Ferdinand Gregorovius
Wanderjahre in Italien
Ferdinand Gregorovius

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Als redende Denkmäler jenes Sieges der Byzantiner über die Goten können einige uralte, glücklicherweise völlig erhaltene Basiliken betrachtet werden.

Ravenna: San Vitale

Ravenna: San Vitale

Die berühmteste aller Kirchen Ravennas ist S. Vitale, in der Nähe des Mausoleums der Galla Placidia. Sie wurde im letzten Jahre der Regierung Theoderichs begonnen, während des Gotenkrieges weitergebaut, so daß Belisar sie noch in ihrer Unvollendung betrachtete, als er in Ravenna eingezogen war, und endlich weihte sie der Erzbischof Maximian, im Jahre 547, zur Zeit, als Totila Rom zum zweitenmal bestürmte und Belisar es zum zweitenmal siegreich verteidigte. Der Bau von San Vitale begleitet daher den Fall der Goten und verherrlicht schon den Sieg Konstantinopels, wo Justinian zu gleicher Zeit den Prachtbau der Sophienkirche aufrichtete, welcher sich in der Gestalt S. Vitales abspiegelt. Diese Basilika ist von so reinem byzantinischem Charakter, daß sie in der Geschichte der Kunst um so mehr als das Monument der Architektur und Malerei der justinianischen Periode gelten muß, weil von deren Bauten in Konstantinopel selbst, außer der Sophienkirche, sich so wenig Ursprüngliches erhalten hat. Dies betrifft namentlich die Musive, mit denen die byzantinischen Basiliken in der Zeit Justinians so reich geschmückt waren, die aber dort alle untergegangen sind.

S. Vitale hat die Form eines überkuppelten Achtecks, welches innen Pfeiler tragen und eine Galerie von Arkaden oberhalb umzieht. Die Kuppel war einst mit Mosaik bekleidet, die indes herunterfiel; dagegen haben sich die weltberühmten Musive im Presbyterium in ihrer ganzen Ursprünglichkeit erhalten. Die Einfügung der Pasten ist so fest, daß sie schon 1300 Jahre dauern, ohne eine irgend namhafte Restauration erfahren zu haben, ein seltenes Glück, welches wenigen Musiven zuteil geworden ist. Die Mosaiken in S. Vitale scheinen jedoch zwei Perioden anzugehören, einer früheren und einer späteren, wenn sie auch kaum ein Jahrhundert voneinander trennen mag. Die letztere bemerkt man an den oberen Wänden des Presbyteriums, wo die Bildnisse des Heilands und der Apostel bereits an den sogenannten Byzantinismus streifen. Hier ist Christus schon bärtig, mit lang herabwallendem blondem Haar dargestellt. Dagegen erscheint er in der jugendlicheren Bildung des ersten Typus in der Tribüne, deren figurenreiche Musive die frühesten in dieser Kirche sind. Er sitzt auf der Weltkugel zwischen zwei Engeln und reicht dem Märtyrer Vitalis die Krone, während zur Linken Sankt Ecclesius, der Gründer der Basilika, ihm deren Abbild übergibt. Der Heiland trägt den Nimbus mit dem Kreuzbild und ein schlichtes braunes Gewand. Sein Antlitz von antiker, jugendlicher Idealität ist so anmutig, daß ich nie auf Musiven ein gleich schönes und ansprechendes gesehen habe.

In dieser Tribüne ist es nun, wo man gewagt hat, einen weltlichen Fürsten damaliger Gegenwart, Justinian mit seinem Gefolge, neben Heiligen darzustellen. Ein zweites Beispiel dieser Art ist nicht bekannt, weil das berühmte Musiv im römischen Lateran, welches Karl den Großen darstellt, doch nur einem Triklinium oder Speisesaal angehört hat. Auf der rechten Wand der Tribüne steht Justinian, einen Nimbus um das Haupt (welcher damals also noch keineswegs die spätere dogmatische Bedeutung gehabt haben kann), ein Weihgeschenk in der Hand, bekleidet mit einem einfachen braunen Gewande, worüber die goldene Stola liegt, und mit den byzantinischen Purpurstiefeln. Sein Kopf ist jugendlich, von schönem Oval, seine Gestalt kräftig und schlank. Er trägt einen Schnurrbart, während die Kriegergestalten neben ihm mit Lanzen und Schilden, die das Monogramm Christi bezeichnet, auffallenderweise bartlos sind. Gegen ihn bewegt sich auf der anderen Seite des Bildes Sankt Maximian mit zwei Geistlichen. Er scheint aus Ehrfurcht vor der kaiserlichen Majestät, welche auch die Würde des Pontifex Maximus beanspruchte, sich des Nimbus entäußert zu haben, denn er trägt ihn nicht, und dies ist sehr charakteristisch für das byzantinische Dogma von der unnahbaren und göttergleichen kaiserlichen Gewalt. Im übrigen ist es bekannt, daß der Glorienschein ursprünglich dem Haupt Apollos entlehnt war, und daß ihn schon die Köpfe apotheosierter römischer Kaiser haben. Diesem berühmten Musiv gegenüber erscheint auf der linken Seite der Tribüne die Gemahlin Justinians, Theodora, einst eine öffentliche Dirne in Byzanz, eine durch ihre schamlose Kunst, die unzüchtigsten Szenen auf der Bühne darzustellen, berüchtigte Schauspielerin, dann die erlauchte Kaiserin des Morgen- und Abendlandes, wert erachtet, im Sanktuarium einer Kirche unter frommen Heiligen abgebildet zu sein, ja wie der Heiland selbst einen Nimbus ums Haupt zu tragen. Wenn man die haarsträubenden Geschichten kennt, welche Procopius, der Geheimschreiber Belisars und der letzte klassische Geschichtschreiber des Altertums, von diesem Weibe erzählt, oder wenn man sich erinnert, wie er in der Historia Arcana (den Mysterien von Byzanz) den Charakter Justinians gebrandmarkt hat, so befremdet es, ihre Abbilder in dem schönen, heiligen Raum eines Tempels zu finden. Aber missen möchten wir sie dennoch nicht, denn sie sind für die Anschauung der Geschichte von hohem Wert, und weil die damalige Kunst noch darstellende Kraft genug besaß, so dürfen wir annehmen, daß jene Kaisergestalten mehr als nur einen Anflug von Porträtähnlichkeit besitzen.

Theodora erscheint als ein imposantes, schönes Weib von wahrhaft kaiserlicher Gestalt, in noch jugendlichem Alter. Sie trägt das reiche byzantinische Diadem. Ihr braunes Obergewand ist nach orientalischer Art kostbar mit Gold und Edelsteinen geziert. Auch sie hält eine Vase als Weihgeschenk in den Händen. Die Hofdamen neben ihr sind nicht minder schöne Gestalten in reichen brokatenen Gewändern, von lebhaftem Farbenschmuck und noch antiker Form. Auffallend ist ihre Haartracht, denn sie gleicht durchaus den Frauenperücken aus der Zeit der Flavier und Antonine in Rom. Wenn in diesen Frauen, welche einander ähnlich sehen, auch kein Porträt gesucht werden kann, so betrachtet man doch mit lebhafter Spannung die Gestalten von Griechinnen aus der Epoche der glänzendsten Pracht und der raffiniertesten Üppigkeit des Hofes von Byzanz. Der Künstler verlieh ihnen allen wahrhafte Größe ohne Übertreibung, und er goß einen so feierlichen und doch schönen Ernst selbst über die profanen Weiber aus, daß die Heiligkeit des Orts durch keinen unpassenden Zug gestört werden konnte. Überhaupt ersieht man aus diesen prächtigen, farbenglühenden Musiven, daß die byzantinische Kunst, welche sie schuf, noch auf dem Grunde der Antike stand. Nicht eine Spur von jenem überheiligen, alle weltliche Freude abtötenden Wesen oder jenem späteren verknöcherten Mönchsstil der Malerei, welchen man einmal den byzantinischen zu nennen beliebt hat, ist hier sichtbar.

Die Kirchen Roms, so unschätzbar ihre musivischen Monumente sind, besitzen keine mehr aus jener Epoche des 6. Jahrhunderts, welche dem geschichtlichen oder künstlerischen Werte jener in S. Vitale gleichkämen. Zu derselben Zeit, als man die ravennatische Basilika baute, oder doch höchstens zehn Jahre später wurde in Rom unter Narses die Basilika der zwölf Apostel aufgeführt; aber ihre Musive gingen unter, und sie bieten daher keinen Vergleich mehr mit denen in S. Vitale dar. Nur die berühmten, schönen Musive aus der alten Basilika S. Cosma und Damianus, die von Felix IV. in der Gotenzeit (524-530) auf dem Forum Roms erbaut worden ist, haben sich erhalten. Ihr Stil, äußerst kraftvoll und sehr eigentümlich, kommt an künstlerischer Vollendung den ravennatischen Musiven nicht gleich.

Ich war erfreut, in S. Vitale römische Mosaikarbeiter zu finden, welche dort schon lange arbeiten und noch vom päpstlichen Regiment beauftragt waren, die Musive Ravennas zu restaurieren. Es gab eine Zeit, wo die musivische Kunst in Rom untergegangen war, und wo man dorthin Künstler aus Byzanz oder aus der Mosaikschule holte, welche der berühmte Desiderius in Monte Cassino errichtet hatte. Als mit dem 13. Jahrhundert seit Innocenz III. und Honorius III. die römische Kunst einen neuen Aufschwung nahm, wurde das freilich anders. Die einheimische römische Musivarbeit erhielt sich seither mit geringer Unterbrechung in schöner Blüte bis auf den heutigen Tag. Die Familie, die ich in Ravenna arbeitend fand, Vater und Sohn, hat diese Kunst ererbt, und alle ihre Mitglieder haben sich ihr gewidmet. Herr Kibel war gerade dabei tätig, schadhafte Stellen in einem Nebenmusiv der Tribüne zu ersetzen und andere zu reinigen. Man hat ein chemisches Wasser erfunden, welches die von der Zeit geschwärzten Mosaiken glänzend wiederherstellt. Der Versuch, den der Mosaizist an einem Bilde bereits gemacht hatte, war so vollständig gelungen, daß das Gemälde in der blühendsten Farbenfrische verjüngt worden war. Mit der Zeit werden alle jene Musive die gleiche Reinigung erhalten und dann erst den vollen Genuß ihrer Ursprünglichkeit gewähren.

Diese Herren beschenkten mich mit einer der seltensten Gaben für ein photographisches Album der Gegenwart, mit dem Porträt Justinians in Visitenkartenformat. Sie hatten ein musivisches Brustbild des Kaisers als den Rest von Musiven vorgefunden, welche ehemals die innere Wand über dem Portal von S. Apollinare Nuovo schmückten, sie hatten es gereinigt und von ihm Photographien genommen. Justinian ist darin wie in S. Vitale vorgestellt, doch nur bis zur Büste. Sein Antlitz ähnelt durchaus dem in jener Basilika, nur erscheint es mehr in fast weichlich gewordener Fülle des Alters. Er trägt auch hier die braune Toga mit der diamantenen Agraffe auf der Schulter; sein Diadem ist auch hier von jener doppelten Reihe von Edelsteinen gebildet, wie man es auf byzantinischen Kaisermünzen sieht. Auch hier umgibt sein Haupt ein kreisförmiger Nimbus von purpurroter Farbe und mit weißen Punkten, welche Perlen zu bedeuten scheinen. Das Bild steht auf Goldgrund, über ihm liest man in römischer Schrift den Namen JVSTINIAN. In der Tat ein merkwürdiges Porträt, und eine Photographie, wert, daß man sie ins Ausland sich verschreibe.

Wenn man aus S. Vitale in einen der äußeren Räume tritt, so gelangt man an eine verschlossene Zelle, welche Trümmer von Altertümern bewahrt. Unter ihnen steht ein großer Sarkophag aus griechischem Marmor, dessen Vorderteil mit der Verehrung des Christuskindes durch die drei Magier in Relief geschmückt ist, und auf dessen Deckel eine große griechische Inschrift in den schönsten und saubersten Charakteren zu lesen ist. Ich kannte diese merkwürdige Inschrift lange; sie jetzt wirklich mit Augen zu sehen und zu lesen, machte mir die größte Freude. Sie verherrlicht einen toten Exarchen; die Urne überhaupt ist das einzige Exarchengrab, welches sich erhalten hat, also das geschichtliche Monument jener Epoche, wo diese byzantinischen Patrizier und Höflinge, von denen mehrere, gleich Narses, Eunuchen waren, Italien regierten, als Vampyre aussogen und zugrunde richteten. Es ist der achte Exarch Isaak, der dort im Jahre 641 oder 644 bestattet wurde. Er war Armenier von Geburt. Das Glück wollte ihm wohl, denn er vermochte eine Rebellion in Rom zu unterdrücken, wo sich ein kaiserlicher Beamter zum Tyrannen aufgeworfen hatte. Nun rühmt die pomphafte Inschrift, daß Isaakios, Mitstreiter der Kaiser, der Glanz von ganz Armenien, welcher Rom und den Okzident 18 Jahre lang seinen erlauchten Herren unversehrt bewahrt hatte, von der keuschen Susanna, seiner Gemahlin, die der Turteltaube gleich seinen Verlust beseufzte, nach ruhmvollem Tode als Strateg des Abendlandes und des Orients hier bestattet worden ist. Mit S. Vitale fast gleichzeitig wurde die schöne Basilika S. Apollinare Nuovo vollendet; begonnen hatte sie schon Theoderich, als Hauptkirche seines arianischen Glaubens. Nach dem Falle der Gotenherrschaft wurde sie sodann dem katholischen Ritus geweiht. Das Schisma zwischen Arianern und Katholiken trennte damals Italien in zwei kirchliche Systeme, aber der aufgeklärte Sinn Theoderichs hielt die religiöse Duldung bis gegen sein Ende fest, ehe ihn ein gegen die Arianer erlassenes Edikt des byzantinischen Kaisers von diesem Prinzip abzugehen zwang. Er baute in Rom wie in Ravenna, wo sich noch die gotische Taufkapelle erhalten hat, arianische Kirchen, und diese wurden damals von den Katholiken als ebenso ketzerisch und profan betrachtet wie heute die Kirchen der Waldenser und Protestanten.

Apollinare Nuovo stellt sich äußerlich, wie alle übrigen Basiliken Ravennas, als sehr unscheinbar dar. Ihr zur Seite steht ein Glockenturm von jener auffallenden Gestalt, welche Ravenna eigen zu sein scheint, da sie sich auch bei mehreren andern Kirchen findet. Diese barbarisch aussehenden Türme sind kreisrund und unverjüngt, von nur mäßiger Höhe, aus rohem Ziegelstein gebaut, ohne Gliederung noch sonstiges Ornament, außer jenem, welches durch die Rundbogenfenster mit kleiner Mittelsäule hervorgebracht wird. Ich halte sie für Bauten nicht schon des sechsten, sondern frühestens des achten oder neunten Jahrhunderts. Der innere Raum der Kirche besteht aus drei Schiffen, die auf 24 Säulen von griechischem Marmor ruhen und, wie die meisten alten Basiliken Ravennas, durch edle Einfachheit sich auszeichnen. Was diese Kirchen von den römischen derselben Epoche unterscheidet, ist überhaupt der Eindruck heiterer und idealer Anmut, welche die Genüsse der Welt noch nicht verleugnet hat. Auch bemerkt man bald, daß sie freie Produktionen der damaligen lebenskräftigen Zeit sind, welche ein typisch gewordenes Ideal doch eigenartig durchführte. Obwohl das in Trümmer gehende alte Ravenna den Baumeistern eine reiche Fülle antiker Säulen darbieten mußte, so haben sie es doch verschmäht, sich ihrer zu bedienen. Vielmehr zeigen sich sowohl die Säulen als die schwieriger herzustellenden komponierten Kapitäle als selbständige Arbeiten der Zeit. Anders ist dies in Rom, wo neu entstehende Basiliken meist aus zusammengesuchten Resten des Altertums erbaut wurden, daher ihre Säulen und selbst die Kapitäle ungleichartig sind und den Eindruck eines harmonischen Ganzen beeinträchtigen.

Das Mittelschiff von S. Apollinare Nuovo ist mit schönen Musiven geziert. Wenn jene von S. Vitale durch die Aufnahme wirklicher historischer Persönlichkeiten merkwürdig sind, so sind es diese durch Abbildungen von Bauwerken Ravennas aus jener Zeit. Freilich sind diese Bilder nur andeutend getreu. Auf der rechten Wandfläche des Schiffs erblickt man in lebhaft strahlenden Farben die Stadt Ravenna mit der Kirche S. Vitale, mit andern Gebäuden und dem Palast Theoderichs. Er stellt sich als eine Fassade von Säulenstellungen in Rundbogenform dar; zwischen den Säulen des Portikus hängen Vorhänge von weißer Farbe mit dareingewirkten roten Blumen. Theoderich hat solchen Schmuck der byzantinischen Palastsitte nachgeahmt; auch weiß man, daß im frühesten Mittelalter zwischen den Säulen der Kirchenschiffe wie der Vorhallen kostbare Teppiche ausgespannt wurden. Dieser Gebrauch war vom Tempel Salomons und überhaupt vom Orient entlehnt. Auf dem Frontispiz des Gebäudes steht in goldenen Buchstaben das Wort «Palatium», womit nur die Residenz Theoderichs bezeichnet sein kann. Es folgen fünfundzwanzig Gestalten von Heiligen mit Kronen in den Händen, durch Palmbäume voneinander abgetrennt. Ihre Reihe beschließt Christus auf dem Thron zwischen Engelfiguren in schwarzbraunem Gewande, bärtig, doch ganz jugendlich, und ohne den späteren Ausdruck unnahbarer Majestät.

Auf der linken Wand eine entsprechende Komposition von heiligen Jungfrauen, welche auf der einen Seite die Verehrung der Magier, auf der andern ein architektonisches Abbild beschließt. Die thronende Jungfrau ist eine anmutige Gestalt, mit nonnenhafter Verschleierung um das Haupt. Die Magier tragen bunte, brokatene, sehr kurze Mäntel, Röcke und Hosen, womit ihre barbarische Herkunft aus fremden Landen bezeichnet ist. Ihrer Gestalt nach stellen sie, wie gewöhnlich, drei Lebensalter dar. Die heiligen Frauen erscheinen ohne Individualität in ein und derselben Haltung und Gesichtsbildung, mit reichen byzantinischen Gewändern, weißen Schleiern und griechische Diademe auf dem Haupt. Diese Gestalten, alle noch kunstvoll in Licht und Schatten gemalt, zeichnen sich vor andern Figuren der ältesten Darstellung von Heiligen aus, die man in römischen Basiliken, so in S. Paul und andern Kirchen, meistens auf den Triumphbogen oder den Seitenflächen der Tribünen abgebildet sieht. In ihnen lebt noch die Tradition antiker Kunst; kein Zug späterer Barbarei ist sichtbar, und selbst die immer wiederkehrende Gleichheit ermüdet nicht durch Einförmigkeit, sondern sie verleiht dem Ganzen eine feierliche Ruhe, welche durch die Wohlgestalt reichgeschmückter Erscheinungen angenehm belebt wird.

Dem Abbilde Ravennas entspricht am Ende jener Reihe das Bild der untergegangenen Vorstadt Classe: eine festgemauerte Burg mit Zinnen und Türmen, das blaue Meer, Segelschiffe, welche den Hafen bezeichnen. Dies ist von kräftiger Wirkung.


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