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Niki sang sein Morgenlied, aber der General erhob sich nicht.
Eingehüllt in seinen grauen Feldmantel lag er da. Seine Augen standen offen – was sahen sie?
Endlos bewegt sich der schwarze Strom des Volkes dahin, langsam, die roten Fahnen wogen. Die Musikkapellen spielen Trauerweisen, Bataillone von Soldaten, Bataillone von Matrosen. Berge von Blumen. Unter diesen Bergen von Blumen liegen die Opfer der Freiheitskämpfe.
Zur gleichen Stunde setzte sich der mit schwarzen Tüchern behangene Trauerwagen mit dem Sarge des Generals in Bewegung. Hauptmann Wunderlich, in einem einfachen Soldatenmantel, an seinen Krücken humpelnd, gab ihm das Geleite zum Bahnhof. Niemand sonst. Nein, niemand.
Mitten in der Stadt gab es einen Aufenthalt. Der Wagen mit dem Sarge des Generals war dem großen Trauerzug des Volkes begegnet, der die Stadt überschwemmte.
Unaufhörlich wälzt sich der dunkle Trauerzug dahin. Kaum ist eine der ungezählten Kapellen außer Hörweite, so wird schon die folgende vernehmbar. Stunden vergehen.
Wunderlich setzt sich mit seinen Krücken auf die Straße.
Ja, endlos, endlos, in Wahrheit! Ein Meer von 475 Menschen wälzt sich vorüber. Wogen von Blumen über dem wallenden Menschenmeer. Gleichmäßig, ohne jede Eile, wandert der Schritt der Hunderttausend dahin, die Stadt beginnt zu dröhnen, zu donnern –.
Hoch über dem Strom der Köpfe aber zieht Ackermanns Geist dahin.
»Mein Volk, meine Liebe und meine Sehnsucht fliegen vor dir her! Wirst du auserwählt und berufen sein unter den Völkern der Erde? Sieh, wie sie funkeln am Firmament des Gedankens, deine großen Geister, sie blicken auf dich! Auf, auf! Auf den Weg . . .«
Endlich wurde die Straße frei. Der mit schwarzen Tüchern behangene Wagen mit dem Sarge des Generals setzte sich wieder in Bewegung, und Wunderlich nahm seine Krücken und humpelte hinter ihm her.
Schon dunkelte es, schon sanken die finstern Nebel über die Straßen. Schon begann das Gewehrfeuer wieder zu knattern in der von Finsternis erfüllten Stadt.
Ende.