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Zwölftes Kapitel.
Truggold.

Die Schiefertafel.

»Kneifen Sie mich das nächste Mal lieber in die Ohren, Frau Fogg, davon werde ich schneller erwachen, als vom bloßen Schütteln. Ich schäme mich wegen meines festen Schlafes – seien Sie mir nicht böse deshalb!

Welch ein Sturm draußen! alles düster und trübe, und Großpapa so fern! Nimmer hätte ich geglaubt, daß mir ein Stuhl so leer erscheinen könnte wie der seine. Selbst wenn die Katze drauf sitzt, kommt er mir immer doppelt so unbesetzt vor wie der der Großmama! Knusperte er doch wieder seinen gewohnten Pfefferkuchen bei uns, schürte er das Feuer mit demselben Höllenlärm wie sonst! Statt dessen liegt er in Cambridge und seufzt unter Senfpflaster und Brustthee – und alles das wegen der langweiligen Pacific-Aktien! Wenn sie keinen Heller Zinsen mehr brächten, so sollte es mich sicher nicht grämen!

Wissen sie etwas Neues? Ich habe heute Nacht ein zweites Goldstück bekommen! Ich habe den goldenen Vogel gleich unter Schloß und Riegel gelegt, sonst kann ich der Versuchung nicht widerstehen, ihn zu Miß Lightbody zu tragen. Gestern begegnete ich ihr, und sie schien mir sehr kühl zu sein – vermutlich des schuldigen Schulgeldes wegen; das schnürte mir fast die Kehle zu. Nachts, wenn Großmama mit geröteten Wangen in Fieberhitze daliegt, da ist sie freigebig, dann nennt sie mich brav und verständig und meint sogar, ich verdiente mehr als sie mir gäbe. Aber wenn das Fieber nachläßt, ist sie wieder die sparsame, ewig tadelnde Frau – und das ist ihr eigentliches Ich.«

Esther nahm den Stift. »Sie spricht nur die Wahrheit, Emmy; Sie sind die richtige, kleine Sklavin, und vermutlich hat sie lichte Augenblicke, in denen ihr das klar wird. Ich sage wie Dr. Prescott: halten Sie fest, was sie Ihnen giebt.«

»Nein, nein, beste Frau Fogg, sagen Sie nichts mehr davon! Ich habe in meinem Leben schon manche Thorheit begangen, aber gestohlen habe ich noch nie – und dies würde einem Diebstahl gleichkommen. Großmama klingelt – ich höre schon das Wehklagen über ihre Papiere, und zuletzt muß ich dann auf den Boden steigen, um irgend eine alte Schraube zu holen, oder in den Keller wandern, um das Fäßchen mit Pökelfleisch zu besehen. Es ist ein wahres Glück, daß ich gar keine Angst vor Einbrechern habe wie meine arme Mama!«

* * *

»Bitte, Frau Fogg, betrachten Sie einmal diese alte Uhr mit ihrem kostbaren, mit Perlen ausgelegten Deckel, ist sie nicht reizend? Großmama gab sie mir heute. Zuerst tanzte ich vor Freuden; als ich mich aber nach ihr umsah, bemerkte ich einen unheimlichen Glanz in ihren Augen, und sie bat mich flüsternd, den Vogel wegzujagen, der auf dem Bettpfosten säße. Da merkte ich deutlich, daß sie nicht bei klarer Besinnung sei. Ich wollte, sie hätte mir die Uhr nicht geschenkt; das Herz thut mir weh bei dem Gedanken, sie wieder herauszugeben. Sie erinnert mich an eine süße, kleine Genfer Uhr, die ich in den Tagen unseres Reichtums besaß, die aber, nebst vielen andern schönen Sachen, hinging, um Schulden zu bezahlen. Und diese von der Großmama wird auch verschwinden wie das Hexengold im Märchen: am nächsten Morgen ist alles Staub und Asche!«

* * *

»Weshalb lache ich eigentlich? Die Dinge um mich her sehen wahrlich nicht scherzhaft aus, aber eben deshalb lache ich aus Leibeskräften und will einmal sehen, was dabei herauskommt. Manche Menschen sagen, man könne durch starke Willenskraft die Ereignisse bezwingen. So denke ich denn zuerst an Großpapa! Wenn Onkel Stephan morgen wieder nichts von sich hören läßt, so lasse ich durch Jonathan Page telegraphisch nachfragen. Ein köstlicher Witz – lachen Sie doch auch, Frau Fogg! Dann denke ich an Papa, der sich fünfhundert Meilen von hier in Colorado aufhält und viel zu selten an die arme Mama schreibt. Sie ist sehr bekümmert darüber.

.

Großmama gab mir heute einen schönen, alten Ring mit einem Vergißmeinnicht aus Saphiren und Brillanten, ein kostbares Stück, das ich sogleich verschlossen habe, ohne es auch nur Ihnen zu zeigen. Ihre Hirngespinste werden immer seltsamer; sie sieht nachts so viele Schnecken und Schlangen um sich her, daß mich manchmal das Gefühl beschleicht, als würde ich selbst von all diesem Getier bekrochen. Ich würde mich wohler fühlen, wenn ich gestern abend mit meinen Freundinnen hätte plaudern können; das wirkt immer so erfrischend auf mich, und ich lasse mich zu gern von ihnen vom Postamt nach Hause begleiten. Außer Lena Giddings sah ich aber keine lebende Seele; sie sollte mir die Zeitschrift »Atlantis« bringen, hatte aber aus Versehen ein altes Bilderbuch ihrer kleinen Schwester ergriffen. Lena thut mir leid; sie lebt nur in ihrer eignen Gedankenwelt und vergißt darüber die wirkliche.

So! jetzt habe ich mich in eine leidlich gute Stimmung hineingeschwatzt und werde zu Bett gehen. Gute Nacht!«

* * *

»Das gewaltsame Lachen gestern hat wirklich geholfen, allerlei gute Aussichten haben sich aufgethan. Großpapa hat heute selbst geschrieben; so lautet sein Brief:

»Meine teure Frau und meine liebe, kleine Emmy!

Habt guten Mut, denn ich bin, Gott sei Dank, auf dem Wege der Besserung und hoffe Mitte März bei Euch zu sein. Soeben erfahre ich von Deiner Krankheit, liebe Frau! Hoffentlich verzeihst Du mir, daß ich fortreiste, ich selbst werde es mir nie vergeben.«

 

Ist das nicht rührend? Großpapa bildet sich wirklich ein, er sei freiwillig auf diese Reise gegangen, und bittet auch noch um Verzeihung deshalb!

Heute prüfte Dr. Prescott meinen Puls und fragte, ob ich mich angegriffen fühle. »Nur ein wenig,« antwortete ich ihm, »es kommt von all dem Gewürm, das Großmama um sich sieht.«

»Gott behüte Sie, mein Kind!« sagte er darauf und küßte mich auf die Stirn, als wäre ich seine eigne Tochter. »Sie dürfen nicht länger allein diese schwere Pflege tragen; wenn ich hier etwas zu sagen hätte, so müßte Ihre Mutter kommen und Sie ablösen.«

»O bester Herr Doktor,« rief ich, »bitte, bitte, schreiben Sie ihr das! Wenn Sie es für nötig halten, so kommt sie, gleichviel, ob Großmama dafür ist, oder nicht.«

»Ich will es thun,« sagte er und schlug mit der Faust auf den Tisch, »bringen Sie mir gleich Papier und Tinte, ehe mir etwas dazwischen kommt.«

O Frau Fogg, habe ich jetzt nicht alle Ursache, von Herzen zu lachen? Meine Mama und unsere süße, kleine Dina werden kommen, ich werde die liebste, beste Gesellschaft, die schönste Hilfe haben! Bitte, bringen Sie mein Zimmer für die beiden in Ordnung und legen Sie die Steppdecke mit den bunten Sternen aufs Bett, die wird Dina gefallen!«

* * *

»O wie glücklich bin ich! Ich fürchte, ich betrug mich ziemlich thöricht, als die Postkutsche vorfuhr und Mama und Dina ausstiegen; aber was kümmerte ich mich um die gaffenden Leute ringsum? Ich glaube, Sie freuten sich mit mir, beste Frau Fogg, nicht wahr? Ich sah in Ihren Augen solch einen hellen Glanz der Freude schimmern!

Ist Mama nicht die liebste, sanfteste, vortrefflichste aller Mütter? Ist mein Liebling Dina nicht ein lustiges, süßes, einfältiges, kleines Ding? Sie hätten ihr frohes Lachen hören sollen, als sie mich begrüßte! Es freut mich unbeschreiblich, daß sie mich in der langen Zeit unserer Trennung gar nicht vergessen hat.

Wenn ich morgens noch im Halbschlaf liege, höre ich die liebe Mama auf Dinas kindliche Fragen eingehen. Das klingt so reizend und lullt mich ein, wie ein kosendes Schlummerlied.

Eben las meine Mutter mir den letzten Brief von Papa vor, der immer noch vergeblich dem wetterwendischen Glücke nachläuft. Sie sah während des Lesens sehr gedrückt aus; erst zuletzt kam ihr anmutiges Lächeln zum Vorschein und verscheuchte den trüben Ausdruck. Sie meint, mein Gesicht sähe anders aus, als vor einem Jahr; es stünde mehr darin. Aber ich finde auch Mama sehr verändert; durch den vielen Kummer, über den sie sich stets zu erheben gewußt hat, hat ihr liebes, zartes Gesicht eine verklärte, geistige Schönheit erhalten, der man es deutlich ansieht, daß ihr alles Unglück zum besten gedient hat. Aber ihre Nerven sind durch ihr Geschick sehr angegriffen, und manchmal versinkt sie in so tiefe Gedanken, daß sie alles um sich her vergißt. Heute wollte sie ein Stück Flanell am Kamin erwärmen, um Großmamas Füße zu reiben, aber plötzlich erhob sich ein schrecklicher Geruch, und der Flanell war ganz braun versengt – vermutlich hatte sie an ganz etwas anderes gedacht. Wir wollen sie daher auch nicht bei Großmama wachen lassen, nicht wahr, Frau Fogg? Wir beide können das nach wie vor besorgen; es ist mir schon Trost und Beistand genug, Mama bei Tage um mich zu haben.«

* * *

»Habe ich es nicht vorausgesagt? Seit Großmama sich auf dem Wege der Besserung befindet und durch keine Schlangen mehr beunruhigt wird, macht sie auch keine Geschenke mehr. Als ich neulich von Ring und Uhr zu ihr sprach, fragte sie mich ganz erstaunt, woher ich wüßte, daß sie solche Kostbarkeiten besäße? Wie gut, daß ich mein Herz nicht allzu sehr daran hängte! Sie weiß nicht mehr, daß die alte Bella gestorben ist, und hatte nur ganz unklare Begriffe von Großpapas Abwesenheit und Erkrankung.

Wir sind sehr arm, Frau Fogg! Mir fiel das erst kürzlich recht schwer aufs Herz, aber Großmama hat es wohl schon längst gewußt. Aber was hat sie jetzt gethan? Wie Dr. Prescott mich fest versichert, hat sie diesmal ihre fünf Sinne vollzählig beisammen gehabt. Sie hatte ein längeres Gespräch mit der Mutter und bat dieselbe herzlich, den Frühling und Sommer hier zu bleiben; sie sei mir wirklich Dank für meine Pflege schuldig und wolle uns als Anerkennung dafür ein Geschenk von tausend Dollars machen, damit wir nicht auf ihren Tod zu warten brauchten. – Sie starren mich ungläubig an, Frau Fogg? es ist wirklich wahr, aber hören Sie nur weiter.

Mama war ganz überwältigt von Dankbarkeit; während sie noch ihre Freudenthränen trocknete, fuhr die Großmutter fort: »Natürlich muß ich verlangen, liebe Karoline, daß du mir zeitlebens pünktlich die Zinsen davon zahlst.«

Mama war über diesen Zusatz ganz starr vor Erstaunen und Entrüstung, aber sie brauchte das Geld so notwendig, daß sie auf jede Bedingung eingehen mußte. So wurde ein förmlicher Schuldschein aufgesetzt und von meiner Mutter unterschrieben. Heißt das nicht, mit der einen Hand nehmen, was man mit der andern gegeben hat? Trotz alledem freue ich mich, daß wir jetzt etwas Geld zum Lebensunterhalt besitzen und bin glücklich, meine Schuld an Miß Lightbody bezahlen zu können.

Ich konnte nicht umhin, Dr. Prescott diese kleine Geschichte zu erzählen; seine Aufregung, sein heftiges Klopfen auf den Tisch machen mir den größten Spaß. Er murmelte einige zornige Worte, die nicht wie Lobsprüche klangen, preßte dann aber die Lippen fest zusammen und ließ nur seine Augen sprechen. Aber die redeten deutlich genug!«

* * *

»Während Sie in dieser Nacht endlich einmal Ihre wohlverdiente Ruhe genossen, Frau Fogg, haben wir etwas erlebt – Sie würden nie erraten, was es war; es war zu toll. Setzen Sie sich hierher und wärmen Sie Ihre Füße, Mama wird uns bald zum Frühstück rufen. – Es war gegen elf Uhr, die Vorhänge waren heruntergelassen, die Lampe im Schlafzimmer verbreitete einen geisterhaften Schein. Großmama schlief fest, Mama hatte sich auf das Sofa gelegt, und ich schürte das Feuer, um mich wach zu erhalten, als wir außen am Küchenfenster ein Geräusch vernahmen, so als ob jemand den Schnee davon abkratzte. Ich vermutete, es sei ein Hund, und machte mir gar keine Sorge darum, bis Mama in ihrer eingefleischten Furcht vor Dieben mich aus meiner Kaltblütigkeit aufrüttelte. »O Emmy, wie wird es uns ergehen?« flüsterte sie totenbleich und klammerte sich an meinen Arm. Ich sah, daß sie unfähig sein würde, mir beizustehen, wenn sich wirklich etwas Verdächtiges in der Küche fände, drängte sie also mit sanfter Gewalt ins Schlafzimmer und schloß die Thür zu. Mein Herz pochte stark, denn ich hörte deutlich, wie das Küchenfenster leise und behutsam aufgestoßen wurde. Während ich nach Schaufel und Feuerzeug griff, um gegen die Einbrecher loszugehen, die sicher nach Großmutters Schätzen Verlangen trugen, hörte ich Fußtritte auf der Straße und bemerkte einen Lichtschein. Sofort stürmte ich zur Vorderthür hinaus und gerade auf den Richter Davenport zu, welcher mit seiner Laterne ruhig des Weges kam. Zitternd zog ich ihn ins Haus und konnte kaum meine Befürchtungen hervorstammeln; er setzte mich auf Großpapas Stuhl und suchte mich, wie ein kleines Kind, zu beruhigen. Dann begab er sich mit seiner Laterne in die Küche, ich hörte Stimmen und helles Lachen, und gleich darauf kam er zurück, den Dieb am Rockkragen haltend und tüchtig schüttelnd. »Schämen Sie sich gar nicht, Sie junger Strolch?« hörte ich ihn sagen, aber es klang nicht sehr böse. Verwirrt sah ich auf, und vor mir stand – Karl Preston – unser Karl! Aus Furcht, die Familie zu stören, war er nicht, wie jeder ehrliche Christenmensch, durch die Vorderthür ins Haus gekommen, sondern hatte diesen ungewöhnlichen Weg benutzt! Nun löste sich alle Angst in Lachen und Vergnügen auf, obgleich ich Karl wegen seiner Thorheit tüchtig ausschalt. Mama wurde befreit und in die Küche geholt, wo ich die beiden einander vorstellte; sie fühlten sich aber gar nicht fremd, da ich jedem viel von dem andern erzählt hatte. Großmama erwachte zum Glück erst nach zwei Stunden, als sich alles wieder beruhigt hatte und Karl und Mama schon schliefen.

Sind Sie nicht sehr überrascht von Karls Hiersein? Er wurde eigentlich vor Ende März nicht erwartet; da er aber einen erkrankten Holzschläger heimgeleiten mußte, so benutzte er die Gelegenheit, um zu sehen, ob wir alle tot oder lebendig wären. Von Großmamas Krankheit hatte er gehört, aber nichts von mir, und er meinte, bis zum Frühjahr hätte er das nicht ausgehalten. Er sieht aus wie ein Waldmensch, so lang sind ihm seine Haare gewachsen; es thut ihm not, von der Kultur wieder etwas beleckt zu werden.

Jetzt ist er zu Herrn Davenport gegangen, der ihm noch einige Bücher leihen will; natürlich wird er bei Curtis nicht vorbeigehen, ohne Virginia guten Tag zu sagen. Mama findet großes Wohlgefallen an ihm, aber ich bin eigentlich böse und ärgerlich.

Als er fortging, drehte er sich noch einmal um und sagte in spöttischem Ton: »Sie scheinen über meine Anwesenheit nicht die geringste Freude zu empfinden, mein Fräulein!«

»Du weißt sehr gut, aus welchem Grunde!« erwiderte ich mit Würde und sah ihn mit einem durchbohrenden Blicke an, der ihm die Röte ins Gesicht trieb.

»Aber Emmy,« sagte die Mutter, »du scheinst mir nicht sehr höflich zu fein.«

»O Mama, Karl weiß sicher die Ursache davon! Denke nur, er hat sich in seiner Waldeinsamkeit – das Rauchen angewöhnt.«

Karl reckte sich in die Höhe, bis er einen ganz stattlichen, mannhaften Eindruck machte. »Wo findest du heutigen Tages einen jungen Menschen, der nicht raucht?«

›Freilich,‹ antwortete ich, ›wenn du dich mit allerlei jungen Burschen auf eine Stufe stellen willst, dann habe ich nichts mehr zu sagen. Aber ich erwartete mehr von dir, das steht fest.‹

Mama legte ihre Hand auf seinen Arm und suchte meine rauhen Worte auszugleichen. ›Emmy ist zu offenherzig,‹ sagte sie entschuldigend; ›sie behandelt Sie wie einen ihrer eignen Brüder und vergißt nur, daß Sie so viel älter sind.‹

›Ich habe Emmy stets für meine beste Freundin gehalten; sie darf sagen, was sie will,‹ erwiderte Karl; aber ich sah ihm doch an, daß er sich sehr beleidigt fühlte.«

* * *

»Ehe Karl uns verließ, kam er zu mir. ›Mir scheint es, Emmy, als ob du zu herrschsüchtig wärest,‹ sagte er. ›Stündest du mir ferner, so würde ich sagen, dich ginge die ganze Sache nichts an, aber da ich dir so viel Dank schuldig bin, will ich versuchen, mich deinen Vorurteilen anzubequemen.‹

›Möchtest du wirklich, mir zuliebe, das abscheuliche Rauchen bleiben lassen, Karl?‹ fragte ich erfreut.

›Wenn du durchaus eine so unüberwindliche Abneigung dagegen hast, will ich es allenfalls versuchen; du thätest aber wirklich besser, in solche Dinge nicht dreinzureden,‹ sagte er mit einem stolzen Blick, ›ich habe ebensogut meinen freien Willen wie du.‹

Ich sehe, daß ich fortan viel vorsichtiger gegen Karl sein muß; er ist nicht mehr der gefügige Knabe, der er war, als ich herkam.«


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