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Ein Jahr war vergangen und etwas darüber. Der Herbst des Jahres 1524 hatte sich bereits unangemeldet eingestellt und trieb sein Zerstörungswerk an der Arbeit des Sommers. Auf den Straßen jagte sich der Wind mit den ersten gefallenen Blättern, und auf den Dächern hielten die Schwalben Rat wegen ihrer Abreise hinter den Störchen drein, welche bereits aufgebrochen waren.
Aus der Stadtkirche zu Wittenberg strömte in dichten Massen das Volk, da Luther die Predigt gethan hatte, und blieb in großer Erregung truppweis auf dem Marktplatz stehen. Wir bemerken im Gewühl den Stadtsyndikus Philippus Reichenbach in lebhaftem Gespräch mit einem vornehmen Herrn in reicher Kleidung und von stattlichem Wuchs, dessen künstlerisch durchhauchtes und männlich schönes Gesicht nach unten in einen bis zur Brust herabfallenden wohlgepflegten Bart ausläuft: den Hofmaler des sächsischen Kurfürsten und wittenbergischen Ratsherrn Lukas Kranach.
»Meinen Augen wollte ich nicht trauen«, eiferte lebhaft gestikulierend der Syndikus, »da der Bruder Martinus ohne die Mönchskutte in der schwarzen Schaube auf der Kanzel erschien, und mein Herz ist fröhlich darüber – sehe ich ihn doch ungern in der häßlichen Kutte, die für ihn längst nicht mehr tauget; denn nachdem er innerlich den Mönch ausgezogen, was soll ihm noch das äußere Gewand? Zumal seiner alten Kutte ob ihrer Fadenscheinigkeit und Alterschwäche die verdiente Ruhe wohl zu gönnen. Auch daß er immer noch im Kloster sitzen bleibet, nachdem die andern Mönche, ausgenommen der Prior Eberhard Brisger, alle ausgelaufen, will mir nimmer gefallen. Besser wäre es, er thäte allen äußern Schein von sich, so noch an das mönchische Wesen erinnert.«
»Darüber beruhiget Euch, liebster Freund«, versetzte Kranach. »Daß der Doktor Martinus des äußern Scheines nicht achtet, ist männiglich bekannt. Auch sollet Ihr wissen, daß er seinen guten Grund hat, in dem alten Kloster zu verbleiben, maßen die Rede gehet, der durchlauchtigste Kurfürst wolle es ihm zum Eigentum schenken.«
Der Syndikus machte große Augen. »Wie? Zum Eigentum? Und er will ein solches Geschenk annehmen?«
»Ei warum nicht?« forschte Kranach. »Ist solches nicht eine hohe Gnade von dem kurfürstlichen Herrn?«
»Hm – Hm! Ich habe da so meine eignen Gedanken«, sagte Reichenbach vor sich hin. »Da sitzet der liebe Doktor in dem großen, öden, weitläufigen, halb verfallenen Haus allein und hat kein weiblich Wesen, so seiner pflege und warte. Ist mir sonsten alles so hell und klar, was er lehret von dem heiligen Evangelio – und was er lehret, das lebet er ja auch, also daß wir aus seinem Wandel verstehen, was uns an seinen Worten dunkel ist. Dieses aber ist mir ein Rätsel und unbegreiflich Ding, daß er den Priestern und Mönchen die Ehe als etwas Göttliches und Heilsames anpreiset, aber selber für seine Person dieselbe verachtet. Selbst dem Hochmeister des deutschen Ordens, Albrecht von Brandenburg, hat er den Rat gegeben: Thu den Ordensmantel ab, darinnen die Motten hausen, nimm dir ein Weib und setze dir eine Herzogskrone auf das Haupt! – welches der hohe Herr auch gethan hat, zur Freude aller Evangelischen und Luthers insonderheit. Ingleichen ist bekannt, daß er auch in den Erzbischof Albrecht von Mainz gedrungen, er wolle seinem Vetter in Preußen nachtraben. Machet nun der Doktor seine Freunde nicht irre, als ob es ihm entweder nicht Ernst sei mit seiner Predigt von der Rechtmäßigkeit der Priester- und Mönchsehe, oder als ob es ihm am Mut gebreche?«
Lukas Kranach nickte zustimmend mit dem Kopf. »Dieses meine ich auch und wünschete von Herzen, daß Luther in diesem Stück andern Sinnes würde und in den heiligen Ehestand träte, nicht allein um seiner Freunde und der guten Sache, sondern auch um seiner selbst willen. Wahrlich, wo das so weiter gehet als bisher, so werden wir gar bald hinter seiner Bahre drein weinen, und was dann aus der Welt werden wird, das mag Gott wissen. Er zwar ist täglich auf den Tod gerüstet und meinet, das Werk werde auch ohne ihn hinausgehen, denn es sei Gottes Werk, und der könne sich aus jeder Weidenrute einen Doktor Martinus schnitzen. Ich aber achte es anders, nämlich also, daß Gott der Herr seine Werkzeuge nicht vor der Zeit wegwerfen, sondern ihrer so lange brauchen will, bis das angefangene Werk zur Vollendung gekommen. Derhalben kann die Welt des Doktor Martinus noch nicht entraten, sondern es bleibet noch viel durch ihn zu thun. Daß er es aber hinausführen könne, dazu darf er nicht allein bleiben ohne Pflege und Wartung. Möchte er auch Knochen von Eisen und Nerven von Stahl haben, so muß ihn die Riesenarbeit, so auf seinen Schultern lieget, doch gar bald aufreiben, wo nicht eine treue Hausfrau als eine Gehilfin um ihn ist und fürsorgend seines Leibes wartet. Geschiehet es doch, daß sein in himmlische Dinge versenkter Geist ganz vergisset, daß der Leib auch seine Nahrung und Pflege haben will. Habe ihn erst jüngst gefunden, wie er halb ohnmächtig, bleich wie ein Gestorbener in seinem Stuhl zusammengesunken saß, und auf mein Forschen kam es herfür, daß er über der Übersetzung der Psalmen zween Tage und zween Nächte weder Speis' noch Trank zu sich genommen. Wenn er aber von des Tages Arbeit müde abends auf sein Lager fällt, siehe, so ist dasselbe hart, und keine menschliche Hand hat ihm die Kissen geschüttelt. O daß ihm Gott das Herz lenken wollte, zu suchen, wo er ein Weib fände, das zu ihm passet! So würde er bald frisch aufleben und guten Mutes werden. – Freilich aber,« fuhr Kranach seufzend fort, »wo ist in der Welt ein Weib zu finden, seiner würdig!«
Er brach ab und ließ seine Augen über die wogende Volksmenge schweifen. »Ei sehet«, rief er, den Arm ausstreckend, »da wandelt Eure werte Ehewirtin mit der Jungfer Käthe. Ist es denn also, wie mir hinterbracht worden, daß der Pfarrherr Doktor Kaspar Glatz sich um ihre Hand beworben?«
Reichenbachs Mienen verfinsterten sich, und unmutig klang seine Antwort: »Ihr rühret da an eine Sache, so mir das Herz arg beschweret. Daß der junge Baumgärtner, so seiner Zeit ihr mit Liebesblicken nachging und auch ihr Herz etlichermaßen bewegte, daheim zu Nürnberg die Käthe bald vergessen und das Weib genommen, so ihm sein Vater zugeführet, ist Euch wohl schon kund geworden. Dieses aber ist es nicht, so mich bedrücket – bin ich doch schier fröhlich darüber, daß es also gekommen, maßen die Käthe nun siehet, daß ich recht gehabt, daß der Gesell um seines leichten Sinnes und wankelmütigen Herzens willen ihrer nicht wert. Größeres Leidwesen verursachet mir die Werbung des Doktor Glatz, welche Luther eifrig unterstützet, sintemal er meinet, die Katharina, als eine gewesene Nonne, müsse eines frommen Priesters ehelich Gemahl werden. Scheinet mir auch ein fürtrefflicher Herr, der Pfarrer, und wenn ich die Käthe einmal von mir lassen soll, welches mir freilich ein groß Opfer ist, so möchte ich sie dem Doktor Glatz wohl gönnen. Aber siehe, seit Herr Nikolaus von Amsdorf in Luthers Auftrag zur Brautwerbung für besagten Pfarrherrn vor ihr erschienen, ist sie gänzlich verwandelt. Hat ihn erst lange stumm angehöret, danach ist sie in ein starkes Weinen gefallen und hat endlich unter Schluchzen die Worte herfürgebracht: ›Ehrwürdiger, die Liebe lässet sich nicht zwingen noch gebieten, sie muß von Gott gegeben werden. Gegen den aber, so Ihr mir geben wollet, ist mein Herz kühl, und nimmer könnte ich ihm das sein, was ein christlich Eheweib sein soll nach Gottes Wort und Gebot. Wollet darum nicht fürder in mich dringen, sondern mich in Ruhe belassen, denn ich lieber bis an mein Ende im ledigen Stand verbleiben, als dem Doktor Glatz die Hand reichen will.‹ – Da nun Amsdorf ihr fürhielt, daß der Doktor Luther solche Kundgebung übel aufnehmen werde, da hat sie heftig zu zittern begonnen, und neue Thränen sind aus ihren Augen gebrochen. Zuletzt hat sie in großer Beängstigung den Amsdorf flehentlich gebeten, er wolle dem Doktor Martinus nichts von ihrer Weigerung hinterbringen, maßen er ihr sonsten zürnen müsse, welches sie nimmer ertragen noch verwinden würde; sondern sie wolle selbst ihm ihre Herzensmeinung offenbaren, sobald er komme. Ach, liebster Kranach, da nun noch am selbigen Tag der Luther bei uns einsprach, da hat es einen Auftritt gegeben, so uns das Herz also beweget hat, daß allen die Augen übergegangen. Die Käthe ist dem Doktor zu Füßen gefallen, wie einst die Magdalene dem Heiland, und hat geredet, wie ich sie noch mentalen habe reden hören; und der Doktor hat sich zu ihr niedergebeuget, gleichwie ein Vater zu seinem Kind, hat ihr die Hand auf das Haupt geleget und mit linden, beweglichen Worten sie getröstet, daß sie solle stille sein, er wolle sie nicht fürder quälen noch ängsten, sondern Gott dem Herrn überlassen, was er thun wolle. Hernach, da sie hinweggegangen war in ihre Kammer, hat der Doktor noch ein Stündlein bei uns gesessen und so feierlich drein geschauet und so weichmütig geredet, daß es ihm anzusehen, wie hart ihn der Katharina Not beweget. Hat auch unterschiedlich in stummem Sinnen dagesessen und gesaget: ›Nun verstehe ich es wohl, ihr Lieben, wie es Euch sauer ankommen mag, die Käthe zu lassen, denn ein Kleinod ist sie und eine Jungfrau nach dem Herzen Gottes. Zürne fast mit mir, daß ich bis anher ihrer so wenig geachtet, da ich doch ihr rechter eigentlicher Vormund und geistlicher Vater bin.‹ – Und siehe, seit dem Tag ist eine große Wendung vor sich gegangen: nicht mehr mit solcher Scheu und Furcht stehet die Käthe von ferne, wo der Doktor in unserm Hause weilet, sondern sie hat einen fröhlichen Mut, mit ihm zu reden und ihn zu fragen, und wo er ihr ein Lob spendet um ihrer häuslichen Tugend und jungfräulichen Sittsamkeit willen, da lieset man die inwendige Freude auf ihrem Angesicht.«
Lukas Kranach, welcher mit großem Interesse zugehört hatte, erwiderte: »Ja, die Käthe ist auch in der That eine fürtreffliche Jungfrau, so mir, je öfter ich ihrem Walten in Eurem Haus zuschaue, immer lieber und werter wird. Habe mich derhalben auch wie ein Kind um ihretwillen gefreuet, da ihr der vertriebene Dänenkönig, der eine Zeitlang allhier geweitet, in Anerkennung ihrer hohen Tugend das güldene Ringelein verehrete. Nur möge Gott verhüten, daß sie ob solcher hohen Ehre nicht hoffärtig werde.«
»Fürchtet das nicht!« fiel Reichenbach ein. »Ihr Sinn strebet nicht nach hohen Dingen.« –
Während dieses Gesprächs waren die beiden Männer zu dem Augustinerkloster gekommen, in welchem Luther hauste. Eben traten zwei arme Fahrende heraus, die den Doktor wahrscheinlich um eine Zehrung angesprochen hatten, denn so wurde in ganz Wittenberg niemand außer dem Magister Melanchthon von Armen und Bedrängten heimgesucht, wie der Professor mit den 22 Thaler 12 Groschen Jahrgehalt – und er gab sein letztes her, schonte auch wohl, wenn kein bar Geld vorhanden, des silbernen Bechers nicht, den ihm des Kurfürsten Liebe geschenkt.
»Kommt, lasset uns den Doktor begrüßen«, sagte Kranach. »Ich muß ihm noch Dank sagen für die heutige Predigt.«
Sie gingen über den Klosterhof durch einen langen, dunklen Kreuzgang nach Luthers Zelle und fanden ihn an seinem Tisch, in einem Haufen von Briefen wühlend.
Der Doktor begrüßte die Eintretenden mit herzlicher Freude: »Seid willkommen, ihr Lieben! Sehet hier auf dem Tisch meine Sonntagsgäste, so dafür sorgen wollen, daß der Doktor Martinus auch am lieben Sabbat keine Ruhe habe. Und sehet, es scheinen lauter Freiwerber und Hochzeitbitter zu sein. – Ja, glotzet nur, es ist wahrlich also: ist heute alles auf mich drein, daß ich ein Ehemann werde. Da ist zuvörderst ein Brieflein von meiner guten Freundin, der Frau Argula von Grumbach, welche mich mit vielen Worten dränget, meine Lehre von dem Ehestand der Priester und Mönche durch die That zu festigen und den andern durch ein gut Exempel Mut zu machen. Da ist ein ander Schreiben von dem Altenburger Pfarrherrn Link. Zeiget mir die Geburt eines Töchterleins an mit angehängter Mahnung, ihm nachzukommen und auch des heiligen Ehestandes Süßigkeit zu schmecken. Hier aber zum dritten hebet nun auch mein Vater abermals seine alte Litanei wieder an und redet so beweglich, daß es not wär, ich langete stracks auf die Gasse hinaus und holete die erste, beste Dirne herein. Nun saget, liebe Freunde, sind solche Brieflein nicht lustige Sonntagsgäste?«
Reichenbach hatte sinnend das Gesicht abseits gewendet, Lukas Kranach aber erwiderte sehr ernst und nachdrucksvoll: »Vielleicht sind es Gottesboten an dich, Martinus!«
»Oho!« fiel Luther mit verändertem Tone ein. »Nun bin ich erst, scheint's, an den Rechten geraten, der mir die Hölle heizet!«
»Nicht die Hölle will ich dir heizen, sondern dir den Himmel weisen«, fuhr Kranach mit demselben Ernst fort. »Es wollen deiner Freunde viele irre an dir werden, wo du dich länger wider den Ehestand sperrest.«
Luther schüttelte fast unwillig das lockige Haupt, dessen Glatze schon fast ganz verwachsen war.
»Verstehen mich meine Freunde also schlecht? Siehe, liebster Lukas, was ich von der Heiligkeit und Notwendigkeit der Priesterehe gesagt habe, das habe ich gesagt und nehme davon nichts zurück, noch werde ich mir selber untreu. Ich bin und bleibe überhaupt im Lob des heiligen Ehestands. Denn es hat nach Gottes Wort keinen lieblicheren und freundlicheren Schatz auf Erden, denn den heiligen Ehestand, welchen Gott selber gestiftet, erhält und für alle Stände gezieret und gesegnet hat, daraus nicht allein alle Kaiser, Könige und alle Heiligen, sondern auch der ewige Sohn Gottes, wenn auch auf eine andere, eigene Weise, geboren ist. Dennoch aber denke ich nicht daran ein Weib zu freien, denn erstlich ist schon Lästerung der Feinde genug, welche schon meiner spotten, daß ich mit meinen Freunden eine Kanne Bier trinke und die Laute schlage, auch daß ich gleich einem Gecken einen güldenen Ring und Hemden mit Bänderlein trage; wie denn zu der Papisten Lästerungen sich auch die Schmähungen der himmlischen Propheten gesellen, in deren Namen der unselige Thomas Münzer eine Schrift ausgegeben »wider das geistlose, sanft lebende Fleisch in Wittenberg«. Hei, wie würden sie das Maul aufreißen, wo ich ein Ehemann würde, und schreien: Oho, da kommet es herfür, was sein Evangelium sei: dem Fleisch dienen und Wollust pflegen! Sind doch derowegen auch meiner Freunde viele bedenklich, wie zum Exempel der Doktor Hieronymus Schurf, welcher sich erst jüngst also geäußert: »Wo dieser Mönch ein Weib nähme, so würden die Teufel lachen und die Engel weinen;« und mein lieber Philippus Melanchthon, so dabei gestanden, hat hinzugefüget: »Ja, die Römischen lauern schon darauf, denn wo er es thuet, hat er selber seinem Werk mehr geschadet, denn ihm des Papstes Bann und des Kaisers Acht schaden mögen.« – Über dem aber, liebe Freunde, wer mag in den gegenwärtigen betrübten Zeitläuften, wo die Bauern wild und toll werden, wo die Klöster und Schlösser brennen und so viel unschuldig Blut fließet, ans Freien denken? Auch fühle ich in mir nicht die kleinste Neigung und Reizung zum Ehelichwerden. Zwar bin ich in der Hand des Herrn als eine Kreatur, deren Herz und Sinn er zu jeder Stunde wandeln kann; doch wie ich jetzo gesinnet bin, wird es nicht geschehen, daß ich ein Weib nehme; nicht als ob ich mein Fleisch und Geschlecht nicht fühlte, denn ich weder Holz noch Stein bin, sondern mein Gemüt ist dem Heiraten abgeneiget, zumal ich täglich den Tod erwarte und das Gericht eines Ketzers. Darum will ich weder Gott ein Ziel setzen in dem, das er mit mir thun will, noch in meinem Herzen mich verhärten, hoffe aber, er werde mich nicht lange mehr leben lassen. – Endlich aber, so ich von der Rechtmäßigkeit der Priesterehe geschrieben, so will ich doch damit keinen Zwang ausüben, noch ein neues Joch auf die Nacken werfen, wie der unselige Karlstadt gethan, der einen jeglichen Geistlichen zur Ehe dringen und zwingen will, sondern es soll Freiheit sein, beides zu thun und zu lassen, je nach des Fleisches Gebot und Neigung.«
Luther hatte in einem so bestimmten, überzeugungswarmen Ton geredet, daß Kranach nichts zu erwidern wagte, dem Doktor die Hand bot und mit den Augen gleichsam um Verzeihung bat. Auch Reichenbach trat herzu und sagte ruhig gemessen: »Gott wird's versehen!«
Darauf verabschiedeten sich die beiden Männer, und Luther rief seinen Famulus Wolfgang herbei, ihm die übrigen Briefe vorzulesen, denn er fühlte sich heute sehr ermüdet.