hin: »Ich danke Euch von Herzen, lieber Veit! Ihr habet mir einen großen Dienst gethan.«

Darauf gab er ihm einen Wink, sich zu entfernen.

Als der Kurfürst allein war, nahm er den Brief des Kanzlers noch einmal zur Hand und überflog ihn mit den Augen. Dann den Blick zu dem ihm gegenüber hängenden Bildnis Luthers aufschlagend, rief er plötzlich: »Nein, diese Schmach will ich nicht auf mich laden, daß die Nachwelt mich des Wort- und Treubruchs verklage! Martinus, du verklärter Geist, dir habe ich es mit Hand und Mund versprochen: Dein Weib soll mein Weib und deine Kinder meine Kinder sein! Und dieses Versprechen halte ich dir. Möchte auch dein Weib ganz unwert sein, ich möchte doch um deinetwillen ihrer Armut Helfer sein. Und wer könnte würdig dir vergelten, du Wohlthäter der Menschheit, du Brunnquell, aus welchem Leben und Segen quillet auf Geschlecht und Geschlecht!«


Im Lutherhaus zu Wittenberg, der Stätte tiefster Trauer, saß zwischen ihren Kindern Frau Katharina, die Witwe, und dankte mit ihnen dem Herrn, der sie in ihrer Trübsal besucht und ihr mitten in der Nacht des Leides ein helles Sternlein hatte aufgehen lassen.

»Du bist der Vater der Waisen und der Richter der Witwen«, betete der bleiche Mund. »Du hast dich uns nicht unbezeugt gelassen und uns gegeben über Bitten und Verstehen.«

Von drei Seiten zugleich war nämlich Hilfe gekommen. Zuerst der Kurfürst von Sachsen, Johann Friedrich der Großmütige hatte nicht bloß des seligen Luthers Testament vom Jahr 1542 bestätigt, sondern auch zweitausend Gülden geschenkt, wofür nach der Witwe Wunsch das Gut Wachsdorf käuflich erworben werden sollte, und zwar für die vier Kinder zu gleichen Teilen. Am folgenden Tag war ein Schreiben von den Grafen von Mansfeld eingelaufen, in welchem der Witwe gleichfalls ein Kapital von zweitausend Gülden verehret wurde, welches zwar nicht auf der Stelle ausgezahlt, aber doch mit hundert Gülden jährlich verzinst werden sollte. Und nun endlich waren auch noch von dem Dänenkönig Christian dem Dritten fünfzig Speziesthaler gekommen, mit der Erklärung, daß das Gnadengehalt, welches Luther nebst zwei andern Wittenberger Theologen vom König Christian bezogen habe, auch der Witwe nicht geweigert werden solle.

Das war also Hilfe über Hilfe. Wohl lag es nahe, beim Blick aus die vier unversorgten Kinder zu sprechen: Was ist das unter so viele. Aber Katharina sprach nicht so, sie hatte in der Schule Luthers eine andere Sprache gelernt und hatte jetzt nur ein Gefühl: Dank gegen den Lenker der Herzen und Vertrauen auf den Helfer aus aller Not.

Auch darin erkannte sie eine Gottesgnade, daß sie so treue und ehrenwerte Männer zu Vormündern für sich und ihre Kinder fand: der Hauptmann Asmus Spiegel und ihr Bruder Hans von Bora waren bereit, der Witwe als Beistand zu dienen, während die Fürsorge für die Kinder von dem Bürgermeister Ambrosius Reuter, dem kurfürstlichen Leibarzt Melchior Ratzenberger und dem Bruder des Verewigten Jakob Luther übernommen ward. Auch erboten sich die Professoren Melanchthon und Cruziger zu Mitvormündern, um mitzusorgen, daß des seligen Doktors Kinder zur Gottesfurcht, Lehre, Zucht und Tugend gehalten werden möchten.

Dem Ältesten, Johannes, nun ein Jüngling von zwanzig Jahren geworden, der lieber beim Studium bleiben als in die kurfürstliche Kanzlei eintreten wollte, wurde sein Wunsch gewährt, die beiden Jüngeren, der vierzehnjährige Martin und der dreizehnjährige Paul wurden der Mutter auf deren Bitten belassen, da der bisherige Präzeptor Ambrosius Rudtfeld sich als ein treuer und gewissenhafter Lehrer bewährt hatte. Das elfjährige Gretchen blieb natürlich ebenfalls bei der Mutter.

So war denn Katharinas Gottvertrauen wohl belohnt worden. Knapp ging's ja freilich her, sehr knapp, aber nicht umsonst hatte Katharina zwanzig Jahre lang in der Schule ihres Eheherrn, des Musterbildes edler Genügsamkeit, gesessen. Nun kam ihr das Gelernte zu statten, nun erntete sie die Zinsen ihres inwendigen Kapitals. –

Es steht aber geschrieben: Wie gar unbegreiflich sind Gottes Gerichte und unerforschlich seine Wege! Du bist ein verborgener Gott, und wunderlich ist's, wie du regierest. Wappne dich, Katharina, deine Trübsal ist noch nicht zu Ende, und durch ein neues Läuterungsfeuer muß dein geängstetes Herz!


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