Ferdinand Gregorovius
Corsica
Ferdinand Gregorovius

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Elftes Kapitel.

Die Erzählung, welche hier folgt, verdanke ich einer freundlichen Mitteilung des corsischen Dichters Salvator Viale von Bastia, der mir eine Sammlung seiner und anderer corsischer Poesien zusandte, in welche er dieses merkwürdige Charakterstück corsischer Sittengeschichte aufgenommen hat. Viale selbst entlehnte dasselbe einem einzigen lateinischen Manuscript und übertrug es ins Italienische. Er betrachtet die Erzählung als einen Anhang zu dem Werk de rebus Corsicis jenes Geschichtschreibers Petrus Cyrnäus, welcher hier eine Episode aus seinem romantisch bewegten Leben erzählt. Ueber die Aechtheit derselben stellt er weder Zweifel noch Beweise auf; der lächelnde Leser wird leicht erraten, warum.

Ich habe diese meisterhafte Novelle aus dem Italienischen Viale's übertragen, ohne mir Zusätze oder Abkürzungen zu erlauben. Sie erscheint mir nicht allein merkwürdig als originelles Charaktergemälde, welches auch für die Gegenwart corsischer Zustände ganz und gar vollgültig ist, sondern auch ausgezeichnet durch ihre Kunst, und jenen schwermütigen Hauch, welcher den meisten corsischen Poesien eigen ist und auch im besondern Salvatore Viale kennzeichnet, den fruchtbarsten Poeten der Insel, einen würdigen Greis von unerschöpfter Thätigkeit.


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