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Das groß Fueder.

Ich weiß e chlyses Schulerchind,
E zappeligs, wie vili sind,
Das hät en große Griffel;
Es hät scho mänge, mänge gha,
Doch allmal hät's en falle la –
'S ist halt en rächte Zipfel.
Drum mueß das tusigs Chind iez na
E tüechtigs blächigs Fäderrohr ha,
Dänn cha's de Griffel bhalte.

Das Fäderrohr ist schön und neu
Und Bildli hät's druff allerlei,
'S wer schad, wänn's müeßt verheie;
Wänn's Büüle gäb und Löcher dry,
Das müeßti rächt verdrießli sy –
Wie tet das Chind nüd schreie;
Drum mueß das tusigs Chind iez na
E schöni großi Täsche ha,
Dänn isch das Fäderrohr bschirmet.

Die Täsche, die ist groß und schwer;
Jetz chunnt en höche Schnee dether,
Da müend die Chinde watte;
Doch mit der Täsche, 's cha nüd sy,
Si ist so groß und 's Chind so chly,
Es chem nüd mit vo Statte;
Jetz mueß me halt en Schlitte neh,
Dänn wird's e richtigs Fueder geh –
De Chueri mueß es stoße.

Jetz chunnt's; es Fueder groß und schwer
Chunnt mit eme Lärm zur Schuel dether,
Die Chinde händ en Jubel!
Was mag das Chind, was mag de Ma
I dere große Täsche ha?
Me packt si uus im Strubel –
Nüt als es Fäderrohr, Herrjee!
Und was im Fäderrohr inne, seh? ...
Nüt als zwee Griffelstümpe!

H. Rüegg (Zürich).

*

 


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