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V

Mit dem Per Hansen war in den nächsten Wochen schlecht umgehen. Der ganze Mann war lauter Rastlosigkeit und ein Wille, der nur einen Weg vor sich sah, den, täglich so viel Neuland unter den Pflug zu legen, wie nur irgend anging. – »Hast du vor, dies Jahr noch den ganzen Quart aufzubrechen?« hatte der Hans Olsen jetzt schon zweimal gefragt. – Auch von der Heiterkeit, die ihn zu Anfang des Sommers erfüllt, war nichts mehr zu spüren. Das leuchtend Starke, das sengen konnte, wollte nicht von ihm weichen; die Stimme klang plötzlich kieselhart.

Per Hansens Gedanken kreisten unablässig um dieselbe bange Frage: Wie überstanden sie den Sturm, wenn die Trolle einmal kamen? Werde er dann imstande sein, ihnen die Köpfe abzuschlagen und den Königshof aus ihrer Gewalt zu befreien? – Bisweilen kam es vor, daß er, wenn er etwas in der Hand hielt, plötzlich hart die Faust darum schloß: Es gehörte Kraft dazu und Übung das Schwert zu schwingen. Denn das hier, das waren Trolle, – Riesentrolle also. Die hatten sich gegen Gesetz und Recht vergangen und sich auf unrechtmäßige Weise Boden angeeignet! Ob diese Burschen aber überhaupt wiederkamen? Ob die nicht, ehe Tönset'n sich letzten Herbst hier niedergelassen hatte, zufällig vorbeigekommen waren, Gefallen an dem Lande gefunden und ihre Merkzeichen eingerammt hatten und dann entweder später als Tönset'n auf das Landzuweisungskontor gekommen waren und folglich auf das Landstück hatten verzichten müssen? Oder überhaupt nicht auf das Kontor gegangen waren und aus einem oder anderm Grunde das Land aufgegeben hatten? – – Möglich war's.

Aber nein, diese Erklärung reichte doch nicht aus; die Pfähle hatten nicht den ganzen Winter über in der Erde gesteckt! Also waren die Trolle bestimmt nach dem Bau von Tönset'ns Erdhütte dagewesen, hatten gesehen, daß ›das Land sehr gut war‹, und – ja – im übrigen hieß es abwarten!

Mit keiner Silbe erwähnte der Per Hansen auch nur das geringste von dem, was er getan. Er überlegte lange, ob er dem Hans Olsen alles mitteilen solle, gab es aber auf. Das beste war, den solange als möglich aus dem Spiel zu lassen!

In der Beret spannen derweile die Gedanken unaufhörlich weiter und das Gesponnene hätte sie am liebsten beseitigt; aber sie vermochte es nicht. Er hatte es also getan, – wirklich getan! spannen sie. – Hier sitzen wir auf anderer Leute Grund und Boden, und der Per hat die Absicht auch sitzenzubleiben! – Andrer Leute Eigentumszeichen hat er zerstört! –

Das Vergehen verlor jedoch von seiner Scheußlichkeit, je länger sie es überdachte; hier war Boden genug für alle; ob sie diesen Quart nahmen oder den angrenzenden, tat wohl nicht viel zur Sache; sie sah nicht ein, wie jemand um deswegen viel Aufhebens machen könne. – – Aber es war so häßlich – sie verspürte Ekel. Und Entsetzen, – Entsetzen vor den Folgen. Der Per Hansen, der Arme, verstand es nicht, die Worte geschickt zu setzen! Wie wollte er sich rechtfertigen, wenn es herauskam? – – Was sie in Norwegen wie auch in Filmore von der harthändigen Art gehört, wie man hierzulande Recht und Gesetz selber anwandte, verwebte sich mit dem Gespinst: Da stand er dann, konnte seine Handlungsweise nicht klarlegen, hatte sich nach dem Gesetz so schlimm vergangen, wie überhaupt menschenmöglich war! – Und war noch dazu so heftig und jähzornig, wenn ihm etwas verquer kam! Und dazu war er jetzt stets in einer Laune, daß die Leute sich scheuten, in seine Nähe zu kommen. –


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