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Fr. Herzberg (um 1730)

Die Füchse.

Es war einmal ein alter Fuchs,
Der hatt drey Füchslein zart,
Die Füchslein wuchsen, schnell und flucks
Wuchs ihnen Balg und Bart.
Die Zähne kamen scharf und gut,
Der Alt' freut sich darob,
Er lobte ihren frischen Muth,
Und ihren listgen Kopf.

Einst war der Alte ausgetrollt,
Zu suchen neuen Fraß,
Zu schleppen Hühner unverzollt
In seine Höhle bas.
Die Jungen kaum alleine warn,
So machten sie dumm Ding,
Aus Kurzweil fingen s' an zu scharrn –
Hört! wie es weiter gieng.

Mein Balg, sprach einer, ist der best! –
Du lügst, das ist nicht wahr,
Sieh meinen an, wie dicht und fest;
Sieh, was für langes Haar! –
Ihr Schlingel, die ihr alle seid,
Fing dritter an zu schrein,
Ich geb euch hiermit zum Bescheid,
Mein wird der beste seyn!

Vom Zanken kams zur Schlägerey,
Da ging es kunterbunt,
Sie raufeten sich ohne Scheu,
Und bissen sich, daß 's brummt.
Sie zauseten sich ritterlich,
Daß Blut von ihnen quoll,
Und juxten und honeckten sich,
Daß es im Walde scholl.

Der Alte kam erschrocken an,
Wußt auch, was Ursach war. –
Ihr Buben, wollt ihr Friede han?
Sonst ich zerreiß euch gar.
Was zankt ihr euch? – Ob unsern Balg,
Wer doch der beste sei? –
Ihr Narren! sprach der alte Schalk,
Traun! das ist Narredey.

Wenn euer Balg beim Kürschner hangt,
Dereinst zu seiner Zeit,
Der wird schon, wenn man es verlangt,
Es sagen ungescheut,
Wer unter euch den besten hat!
Drum laßt das Zanken seyn
Und kommet her und freßt euch satt
An diesem Hühnelein!


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