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Ds Vogelnestli.

1.

»Da han i se: Eis, zwöü u drü!«
Rüeft höch vom Baum der Ruedeli.
O zeig, was i der Hand de hest?
»Buechfinkli syn es, no im Nest.«

»Ja zapplet, schreiet ach u weh!
»O dihr ertrünnet mir nit meh,
»Ich will ech in e Chräze tue,
»U z' frässe müeßt der ha bis gnue.

»So werdet dihr bald groß u schön
»U singet frohi Liedertön.
»Drum heit nit Angst, syt lieb u froh,
»So git's es Zuckerbröchli no.«

U wien er mit nen abestygt,
Lue doch, was geng da umeflügt:
Es het kei Rueh, es suecht u schreit,
Daß ds Jammergschrei dür ds Herz eim geit.

Was hest o, Vögeli, was hest?
Ach d' Mueter isch 's, si suecht na'm Nest:
»Gib d' Chind mer zruck, du hesch se gnoh,
»Süsch stürben i vor Chummer no.

»Was meinsch, wenn di e Räuberhand
»Wegfüehrti in es anders Land,
»Vo Mueter weg u Vatterarm?
»Du hültisch o, daß Gott erbarm!«

Der Chnab het still, lat ds Nestli sy
U d' Mueter setzt si wider dry,
Zieht ihri Chinder groß u schön
U lehrt si singe frohi Tön.

U wenn der Früehlig neu erwacht
U Baum u Fäld voll Blueme lacht,
So singe d' Vögeli zum Grueß
Ds schönst Liedli geng um ds Chnabe Huus.

Fr. Haller (Bern).

*

 


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