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Hundertundzweiundfünfzigster Brief.
Narsit an Usbek in Paris.

Roxane und Zelis haben den Wunsch ausgesprochen, sich auf das Land zu begeben, und ich glaubte, ich dürfe ihnen die Erlaubnis nicht verweigern. Glücklicher Usbek, Du hast getreue Frauen und wachsame Sklaven; ich gebiete an einem Orte, wo die Tugend sich eine Freistatt gewählt zu haben scheint. Vertraue darauf, daß nichts hierselbst geschehen kann, worauf Deine Blicke nicht ruhen dürften.

Ich bin durch einen Unfall in große Sorge versetzt worden. Armenische Kaufleute, die unlängst in Ispahan eingetroffen waren, hatten einen für mich bestimmten Brief von Dir mitgebracht. Ich sandte einen Sklaven in die Stadt, um denselben zu holen; aber er wurde auf seinem Rückwege beraubt, und auf diese Weise ging der Brief verloren. Schreibe mir also unverzüglich; denn ich vermute, daß Du mir unter den veränderten Umständen wichtige Befehle wirst erteilen wollen.

Fatmehs Serail, am 6. des ersten Mondes Rebiab, 1719.



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