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D' Hummele und 's Immeli.

Was brummt und surrt und schnurrt derher
Und schittlet d'Gleggli hin und her
Am Bluemestil in aller Hast?
Me meint, sie wotte stürme fast!

Es isch e Hummele, si borzt
In's Bliemli yne, druggt und knorzt,
Schießt linggs und rechts und schloht mit Gwalt
An Kelch, sie wott's erzwänge halt.

'S isch gminzt drin uf der Bluemestaub!
Du bisch kei Narr, nur tuesch de z'taub:
'S Best mueß eso verlore goh,
'S fallt ab und du hest nyt dervo.

Lueg do das Immli nebedra,
Wie syferlig nit foht's es a!
Subtyl sitzt 's ufem Bluemerand,
Streckt 's Zingli use mit Verstand.

Und 's schleckt nur do und 's schleckt nur dert:
Es het si kum e Blättli kehrt;
'S isch niene grob, potscht nienen a –
Manierlig, was me sage ka!

Glaub Niemeds, daß es drum nit bschieß:
Do lueg me nur emole d'Fieß!
Pumphose het's wie Gold so gäl
Vom allerfynste Bluememehl.

Es fliegt dermit zum Bliemli uus
Wyt, wyt und haim in's Immehuus;
Wie summt's vor Fraide, daß es so
E Schatz vo Hunig het beko!

Und jetzt dehaime bschließt 's en gly
In nagelneii Kästen y:
'S isch fir de Winter gsorgt, wenn's waiht
Und kuttet und e Schnee duß lait.

– Kind, sag jetz, wer vo baide gfallt
Dir besser? Dängg, de waisch es bald
Und b'sinnsch di nit; und weles do
Es isch, he nu, dem miech i's noh!

Th. Meyer-Merian (Basel).

*

 


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