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8. Oberbayerisches Volksleben.

a) Über den Volkscharakter im bayerischen Hochland.

Den Bauer in den bayerischen Bergen kennt man wohl auch an der Nordsee; so voll ausgeprägt ist sein Charakter, und doch ist die Kenntnis zumeist eine recht oberflächliche, einseitige; denn er läßt sich nicht von jedermann zum Gegenstande einer ethnographischen Studie machen. Im Gegenteil, er will nicht gekannt sein, er setzt jedem Versuche, ihm teilnehmend näher zu treten, Mißtrauen entgegen. Dieser Mangel an Zutrauen ist das Ergebnis Jahrhunderte andauernden Druckes, Gängelns und Überlistens, das er bis zu Anfang dieses Jahrhunderts von seiten der Klöster, der Junker und der Pflegämter, welch letztere im Auftrage der Landesherren oder der Gutsherrschaft die Verwaltung und Rechtspflege ausübten, ertragen hat. Von allen ohne Ausnahme wurde der Bauer ausgebeutet und mißhandelt. Wie sein derbes Gemüt solchen Druck empfand, das bekundet treffend ein alter Spruch, den uns Schmeller erhalten hat, und worin einer, dem man mit dem Teufel droht, erwidert: »Hat der Bauer nit Teufels genug, An Amtleuten und am Pflug?« Diesem Ersticken jeder Äußerung des urwüchsigen Volkscharakters entsprangen die Schattenseiten des heutigen Bauerngeistes: die Scheu vor jeder geschäftlichen Berührung mit Gericht und Verwaltungsbehörde, der Mangel an Gemeinsinn.

Daß dem oberbayerischen Bauern trotz der in Mittelalter und Neuzeit erduldeten Peinigung noch heitere, lichtere Seiten des Gemüts geblieben, das dankt er seiner großartigen Landesnatur. »Sie war ein stiller Bundesgenosse gegen die Übermacht der Herren; der Fels, über den er hinschritt, ließ etwas von seiner eigenen Unbeugsamkeit zurück; der Bergquell, aus dem er trank, etwas von seiner Frische; die Tanne, unter der er schlief, etwas von ihrem unverwüstlichen Grün. Und so blickte er, wenn er durchs Fenster sah, ins Große; seine Arbeit wies ihn von selbst ins Freie; wo er Hand anlegte, war es eine Betätigung der vollen Kraft, und alles rund um ihn war schön. Darin besaß er das stille, geheime Gegengewicht für die lauten zerstörenden Einflüsse, die seinen Charakter beschränkten. Die Natur war gleichsam die milde Mutter, die das heimlich wieder gut machte, was der Geist der Zeit (der eiserne Vater) an seiner Erziehung sündigte.«

Wir treten ein in ein Bauernhaus; da sitzt der Alte – denn es ist Feierabend – vor dem gewaltigen Eichentisch, behaglich sein geschnitztes Pfeifchen schmauchend. Im Stalle lärmt noch die geschäftige Dirne, die den glatten Rindern das duftige Almengras vorlegt. Er erhebt sich nicht bei unserm Eintritt, er läßt uns herankommen, die entgegengestreckte Rechte zu ergreifen. Wohl ist er noch Bauer wie sein Ahn, aber das demütigend Schmerzliche ist diesem Namen genommen; im Gegenteil, er ist in seinem Haushalt ein Ehrenname, ein Titel, sodaß ihn selbst die Hausfrau im Gespräch mit dritten Personen nie »mein Mann«, sondern stets »mein Bauer« nennt. Er ist, trotzdem er bei jeder Arbeit zugreift, ein kleiner Selbstherrscher: er gebietet über Almen, Wälder und Felsen, der Weg zu den Ehrenstellen seines Wirkungskreises, dem Bürgermeister-, Geschworenen- und Abgeordnetenamte, steht ihm offen; er kann sogar im Reichstag dem deutschen Kanzler widersprechen, falls dieser sein Oberbayerisch verstehen sollte. Kurz, der aristokratisch-herrische Zug seines Naturells findet in der Neuzeit nicht mehr die Hindernisse der Entfaltung von früher. Aber die Änderung in seiner gesellschaftlichen Stellung allein war es nicht, die diesem energischen Selbstgefühl zum Durchbruch verhalf, sondern ebenso die gesamte geistige und körperliche Begabung, die Bergesnatur und die damit zusammenhängenden Beschäftigungen. Siehe den kecken Holzknecht an, der die Schleusen des Wildbachs öffnet, sodaß im Nu die Riesenstämme rasend niederjagen, so wird dich ein Grauen überlaufen vor solchem Wagnis; bei ihm ist es eine tägliche, selbstverständliche Beschäftigung; wenn der Jäger auf schwindelndem Stege über Abgründe schreitet; wenn der Holzfäller mit blinkender Axt den letzten Streich führt gegen die Riesentanne, die stürzend ihre Arme vergeblich ausbreitet, um sich mit Hilfe der Nachbarinnen zu halten, so begreifst du, woher beim Oberbayern die wuchtige Gestalt und der kühne Sinn kommen. Ja, nicht in der häuslichen Beschäftigung, sondern in der steten Berührung mit seiner großartigen Naturumgebung liegt die verjüngende, zum Teil sogar verwildernde Kraft dieses Bergvolkes. Es ist sicher bezeichnend, daß der Oberbayer für diesen zu seiner Natur gehörenden, kühnen Sinn auch sein eigenes Wort besitzt; »Schneid' haben« nennt er diesen Zug in seiner Sprache. »Wenn d'kein Schneid' nit hast, na bist nit g'schatzt,« ist eine sprichwörtliche Redensart im Gebirge. Sie gilt auch in den Augen des Mädchens höher als Geld und Gut, wie dies in gar manchem Volkslied durchklingt:

»Und's Dirndl hat gsagt:
Was bist für einer,
Balst kei schneidiger bist
Is mir lieber keiner.«

Der kecke Bursch aber erwidert:

»Und der Teufel hat Hörndl
Und i hab' mei Deandl,
Und dös Deandl mag mi',
Weil i a Hauptspitzbua bi'.«

Der Jodler ist die natürliche Äußerung, er ist das Überquellen dieser von Kraft, Kühnheit und Frohgefühl strotzenden Brust. Kein Wunder, daß sich dieser Grundzug des Wesens beim weiblichen Geschlecht ebenso äußert wie bei den Kindern. »Da ging aus der Valepp einmal der Forstgehilfe, der besonders scharf nach den Wilddieben sah, für einige Tage in die Stadt und sagte scherzend zu dem kleinen siebenjährigen Försterssohn: ›Jetzt mußt halt du außigehen, Seppei, auf die Wildschützen, bis ich wieder heimkomm.‹ Schon am Abend fehlte der kleine Bursch, und nur mit höchster Mühe fand man ihn nach 24 Stunden hoch in den Bergen auf einer Stelle, die als Fährte der Wilddiebe allgemein bekannt war. Die kleine Flinte lag neben ihm; er selber war vor Hunger und Müdigkeit eingeschlafen. Aber als man ihn mit Vorwürfen weckte, erwiderte er trotzig: ›Is ja der G'hilf nit da, wer sollt' dann die Wilddieb, die Lumpen, derschießen, wenn i nit außigeh?‹« Eine Schattenseite dieser von Kraft und Mut überkochenden Art ist die Neigung zu Ausschreitungen, zu Widersetzlichkeit, Rach- und Eifersucht und Rauflust; die letztere hat ihren sprichwörtlichen Ausdruck gefunden in dem bekannten: »Heut is lustig, heut muß noch einer hin werden.«

Rührend ist die Anhänglichkeit des Oberbayern an sein Haus, das in den allermeisten Fällen nur ein einsam liegender Hof, ein Einödhof ist; er nennt es seine Heimat, ziert es mit schmucken Altanen und seine Fenster mit Blumen. Es galt bis in die neueste Zeit als pietätlos, seine »Heimat« zu verkaufen, deren geweihten Frieden das Sprichwort in seinen Schutz nimmt: »Vor an Einöd' soll man den Hut abtun.« Der Volksmund überträgt den Namen des Hofes auf den Insassen, sodaß man, wenn man sich nach dem Eigentümer des Westerhofs erkundigt, wohl hören kann: »Hansei« heißt er, »Widmann« schreibt er sich, und der »Westhofer« ist er. So heißt jeder bei Freund und Feind nach seinem Einödhofe, während der Schreibname nur in den Steuerlisten und Stammrollen zu finden ist. Ein weiterer Beweis für die Wertschätzung der »Heimat« seitens des Bauern ist darin zu erkennen, daß er den Fremden ins Haus ladet mit der Aufforderung »gehts eini, gehts eini,« ehe er den Willkommen spricht. Wohl bliebe der Reisende manchmal lieber in der reinen Bergluft, anstatt daß er in der dumpfigen, rauchigen, heißen Stubenatmosphäre wie ein Fisch nach Luft schnappt. Sein Anwesen vererbt der Bauer stets auf den ältesten Sohn, doch bleibt es der Mittelpunkt aller Geschwister, die sich entweder in der Nähe ansiedeln oder verdingen, und denen im Übergabevertrag zeitlebens das Zufluchtsrecht in der »Heimat« gesichert wird.

Das Familienleben des Oberbayern hat zwar nicht die zärtlichen, oft wahrhaft innigen, oft auch nur überzuckerten Äußerungen der Gefühle aufzuweisen; und doch sollen wir nicht von Herzlosigkeit und Kälte reden, wenn wir jene vermissen. Die Naturmenschen sehen die Dinge eben anders an als wir; das Sterben eines Familiengliedes zum Beispiel greift auch ihnen ans Herz; doch bei dem Gebirgsbauern, der jeden Herbst die Natur um ihn her sterben sieht, gibt's kein Auflehnen gegen das Unabwendbare; er erträgt auch den Tod mit einem gewissen Gleichmut. »O mein Gott,« sagte ein Bauer in Tegernsee zu Karl Stieler, der seinen Vater verloren, »tut's unsereinem so weh, wie muß man erst bei euch ein solches Unglück spüren, wo die Leut' so viel feiners Gemüt haben. Ein Bauer hat ja überall nur den halben Schmerz.« Welch tiefer Empfindung das Herz eines solchen Oberländers fähig ist, das tritt uns am klarsten entgegen im Volkslied, wo es in einer Strophe heißt:

»Und wenn ich amal stirb,
Brauch i Weihbrunn kein(en);
Denn mein Grab, dös wird naß
Von mein' Dirndl sein Wein(en).«

Die Gemütskraft ist da, nur liegt sie nicht offen da für den flüchtigen Beobachter. Sie bekundet sich auch in dem Verkehr mit der Tierwelt; die Sennerin, die mit ihren Kalben spricht, der Hirt, der jedes Stück seiner Herde kennt, auch nach seinem Charakter: sie haben etwas von jenem urdeutschen Zuge, die Tierseele persönlich zu fassen und menschliche Erregungen, Vorgänge und Äußerungen auf sie zu übertragen; ja, ein Bauer sprach sich, hinter dem Pfluge herschreitend, unserm Gewährsmann gegenüber so aus: »Das Roß hat halt koa G'müt. Es hat koan Verdruß, wenn i ihm mit der Goasel kimm, und koa Freud, wenn's in der Fruah sein Habern sieht; es tut sei Sach schön staad dahin, aber 's hat halt koa G'müt.« Er vermißt also, was ihm selbst eigen und bei andern Bedürfnis ist.

Mit der Gemütskraft ist gepaart scharfer Verstand, der sich einmal in Neigung zu beschaulichem Philosophieren, das andere Mal aber auch in schlagfertiger, scharf zugespitzter Gegenrede kundgibt. »Jetzt ham s'ja g'sagt, daß d'heiratst, Hansei (ruft einer dem andern zu), was is denn für eine, is die große von Schliers oder die kleine von Tegernsee?« »O Jesses na, a ganz a kloane is (erwiderte der andere) weißt von zwei Übel – – –.« In Schliersee hatte ein reicher Bauer (»a recht a warmer«) um die schöne Lisei angehalten; zwar waren sein Haus und Hof glänzend bestellt, er selbst jedoch war alt und unbeliebt. Nach langem Bedenken erwiderte das schöne Mädchen: »Ja, die Kapellen war scho recht, aber der Heilige taugt mir nit.« Und noch selbigen Tages erhielt der Heilige einen Korb.

Ein anderer bat um einen Kuß und erwiderte dem bedenklichen Mädchen: »Sei nur staad, ich mach schon die Augen zu, damit's niemand sieht.« Niemand darf demnach wohl vom »dummen Bauer« sprechen; im Gegenteil, die Verstandeskraft ist in hohem Grade vorhanden, nur der Horizont, innerhalb dessen sie sich betätigt, ist ein enger, und diese intellektuelle Begabung steht mit der gemütlichen in einem reizvollen Gleichgewicht.

Wie stellt sich nun das Volk der Berge zu der neuen Zeit, die sich bemüht, es nicht etwa von der Kultur auszuschließen, unmündig zu erhalten und zu erdrücken, sondern die im Gegenteil alles aufbietet, es in die Fülle ihrer Errungenschaften und Bestrebungen hineinzuversetzen? Es darf uns nicht wundern, wenn der wackere Oberländer sich nur schwer in das Neue findet, er, der bis vor kurzem rechtlos aufwuchs, der nicht Pflichten zu erfüllen gewohnt war, sondern nur dem Zwange gehorchen gelernt hatte. Diejenige Neuerung, mit der er sich am leichtesten befreundete, ist die Schule; wenn er auch den Ausspruch, daß Wissen Macht sei, nicht kennt, so hat er doch ein Gefühl davon. Ein ergötzliches Geschichtchen, das unser Gewährsmann in dieser Beziehung erlebte, mag hier wörtlich seinen Platz finden: »An einem Sonntagmorgen ging ich den Söllbach entlang, und immer tiefer kam ich ins kühle Dickicht, in die lautlose Einsamkeit des Waldes. Da tat sich eine Lichtung auf. Unter Tannenzweigen versteckt, aus rohem Gebälk gezimmert, lag eine Hütte dort, wie sie die Holzknechte wohl die Woche über bewohnen; aber heute war ja Sonntag, man sah keine Spur eines menschlichen Wesens. Da hörte ich mit einem Male eine mächtige Stimme rufen: ›Post Kaltenberg‹, ›Herrgott, jetzt hab i's K vergessen‹, und eine andere Stimme rief: ›So, na' geht's guat, denn i woaß auch nimmer, wie ma's macht.‹ Verdutzt sah ich um mich und sah nun auf der anderen Seite der Hütte zwei Holzknechte sitzen, die sich mühten, gemeinsam einen Brief zuwege zu bringen. Er sollte in die Heimat des einen gehen, nach Post Kaltenberg, Tirol. Es war ein unendlich ergötzliches Bild; auf der roh gezimmerten Bank stand die Ruine eines zerbrochenen Maßkruges als Tintenfaß, an einem brennenden Holzscheit mit einem Groschenstück hatten sie den Brief gesiegelt, seit 8 Uhr morgens dauerte bereits die Arbeit. Aber nun kam erst noch das Schlimmste, nun kam die Adresse und das fatale K des Dorfes Kaltenberg. Ich war natürlich der Retter in der Not, und als ich das gefürchtete Hindernis so mühelos nahm, da waren die beiden ganz verblüfft, ›was man nit all's lernen kann‹. Daß man vom ›Katakismus‹ heutzutage allein nicht leben kann, ist eine Erkenntnis, die bis in die untersten Schichten des oberbayerischen Volkes vorgedrungen ist.«

Ein zweiter Umstand, der wesentlich auf die Umgestaltung der oberbayerischen Verhältnisse einwirkt, ist der stetig wachsende Handel und Verkehr, der den Bauern in seinem Hause aufsucht und nicht bloß seine Erzeugnisse, sondern auch seine Liegenschaften in den Bereich der Unternehmungslust zieht; leider hat der Bauer mitunter seine Freude daran, daß man ihn sucht, daß er im Preise gestiegen, daß er, der früher stets Übervorteilte, nun auch Gewinn machen kann. Wäre nur der Gewinn nicht so oft bloß äußerer Schein! Die dritte Macht, die in ihrem umgestaltenden Einfluß auf das oberbayerische Leben der Schule und dem Handel gleichkommt, ist das politische Leben. Es hat sich so rasch entwickelt, es fordert Kenntnis der allgemeinen Interessen, über die das Volk fast nie belehrt wird; darf es uns da wundern, daß hierfür das Verständnis noch recht sehr fehlt, daß gerade hier Dinge unterlaufen, die fast zu ernst sind, als daß man sie belachen könnte! Möge das folgende Gedicht an einem Wahlvorgange zeigen, was wir meinen:

Bei uns da wählen sie s' auf der Post,
Wie's gar Zu Ende. war, hamma 's Bier verkost,
Denn dort is guat, koa so a G'schmier,
Da hab'n s' a Tegernseer Bier.
No ja, und wie's beim Bier halt geht,
Jetzt wird halt von der Wahlsach g'redt.

Mei Nachbar schaugt ganz damisch drein,
»Oho!« sag i, – »schlaf nur nit ein,
Sonst geh' i glei und hol dei Geld,
Jetzt sag's, was hast na für oan g'wählt?«
»»Ja, was für oan, döß woaß ich net,
Den sell'n Denselben. halt, der am Zettel steht.««

»Du Lapp, dös hab'n mir aa scho' tan,
Nur eh ma'n hergibt, schaugt ma'n an.«
»»Na««, sagt er, »»ang'schaugt hab i'n net,
Mir hab'n sie's ganz g'nau g'sagt, wie's geht.

Zu mir ist der Herr Pfarrer kemma
Und sagt, i soll den Zettel nehma
Und sagt zu mir (und dem daneben):
Ist uneröffnet abzugeben!
Denn so steht's drin im G'setz amal
Und drum is dös a g'heime Wahl.

Ich hätt' scho' so gern einig'schaut,
Aber jetzt hab' i mi' nit traut,
Wer drob'n steht, – i woaß's nit. No mein,
I denk', es wird scho' oaner sein.««

Ja, wo es sich um Verständnis politischer Fragen handelt, da ist dem Bauer leicht ein X für ein U vorzumachen; anders ist die Sache da, wo sein Gefühl spricht, und daher ist das nationale Bewußtsein, das Bewußtsein von der Zusammengehörigkeit deutscher Stämme und deren Werte, bis in die fernsten Winkel gedrungen. Stolz trägt der Holzknecht das militärische Ehrenzeichen auf der grauen Joppe, bei Kriegerfesten weiht man dem deutschen Vaterlande ein Hoch und schmettert die »Wacht am Rhein« aus voller Brust. Und wenn auch jener treuherzige Köhler meinte: »Herrgott, dös is halt doch a Freud, daß jetzt dös Deutschland auch zu Bayern g'hört,« so wollen wir uns doch dieser kleinen Begriffsverwechselung getrösten und stolz sein auf die Gabe, die uns Bayern in diesem Teile seines Volkes entgegengebracht; denn – fahren wir mit dem belehrten Köhler fort: »Dös verschlagt net viel, d'Hauptsach is doch, daß ma beinander sin.«

Nach Karl Stieler, Kulturbilder aus Bayern. Stuttgart 1885 (Bonz & Co.).

b) Die Musik in den bayerischen Bergen.

Der unmittelbare Ausdruck der Lebenskraft, der Gemütsfrische, des Freiheitsdranges sowie der Lust am Leben, die wir als Charakterzüge des Oberbayern hervorgehoben, ist der Gesang, der Ton; Musik und Melodie sind Lebensbedürfnisse der bayerischen Älpler. Der Auszügler, der in Einsamkeit den Lebensabend verbringt; der Bube, der vom Berge zur Schule herabsteigt; der Knecht, der die Sense klopft; der Hüterbursche, der seine Herde heimwärts treibt: ein jeder findet den Ausdruck für des Herzens Fülle, nämlich die Melodie.

Dasjenige musikalische Instrument, das sich im Gebirge der allgemeinsten Verwendung erfreut, ist der menschliche – »Schnabel«; niemand lernt Singen, es geht von selber, weil's von Herzen geht. Zwar erscheint diese natürliche Kunstfertigkeit nicht bei allen in gleichem Maße; aber sie ist vorhanden, und während sich der eine mit dem einfachen Juchschrei begnügt, ergeht sich der andere in den schwierigsten Läufen. Doch neben die Kehle stellt sich eine stattliche Reihe musikalischer Instrumente, die man auf dem Chor jeder Dorfkirche in Tätigkeit sehen kann: Kontrabaß und Fidel, – die Geige wird in Mittenwald in vorzüglicher Güte gefertigt und findet fast in jedem Bergdorf fünf oder sechs tüchtige Spieler –, Trompete und Waldhorn. Wer jedoch nach den Instrumenten mit vollem Heimatsrecht fragt, dem kann man nur Zither und Schwegelpfeife nennen; »sie sind die eigentliche Hausmusik der Berge«. Mundharmonika und Gitarre dürfen sich mit jenen nicht messen, das Klavier entbehrt vollends aller Sympathien. »Was ist denn dös für a groß' Kanapee?« frug ein Bauer aus Tegernsee unseren Karl Stieler, als er zum ersten Male eines Flügels ansichtig wurde.

Treten wir ein in ein Bauernstübchen; der braune Kerl da mit den übermütigen Augen und den halbgeöffneten Lippen, denen immer das rechte Wort entschlüpft, er schlägt die Zither, daß beim Klange des Ländlers die Beine unter dem Tisch von selber rebellisch werden und die Nagelschuhe den Takt zu schlagen anfangen. Und nach wenig Minuten dreht sich ein Paar im Tanze.

Und's Dirndl, die draht si' gern,
Müd' kunnt's halt gar ni wern,
Wenn ich fünfzehnmal möcht,
Is ihr sechzehnmal recht.

Und die richtigen Dirndle
Dös san halt die kloan (kleinen),
Die wickeln sich gar a so
Umi um oan (einen).

Gleich keck entströmen »Wort und Weise« dem Munde wie den die Saiten schlagenden Fingern; rühme sich keiner, Alpensänger gehört zu haben, weil er einmal jener Menschenrasse in die Hände fiel, die sich so nannte; die »echten« lassen sich nicht außer Landes führen, sie gehen auf der Reise zugrunde. Echte oberbayerische Sangesweisen hört man nicht einmal mehr bei den großen Festlichkeiten des Jahres, bei Kirchweih, Hochzeiten und Jahrmärkten – hierbei hat sich schon viel Modernes eingeschlichen –, nur im Bauernstübchen und in den Wirtshäusern an den Sonntagnachmittagen sind sie unverfälscht zu finden. »Geh, Hansei, mach oan auf!« tönt's da von allen Seiten, falls sich im Kreise ein Zither- und Sangeskundiger befindet. Ohne Ziererei holt dieser »sei Musi« aus dem Rucksack, und eine freudige Erregung bemächtigt sich aller. Da messen sich zwei in herausfordernden Schnaderhüpfeln, da faßt ein dritter die schmucke »G'sellin« im Vorübergehen, und die rauhe Diele ist in einen Tanzboden verwandelt. »Oan nach, oan nach«, so wendet man sich nach dem ersten Ländler bittend an den Hansei, und nach einem tiefen Trunke beginnt der Tanz aufs neue, bis etwa die Saite springt und Hansei flucht: »Herrgott-Element, eh war's E a und jetzt is A aa a.« (Erst war die E-Saite gerissen und jetzt ist das A auch ab.) So wird noch mancher Landler »abizupft« und »abischleift«; denn Hansei ist unerschöpflich im Erfinden, wiewohl er vielleicht Noten nicht kennt: »die Hennafüß, die Schwollköpf« mag er nit.

Die Musik begleitet den Bauern auch auf die Berge, auf die Alm, und der Juhschrei ist nicht etwa bloß ein »Pläsier«, wie mancher Städter meint, sondern er ist der Telegraph für Senner und Sennerin, er ruft den Verirrten, er ist Hilfe- und Freudenschrei in jenen Regionen, wo man sich leichter durchs Ohr als durchs Auge verständigt. Er schweigt nur zur Zeit, wo die Sennerin trauert, sei es um die verstorbene Mutter oder weil der Liebste untreu geworden oder ein Stück der Herde sich zu Tode gestürzt. Der Juhschrei ist ein einziger, reich gegliederter Klang, während man das lange Trällern in den hohen Jodeltönen »Galmen« nennt, beides aber sind Lieder ohne Worte. Almengesang ist eine dritte, höhere Stufe, welche der Stimmung durch Wort und Weise, durch Text und Melodie Ausdruck verleiht, sei es in der Form des Schnaderhüpfels = Schnitterhüpfel, von den hüpfenden Bewegungen der Schnitter. oder des lyrischen Liedes. Hierzu aber sind Zither und Schwegelpfeife die besten begleitenden Instrumente, und der Künstler auf deren einem ist hoch »g'schatzt« in den Augen der Dirndle. Mögen auch viele jener Kinder des Augenblicks, der Schnaderhüpfel und Lieder mit der Stimmung, die sie hervorrief, verwehen, so sind doch einzelne sehr alt, ja sie sind unvergängliches Eigentum der Almen, die mit ihrem grünen Parterre, ihren Felsenkulissen, ihren samtgrünen Sitzen und dem mächtigen Wolkenvorhang die Naturbühne für die Musik der Berge darstellen.

Der Samstag ist so recht der Tag des Sanges; da steigen die Bursche, wenn die Arbeit getan, hinauf auf die Berge, das Schätzlein heimzusuchen; dann lodert das lustige Feuer, zu dem sich auch der Hüterbub und die Sennerin der Nachbarschaft herzufinden, und die Freude bricht sich Bahn in Sang und Tanz.

Und am Samstag, verstehst mich,
Da kimmt auch mei Bua,
Und der jodelt so fein
Und schlagt Zither dazua.

Leider hat auch Hansei seine Tage, wo er nicht erscheint, oder, wenn er kommt, »mog er nit«; wohl ruft ihm sein Dirndl zu:

»Geh, mei Hansei, nimm dei Pfeifen (Schwegelpfeife),
Tu mir ebbes abaschleifen (aufspielen),
Geh, mei Hansei, wenn ich dich bitt.«

Doch er erwidert:

»Na, mei Gretl, heut schleif i dir nit.«

Trotzig wendet sich jetzt das beleidigte Dirndl ab, dem Stummen die Worte nachsendend:

»Wenn d'nit magst, so laßt es bleiben,
Plag di' nur nimmer mit'n Auffisteigen,
Glaub nur net, daß i di' nochmal bitt,
So a Bübei, – dös taugt mir nit.«

Doch das sind Ausnahmen. In der Regel tönt der Sang noch am späten Abend von der Alm; ja, er schallt uns auch entgegen aus dem Wirtshaus, wo durch die eine, noch erleuchtete Fensterscheibe die Gestalten der letzten Zecher sichtbar sind. Soeben trollt sich der letzte heimwärts, und mit einem Gesang beruhigt er das strafende Gewissen:

»Vom Bürschlinger-Hansei
Wird alleweil g'redt,
Doch man redt bloß vom Saufen,
Vom Durst redt man net.«

Quelle: Karl Stieler, Natur und Lebensbilder aus den Alpen. Stuttgart (Bonz & Co.).

c) Das Fingerhakeln.

Karl Stieler, der Klassiker in der Darstellung oberbayerischen Volkslebens, soll uns die Sitte des Fingerhakelns mit seinen eigenen Worten vorführen: Später Herbst ist es; um die Nachmittagszeit. Draußen im Isartal, in den oberbayerischen Bergen, steht die riesige Benediktenwand und schaut herein durch die angelaufenen Scheiben – drinnen in der Wirtsstube ist tiefe, behagliche Ruhe. Jetzt kann man's schon leiden, wenn tüchtig eingeheizt wird. Lustig knistert das Feuer im dicken Ofen, und daneben sitzt der dicke Wirt und denkt – an die Weltgeschichte. Wenigstens liegt der »Volksbot« da drüben, die Nummer von vorvorgestern, und er nickt so ernsthaft mit dem Haupte. Es ist eine Ruhe voll Anstand und Würde.

Nicht viele Gäste stören seine Muße. Nur ein paar Flößer, die heute Blaumontag machen, sitzen am »grünen Tisch« und spielen. Doch ist es nicht Roulette; der Tisch ist nur grün angestrichen und daneben steht ein Croupier mit der Heugabel.

»Jesses, – der Hansei!« rufen die Spieler, als auf einmal die Tür knarrt. Nachlässig und stolz schlendert eine hohe Gestalt herein, und nachdem sie ringsum genickt, kauert sie schweigend am kleinen Tische nieder. Der Hansei mag nicht lange warten, »das ist ein scharfer Regent,« und deshalb hat er noch kaum mit den Augen geblinzt, so stellt schon die Kellnerin den schäumenden Krug vor ihn. Der rote Jörgl von der Jachenau, der gegenüber sitzt, läßt sich auch nochmals einschenken, der hat gern »an Haingart« (ein trauliches Beisammensitzen), und der Hansei war schon lang nicht mehr sichtbar. 's ist nicht deswegen, weil ihm der Wirtshausbesuch von oben verboten ist; darum schmeckt's ihm nur um so besser, aber vielleicht »leidet's sein Madl nicht«. So denkt sich wenigstens der schlaue Jörgl, und in neckendem Tone beginnt er:

»No, Hansei, mich freut's nur, daß dich dein Dirndl doch alle Monat einmal auslaßt, denn so lang ist's bald, daß wir dich nimmer gesehen haben. Aber die hat dich am Bandl.«

Hansei rückte den Hut auf die Seite, und das war ein schlimmes Zeichen. Die Stellung des Hutes ist beim Bauern ein Barometer der Stimmung, und man kann nach den Winkelgraden berechnen, wann's losgeht.

»Ich hab' mir mein Dirndl schon besser dressiert,« erwidert er trotzig, »die geht auf'n Pfiff, da g'schieht, was ich will.«

Dem Jörgl aber war's nicht genug. Er sah, daß der Hansei sich ärgerte, und langsam eröffnete er jene kurze verdächtige Zwiesprache, in der die Helden der Bierbank streiten und die oft so deutlich und handgreiflich wird.

»Aber neulich haben s' was Schönes erzählt,« begann der Jörgl wieder. »Da sollst du g'sagt haben, sie soll dir a Bussel geben, und dann hätt' sie dir – a Watschen geben!« Hansei rückte zum zweiten Male den Hut. »Dich gift's halt, Jörgl,« sprach er, »daß das Dirndl dir auskommen is, bei dir is nix als der schielige Neid.«

Doch der Jörgl war schnell mit der Antwort fertig. »Um so eine,« erwiderte er höhnisch, »braucht man niemanden neidig sein, die einen doch nur zum Narren hat. O mein, Hansei, dich zieht ja dös Dirndl beim Finger fort.«

»Ich will dir's gleich sagen, wer mich beim Finger fortzieht,« fuhr Hansei grimmig auf. »Du einmal nicht. Geh her, wenn du Schneid' hast, ob du dich hakeln traust – und wenn du mich hinziehst, dann darf mich der Teufel holen auf freier Weid', noch heut auf'm Heimweg.«

Hansei streckte den Arm über den Tisch und Jörgl hakte sich blitzschnell in den gekrümmten Zeigefinger ein.

»Aufgeschaut!« –

»Himmelherrgottsakrament.« –

Diese Losung dröhnte durch die stille Stube, wo nun das sogenannte » Fingerhakeln« erprobt wird. Die Sitte ist alt und allgemein in Ober- und Niederbayern. Wenn die Gegner sich mit den Zeige- oder Mittelfingern eingehakt haben, dann beginnen sie zu ziehen und versuchen einander zum Wanken zu bringen oder zur Erde zu reißen. Wer ein besonderer Meister ist, packt mit dem einen Finger bisweilen zwei Gegner und zieht sie über Tische und Bänke weg. Der Charakter dieses Brauchs ist indessen niemals ein ernsthafter, und der Zweck bleibt immer der des Spiels. Das versteht sich bei der ungefährlichen Natur dieses Angriffs eigentlich von selbst, wenn man an dessen engere Heimat denkt und dann erwägt, wie leichtfertig dort die schrecklichsten Waffen gehandhabt werden. Denn am stärksten ist das Hakeln doch auf jenem urwilden Fleck zwischen Isar- und Inntal zu Hause, wo's schon die Schulkinder miteinander versuchen, und wo der kleine Hüterbub den Geißbock zu Boden hakelt. In diesem Revier bayerischer Heldenkraft kommt es nicht selten vor, daß einer dem andern ein Auge ausschlägt und sich dann damit entschuldigt: »Ich hab' ja nur Spaß gemacht!« Da ist natürlich das Hakeln zu harmlos, wenn man einem ernstlich beikommen will. Ein Holzknecht, der »warm wird«, beschränkt sich nicht auf einen so teilweisen Angriff, wie auf den Finger des Gegners, und auf eine so ungenügende Waffe, wie auf seinen eigenen. Im wirklichen Treffen, da kommt die Faust, und auch die ist häufig noch zu wenig. Für was sind denn die eisengespitzten Bergstöcke, die Holzhacken und Messer auf Erden? Die kommen zum Zuge, wenn sich's um die Theorien von »Blut und Eisen« handelt. Diese harmlosere Art des Kampfes setzt stets einen gewissen Grad von Verständigung voraus. Ein blutiger Kampf wird häufig unaufgefordert begonnen, das Hakeln kann nicht ohne Herausforderung unternommen werden. So hat es denn auch am meisten in den Fällen statt, wo einer so gereizt ist, daß er sich Luft machen möchte, und doch noch so vernünftig, daß er das Totschlagen meidet. Da ist dann jene Eifersucht gerade recht, denn im Hakeln steckt ein großer Ehrgeiz, und die Niederlage des Gegners schmerzt diesen oft mehr als die bittersten Prügel. Nicht selten wird auch auf den Erfolg gewettet; das Bezirksgericht in Straubing hat vor Jahren einen Fall entschieden, in welchem es eine Summe von nicht weniger als 1000 Gulden galt.

Auch in den Strafverhandlungen, wo die rauflustigen Missetäter oft in langen Prozessionen aufmarschieren, kommt das Hakeln vor. Wenn Seiner Gestrengen finster die Augen rollen, wenn der Gendarm von Ruhestörung und der Staatsanwalt von Körperverletzung donnert, dann erwidert der Bauer lachend: »Wir haben ja nicht gerauft, wir haben ja bloß gehakelt.« Der Mangel jeder gefährlichen Absicht spricht sich vielleicht in nichts so deutlich aus, wie in diesem herkömmlichen Einwand. Auch der Holzknecht hat seinen »Sport«, und als solcher muß eigentlich das Hakeln bezeichnet werden.

Ein lautes Stampfen dröhnt durch die Stube, und wir finden das ritterliche Paar, das erst am Fenster saß, bereits inmitten des Schauplatzes. Der Tisch, der Maßkrug, die Karten – alles ist mitspaziert.

Auch der Wirt hat sich jetzt erhoben. Er ist aus seiner Ofenecke hervorgetreten, aber nicht aus seiner Zuschauerrolle, denn auch in der Bauernstube gilt der Grundsatz der Nichteinmischung. Wir leben in politischen Zeiten, und wenn sich zwei Burschen heutzutage balgen, so wollen sie nach völkerrechtlichen Grundsätzen behandelt werden.

Mit verschränkten Armen, so etwa in der Stellung des alten Napoleon, überschaut der Wirt den Kampfplatz. Wer von den beiden wird zu Boden kommen? Jedenfalls am nächsten der Maßkrug, denkt er sich, aber ihm ist's gleich, denn einer von beiden muß ihn doch bezahlen. Der eichene Tisch hat wohl seine 60 Pfund und geht so schnell nicht »aus dem Leime«. Wenn sie sich in die Uhr verwickeln – ist's auch nicht schade, die geht seit Jahresfrist gar nicht oder falsch –, und im übrigen werden die beiden keinen schlechten Durst kriegen, wenn sie noch eine Weile so fort machen. Also denkt sich der Wirt.

Die Spieler indes lassen sich bei ihren Karten nicht stören. Gesehen haben sie's jeden Tag, und das bißchen Lärm, das hört einer gar nicht, der gute Nerven hat. »Hin« wird nicht gleich einer werden, rechnen die zwei, und wenn's dem einen zustößt, wird's der andere schon sagen.

Dreimal rasen, die Kämpfenden noch durch die Stube, dann hat halt doch der Hansei »hingezogen« und den Jörgl mitsamt dem Tisch zu Boden gerissen. Er hat ums Auslassen bitten müssen, und wie er gebeten hat, – war's wieder gut.

»Ja, umsonst macht keiner dem Hansei sein Dirndl schlecht,« und der Wirt packte ihn drum auch bei dem Halstuch und sprach:

»Du bist ein Kerl, wie dem Teufel sein Leibroß.«

Solche Spruch' tun dem Hansei wohl, und lachend sang er das Schnaderhüpfel:

Und der Teufel hat Hörndl
Und i hab mei Dirndl,
Und dös Dirndl mag mi',
Weil i a Hauptspitzbua bi'.

Auch der Jörgl lachte, aber seine Gurgel war so trocken, und weil ihn der Hansei so gnädig anblickte, so schlug er ihn auf die Achsel und erwiderte:

Gegrüßt seist du, Bruder,
Der Herr ist mit dir,
Du bist voll der Gnaden,
Geh – zahl a Maß Bier.

Und so geschah es.

Karl Stieler, a. a. O.


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