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Gott segne Dich, Du Fremder, den ich denke,
indes ich einsam hier am Schreibtisch bin
und mich in meines Werkes Welt versenke,
Gott segne Dich! Wo gehst Du einsam hin?
Weiß ist die Winternacht um Dich gehügelt,
es grüßt Dein Schreiten leis ein Lied aus Schnee.
Fühlst Du es, wie mein Wunsch sich jetzt beflügelt,
Dir nah zu sein an dem vereisten See?
Da war am Tag der Schlittschuhläufer Treiben
nur Blechmusik und Handel und Geschrei.
Jetzt unter Sternen, die unnahbar bleiben,
in Andacht schweigend wandeln nur wir zwei!
Wind stäubt, daß wir uns nicht verlassen meinen,
von Zeit zu Zeit uns Flocken ins Gesicht. –
Der Schreibtisch brückt sich über meinen Beinen!
Und doch such' ich mit Dir ein tröstlich Licht.
Da blinkt es auf! Wir wollten schon verzagen,
ein Schlitten fuhr sehr stolz an uns vorbei. –
Wir trinken Grog und wollen Du uns sagen,
in Wüstheit lärmen brüderlich wir zwei.
Warm bist Du jetzt geborgen in der Schänke,
ich überlasse Dich der Kellnerin;
auf Wiedersehn, Du Fremder, den ich denke,
indes ich einsam hier am Schreibtisch bin!