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Das Unabwendbare

Die Brunnen des Todes sind aufgebrochen,
der Würger hat seine Fesseln gesprengt,
die große Verwünschung ist ausgesprochen:
nun wird geplündert, gewüstet, gesengt,
Verdammnis dröhnen die Stürme, die Meere,
die Fahnen flattern, in Blut getaucht,
und hinter dem Zuge der heidnischen Heere
der Brand der geschändeten Städte raucht.
Der Himmel spiegelt die höllischen Gluten,
in die wir hilflos starren, gebannt:
bald haben die wildflammenden Fluten
den Wall auch um unser Versteck überrannt.
Ich warte und weiß doch: ich kann nicht entrinnen,
schon morgen ist mir das Letzte geraubt.
Die Hoffnung, ich dürfte noch einmal beginnen –
im Grunde hab' ich sie niemals geglaubt.
Im Grunde hatte mein Leben verzichtet,
schon damals, als ich die Heimat verließ,
und nur einen schwachen Trost sich erdichtet,
der längst sich als unerfüllbar erwies.
Von unserer Alten Welt mich zu trennen,
ermangelte ich der wagenden Kraft;
so kann uns die wüste Gewalt überrennen,
indes der Gedanke die Neue Welt schafft.
Sie wird mein scheidender Blick nicht mehr fassen,
mein Ende soll ohne Erhebung sein:
von allem, was mir lieb war, verlassen,
verblute ich winselnd und gottlos allein.
Ein Lied ist erwürgt. Ein Herz ist gebrochen.
In Trümmern liegt ein gastliches Haus.
Die große Verwünschung wurde gesprochen.
Das Licht geht aus.


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