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Dichter im Exil

In das werdende Gedicht versponnen,
das mit deutschen Lauten in mir tönt,
fühl' ich mich der Fremde fast entronnen,
deren Straßenlärm mich wüst umdröhnt,
Schutzengel der Dichter mich geleitet,
und mein Wachtraum schwebt von ihm beschwingt,
ungewahr des, was da fährt und schreitet,
doch in meinen Zauberkreis nicht dringt.

Plötzlich aber werd' ich angesprochen
und mit fremdem Wort etwas gefragt,
wird in meine Traumwelt eingebrochen
und der still Verzückte aufgejagt.
Jäh gehemmt im erdenfernen Schweifen,
findet er sich nicht sogleich zurecht,
kann den fremden Frager nicht begreifen;
alles paßt in sein Gedicht so schlecht.

Ganz vergebens such' ich mich zu sammeln,
meine gute Stunde ist zerstört.
Hilflos werde ich Verfehltes stammeln,
weil mir keine Sprache mehr gehört:
jeder Wortschatz läßt mich jetzt im Stiche,
alles ist zum Kauderwelsch vermischt,
wo das Fremde und das Heimatliche
unentwirrbar durcheinander zischt.

So entweicht der Störenfried betroffen.
Ich will wieder heim in mein Gedicht;
doch die Traumwelt steht mir nicht mehr offen,
das verlorne Lied erklingt mir nicht.
Taub gemacht im Irrgarten der Stimmen,
hör' ich hinter einem Nebelwall
die Geräusche undeutlich verschwimmen,
und mein Wort hat keinen Widerhall.


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