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Der König kommt aus der Schlacht nach Haus,
Den rasselnden Panzer zieht er aus,
Schnallt ab das Schwert, gesättigt von Tod,
Stellt hin die Lanze, von Blut noch rot.
»Hab',« spricht er, »ein gut Stück Arbeit vollbracht,
Gebrochen liegt meines Feindes Macht,
Und mancher der Väter sucht sein Kind,
Und manche der Mütter weinet sich blind.« –
Sein Auge, das erst gedroht so wild,
Vergißt des Grolles und leuchtet mild:
Sein Wort, erst Donner, nun Flötenton,
Besorglich fragt es: »Wo ist mein Sohn?
Mein Sohn, mein Kind, mein Erbe, mein Glück?
Wie lang' entbehrt' ihn des Vaters Blick!« –
Der Höfling erwidert ihm nicht zu Dank:
»Dein Sohn, Herr König, ist krank, todkrank!«
»»Todkrank?«« Da stürzt er mit bangem Sinn
Ins dumpfige Zimmer zum Lager hin;
Matt strahlet die Lamp' auf des Knaben Gesicht,
Noch matter strahlet sein Lebenslicht:
»Mein Sohn, mein Kind, mein Erbe, mein Glück,
Mit welchem Land kauf' ich dich zurück?
Nein, Tod, das forderst du nicht, nein, nein!
So ungerecht kann der Tod nicht sein!«
Da liegt der König vor seinem Kind,
Er selbst ein Kind, das in Tränen zerrinnt,
Und klagt, was er tausend Eltern getan,
Da ihm es droht, als ein Unrecht an. |