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Du Gott der Langmut, schone des Jünglinges,
Der misgehandelt! Niedergesenkt in Staub,
Bekenn' ich Leichtsinn dir, bekenn' ich
Meiner verirreten Seel' Empörung!
Ein buntes Blümchen, das der Verwelkung wuchs,
War meine Gottheit; und mit entflammterer
Anbetung, als dir, Ewigvater,
Dient' ich der sterblichen Tochter Evas.
[83]
Oft selbst im Beichtstuhl, (donnere nicht so laut,
Du innrer Richter!) wann auf der Scheitel mir
Die Segenshand des Priesters ruhte,
Schauerte tief in der Seele Laura.
An deines Sohnes heiligem Sühnaltar
Durchbebte Laura Herz und Gedanken mir,
Und Thränen, ihr geweint in Sehnsucht,
Träufelten über den Kelch des Bundes.
Laß Gnade vorgehn deiner Gerechtigkeit,
Du Gott der Langmut! Jugendlich wähnt' ich Thor,
Dich anzubeten, dich im Abglanz
Ach! paradiesischer Rein' und Unschuld!
[84]