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Ja, sogar als es Zeit zum Lunch war, fühlte sich Mrs. Alden noch zu müde, um sich hinunter in den überfüllten Speisesaal zu begeben. Sie sagte, diese Reaktion komme von der plötzlichen Untätigkeit nach so vielen schweren Tagen voller Kummer und Anstrengungen; sie merke jetzt, wie sehr sie ihre Kraft überschätzt habe, und wie nötig ihr vollkommene Ruhe sei. Die Stewardeß habe ihr eine Tasse Bouillon gebracht, und das sei schon mehr als sie im Augenblick möchte. Aber nein, deswegen brauche er doch nicht gleich wegzulaufen. Nur ihre Nerven und ihre Verdauung seien angegriffen; ihr Geist sei keineswegs ermüdet. Und hier sei ein Brief, den sie doch nicht wegwerfen wolle, bevor er ihn gesehen habe. Denn sicherlich sei er für Oliver mitgeschrieben worden. Sie habe ihn uneröffnet unter den Geschäftsbriefen gefunden, unter die er wohl zufällig geraten und dann übersehen worden sei. Und sie händigte Oliver einen Umschlag ein, der mit buntem Seidenpapier gefüttert war. Die Marke war französisch und der Poststempel Paris. Er kannte die Handschrift; sie war groß und steil, fast wie gedruckt, etwas unsicher und gezwungen und hatte verschiedene knabenhafte Verzierungen. Der Brief war mehrere Seiten lang. Voller Interesse setzte er sich sogleich ans Fenster, um ihn zu lesen.
5 Rue de Saint Simon
Paris, den 2. August
Lieber Onkel Peter!
Mama und ich hoffen beide, daß es Dir jetzt viel besser geht. Sie fühlt sich auch nicht ganz wohl, sonst würde sie Dir noch besonders schreiben, um Dir zu sagen, wie dankbar wir Dir beide sind für all das Gute, das Du mir erwiesen hast. Sofort nachdem Mr. Rawdon-Smith Deinen Brief mit dem Scheck für das südafrikanische Kriegerdenkmal bekommen hatte, fing er an, wirklich sehr nett zu mir zu werden und suchte gleich den Vorsteher und den Rektor auf, und alle sind riesig erfreut, nicht nur über das Geld – ça va sans dire – sondern auch über das, was Du über Eton und die englischen Offiziere geäußert hast. Sie sagen, sie hätten noch nie einen Amerikaner gekannt, der England so gut versteht, und das bringt mir große Vorteile, denn es ist schon ausgemacht, daß ich wenigstens noch für das nächste Semester zurückkommen und auch ein besseres Zimmer haben soll.
Und noch nie in meinem kurzen Leben war ich so angenehm überrascht wie neulich, wo ich wie durch ein Wunder plötzlich die Quittungen für jene zwei Rechnungen erhielt. Wie oft hatte ich sie betrachtet, besonders den gähnenden weißen Fleck an der Stelle, wo eigentlich hätte stehen sollen ›Dankend erhalten‹. Es war wirklich überaus gütig von Dir, sie zu bezahlen, vielleicht ist Oliver auf die Idee gekommen; aber wie lieb, daß Du eingewilligt hast, es zu tun! Das nimmt mir eine Last von der Seele, und wenn ich im Wintersemester ein neues Blatt in meinem Leben aufschlage – denn das will ich wirklich – dann werde ich die Seite ganz rein vorfinden. Das ist eine große Hilfe für mich. Ich danke Dir tausendmal.
Wie schade, daß Du krank wurdest, gerade als ich so sehr hoffte, Ihr beide, Du und Oliver, würdet nach Paris kommen. Oliver sagte zwar, er müsse sich die englischen Kathedralen ansehen, aber ich hielt das gleich für Unsinn und fand, daß er Paris viel nötiger braucht, um seine Erziehung zu vervollständigen. Es hätte mir Spaß gemacht, ihn ganz épaté vor Napoleons Grab stehen zu sehen, obgleich er wahrscheinlich versucht hätte, seine Empfindungen zu verbergen und mir weiszumachen, daß es in Great Falls ein Denkmal gäbe, das doppelt so groß und doppelt so häßlich sei. Aber den Eiffelturm hätte er doch bewundern müssen, weil der auch in Amerika hätte erbaut sein können, nur ist er es leider nicht.
Ich hoffe, daß alles nur aufgeschoben ist, und ich Dich bald hier treffen werde, wenn Du auf der Durchreise nach der Schweiz bist. Ich war ganz traurig, von Oliver Abschied nehmen zu müssen, als er mich am Charing-Croß noch an den Zug brachte und mir solch ein entzückendes Geschenk gab. Vielleicht weißt Du gar nichts davon, es war nämlich seine eigene goldene Armbanduhr, die er niemals getragen hat; er sagt, daß er sich aus solchen Sachen nichts macht. Ich mache mir aber viel daraus, und Mama findet diese Uhr auch besonders schön.
Ich bin so glücklich darüber, daß Du nach Eton gekommen bist. Nach allem, was wir zusammen erlebten, habe ich das Gefühl, als hätte ich Oliver und Dich schon mein ganzes Leben lang gekannt.
Dein Dich liebender und dankbarer Neffe
Mario.
PS. Ich hoffe, Oliver hat sich das Teetrinken nicht wieder abgewöhnt und kann nun schon zwei Tassen bewältigen. Mit der Zeit wird er es auf drei bringen, und wenn er ein alter Mann ist, auf vier ohne Zucker.
Während Oliver diesen Brief las, vergaß er plötzlich die Anwesenheit seiner Mutter, die ihm gegenüber saß, vergaß das Schiff, in dem sie unterwegs waren, vergaß seines Vaters Tod und das Collegeleben, das vor ihm lag. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich; seine Gedanken weilten offenbar bei angenehmen Szenen und glücklichen Erinnerungen. Lange, nachdem er ausgelesen hatte, lag dieser Bann noch auf ihm, aber als er aufblickte und sah, wo er sich befand, verschwand der heitere Ausdruck von seinem Antlitz. Er hatte das Gefühl, als wehe ihn ein kalter, feuchter Luftzug aus der Unterwelt an. Jede Hoffnung, jeder freundliche Ausblick, jeder heimliche Trost war wieder entschwunden. Nichts blieb ihm als Geduld, finstere Entschlossenheit, Arbeit und Schweigen.
Seine Mutter, die diese Veränderung beobachtete, war tödlich beleidigt. Sie handelte sofort gegen ihren neuerlichen Grundsatz, sich in die Wünsche ihres Sohnes zu fügen und ihn im stillen gelten zu lassen. Ihre unauslöschliche Feindseligkeit und Verzweiflung, weil er ein selbständiges Wesen war und nicht nur ihr Abkömmling und ein Teil ihrer selbst, brach nun mit um so größerer Gewalt hervor.
»Warum hast du dem kleinen Jungen so übertriebene Geschenke gemacht? Ich kann mir denken, wie aalglatt und frühreif er ist; ausländische Kinder sind das immer. Seine Mutter ist eine berufsmäßige Schauspielerin oder wollte wenigstens eine werden; und wie, glaubst du wohl, erzieht eine italienische Opernsängerin ihr einziges krausköpfiges Äffchen von Kind? Wie einen dressierten Pudel, als Tunichtgut natürlich! Warum hast du deinen kranken Vater dazu überredet, die Schulden dieses Jungen zu bezahlen und seine Verschwendungssucht zu unterstützen, wo du doch weißt, daß dieser Mario keinen Pfennig Geld hat und sich an die strikteste Sparsamkeit gewöhnen soll? Ohne Zweifel hat er zuerst dich dazu überredet. Ich vermute, er hat dich amüsiert und dir geschmeichelt und wahrscheinlich in einem fort gebettelt wie diese zerlumpten Schlingel in europäischen Städten, die einen Purzelbaum schlagen und dann einen Penny dafür verlangen. Nur weil es dir Vergnügen machte, seinen Kunststückchen zuzuschauen, und du ganz fasziniert von ihnen warst, hast du deinen armen Vater ruhig in diesem schrecklichen Sumpf gelassen, in dem er zugrunde gehen mußte.«
Oliver faltete den Brief zusammen, tat ihn wieder in den Umschlag, steckte ihn in die Tasche und knöpfte ganz mechanisch den Anzug darüber zu. Er war immer geneigt, die ungerechten und sinnlosen Tiraden seiner Mutter widerspruchslos vorüberrauschen zu lassen, wenn es zu billig war, sie richtigzustellen; dabei merkte er sich sogar noch gewisse, meist unbedeutende Punkte, in denen sie recht haben mochte. Es war eine häßliche Entstellung der Tatsachen, zu behaupten, er habe seinen Vater Marios wegen in Eton festgehalten. Sie waren in Windsor geblieben, weil sie nicht weiter konnten; und nach zehn Tagen war Semesterschluß, und Mario reiste nach Paris ab. Dann und nicht früher waren sie auf den Rat des Arztes hin von Castle Hill (das man wirklich nicht als Sumpf bezeichnen konnte) nach Eton übergesiedelt und hatten dort friedlich und bequem gelebt, bis seine Mutter sie zu überfallen drohte.
Aber als sie nun sagte, er habe seinen Vater zugrunde gehen lassen, traf dieser blind abgegebene Schluß zurückprallend in den Mittelpunkt von Olivers Gewissen. Im vorigen Jahre hatte er einer Versuchung widerstanden; er hatte die ungeheure Verlockung überwunden, die vom Meer, von der Jacht, von Lord Jim ausging, und er war noch heute stolz auf diesen Entschluß. Doch jetzt, wo es aussah, als sei ihm die gleiche Wahl gelassen worden und er habe wiederum standgehalten, lag der Fall ganz anders, dem ersten geradezu entgegengesetzt; denn diesmal war keine Versuchung und Verlockung vorhanden gewesen, nur eine kühle Entscheidung zwischen zwei Pfaden, von denen keiner besondere Anziehungskraft hatte. Der schwierigere Weg wäre in Wirklichkeit nun der gewesen, seine Pläne zu ändern und seine Mutter zu besiegen, seine provinziellen Bedenken aufzugeben, sein Geleise zu verlassen und sich in den Strudel der großen Welt zu stürzen, zumal er ja ausreichende Befähigung zum Schwimmen besaß. Doch sein Mut hatte versagt, und nun ließen ihn seine puritanischen Skrupel fürchten, daß der leichtere Weg der falsche gewesen sein möchte. Hätte sich sein Vater wohl umgebracht, wenn er, Oliver, den kühneren Entschluß gefaßt hätte? Nein, sicherlich hätte ihn das zu neuem Leben erweckt, und Vater und Sohn hätten sich vielleicht so vergnügt wie zwei Jungen, die die Schule schwänzen, auf Reisen nach Neapel, Griechenland oder Ägypten begeben können. Wenn also in Wahrheit Oliver seinen Vater hatte zugrunde gehen lassen, dann nicht aus den Gründen, die seine Mutter ihm unterschob, sondern gerade weil er sich als unfähig erwiesen hatte, ihren Einfluß abzuschütteln und auf die Meinung der Welt zu pfeifen.
Alles das ruhte unausgesprochen und vorläufig unaussprechbar auf dem Grunde von Olivers Gewissen. Er war von Natur wenig dazu geneigt, Fehler an sich selbst zu finden; manchmal fühlte er seine Grenzen und ärgerte sich über sie, aber im ganzen war er seiner unantastbaren Integrität sicher und brauchte sich nicht zu tadeln, wenn er beim Versuch, das Rechte zu tun, bisweilen einen Irrtum beging. Auf alle Fälle war es zu spät, die Vergangenheit zu ändern; und er wandte sich entschlossen andern Dingen zu, die sich auf seine Zukunft bezogen.
»Was die Unterstützung Mario van de Weyers angeht«, begann er so ruhig, als bespreche er ganz ohne schmerzlichen Anteil des Herzens eine rein ökonomische Maßnahme, »so hatte mich Vater darum gebeten, herauszubringen, ob Mario nicht irgendwelche kleinen Schulden hätte, die wir für ihn erledigen könnten. Mir wäre es nie in den Sinn gekommen, daß ein Schuljunge Rechnungen in Geschäften anstehen lassen oder sonst Schulden machen könnte. Aber Mario erklärte, er habe bloß zwei unbezahlte Konten, das eine beim Schneider, das andere in einem Sockengeschäft; und als er mir sagte, wie hoch diese Sockenrechnung war, traute ich meinen Ohren nicht. So schön seine Socken auch sein mochten, so konnte er doch in seinem kurzen Leben nicht derartig viel Geld dafür ausgegeben haben. Da hättest du sehen sollen, wie er lachte. In Eton ist, wie er mir dann auseinandersetzte, ein ›Sockenladen‹ nicht ein Herrenmodengeschäft, sondern eine Konditorei; und das erklärte die Sache freilich, denn sicherlich gerät man leicht in die Versuchung, ein Stück Kuchen zu essen, besonders wenn man vielleicht keine Zeit zum Frühstück hat oder ein anderer Junge es einem wegschnappt. Die Tatsache, daß er hier in Schulden geraten war, bedeutete also keine besondere Schlechtigkeit oder Verschwendung; und Vater meinte auch, die Familie hätte sich Vannys Mutter gegenüber großzügiger benehmen können. Sie bekommt nur dieselbe kleine Rente, die ihr Mann als Kunststudent in Paris hatte, und obwohl Tante Caroline Vannys Ausgaben auf der Schule bezahlt, hat er doch für Eton nicht genug Taschengeld im Vergleich zu dem Lebensstil der andern Jungen dort. Das ist eine Schande, denn es könnte ihn verbittern, immer so im Druck zu sein, und so hätte der Zweck, den sein Vater im Auge gehabt hat, als er ihn gerade nach Eton schicken wollte, völlig verfehlt werden können. Aber es hat ihn gar nicht verbittert; es hat ihn im Gegenteil besonders humorvoll und uneigennützig gemacht. Trotzdem, meinte Vater, wolle er ihnen in Zukunft etwas zukommen lassen – alljährlich zu Weihnachten tausend Dollar; nun werden wir das natürlich tun müssen.«
»So? Wir werden das auf keinen Fall tun. Man kann eine Menge armer Leute unterstützen, die es wirklich verdienen, ohne daß man deswegen gleich riesige Summen an ausländische Speichellecker und Schmarotzer zu verschleudern braucht. Wenn sich das Testament noch findet, so wie sich dieser Brief gefunden hat – ich hatte ja noch nicht Zeit und Ruhe genug, um alle Dokumente richtig durchzusehen – werden sie keinen Cent kriegen. Aber selbst wenn wir das Schlimmste annehmen, daß der letzte Wille wirklich verbrannt oder gestohlen worden ist, gleichviel von wem, dann werden deine Freunde doch immerhin drei Jahre auf ihr Weihnachtsgeschenk warten müssen. In den nächsten drei Jahren werde ich als dein Vormund deine Interessen wahren. Und drei Jahre sind für Bettler eine lange Zeit, wenn sie die leere Hand ausstrecken müssen. In ein paar Monaten werden sie es satt haben, dir nette Briefe zu schreiben. Sie werden dich vergessen haben, und du wirst sie hoffentlich auch vergessen. Solche Leute leben leichtsinnig und gedankenlos. Alle paar Monate finden sie neue Freunde und Gönner.«
»Richtig«, erwiderte Oliver, und dachte mit einem halben Lächeln an seine verborgenen Waffen, »ich hätte allerdings nicht von uns sprechen sollen. Natürlich gehen diese jährlichen tausend Dollar nur auf meine Rechnung. Und doch werden meine Freunde nicht zu warten brauchen. Sie werden ihr Geschenk schon dieses Jahr zu Weihnachten bekommen.«
»Und woher willst du das Geld nehmen?«
»Pumpen!«
Mrs. Alden öffnete den Mund und machte eine Bewegung, als wollte sie ihre Hände gen Himmel erheben. Aber sie unterdrückte diesen Trieb noch rechtzeitig. Es war verkehrt, Gesten zu machen, mochten sie auch noch so natürlich sein. So zuckte sie bloß zusammen und blieb sprachlos; doch in ihrer Phantasie malte sie sich schon lebhaft aus, wie ihr Sohn im Alter von achtzehn Jahren in die Hände von Wucherern geraten und – da es Minderjährigen nicht gestattet war, Geld aufzunehmen – zum Verbrecher werden würde, der hemmungslos sein Vermögen verschwendete, bevor es ihm noch gehörte. Ihr Stillschweigen, ihre entsetzten Augen, ihr verzerrtes Gesicht ließen Oliver deutlich genug erkennen, woran sie dachte.
»Ich werde nicht nötig haben, deshalb zum Juden zu gehen. Vater hat das alles schon geregelt. Er wußte, daß du dich in den verschiedenen Fällen, wo ich Gebrauch von meinem Geld machen möchte, ablehnend verhalten würdest. Deswegen hat er ja gerade sein Testament verbrannt. Er wollte mir die Möglichkeit geben, mir in voller Freiheit meinen eigenen Weg und meine eigenen Freunde zu suchen. Ich will nicht all mein Geld für mich allein verwenden. Ich bin nur ein Treuhänder. Und hier habe ich sofort Gelegenheit, jemandem eine Freundlichkeit zu erweisen. Vater meinte, die armen Reichen hätten es oft schwerer als die reichen Armen; und für den Fall, daß du mich nicht ermächtigen würdest, Geld abzuheben, hat er mir schon genau gesagt, was ich tun soll: nämlich den Vetter Caleb Wetherbee bitten, es mir vorzustrecken. Er wird wahrscheinlich zum Nachlaßverwalter ernannt, denn Onkel Nathaniel ist zu alt dazu. Auf alle Fälle erklärte sich Vetter Caleb sofort einverstanden – Vater hatte schon mit ihm darüber gesprochen – und er nannte mir noch ein paar Freunde, an die ich mich wenden könnte. Und glaube nicht, daß ich mich ruinieren werde! Ich werde jedes Jahr noch große Beträge zurücklegen und du ebenso, denn Vater war viel reicher, als wir wußten. Sobald ich volljährig bin, soll ich alles mit sechs Prozent Zinsen wiedergeben; aber Vetter Caleb wird die Zinsen zurückweisen, denn er ist ein Schüler von Aristoteles und Thomas von Aquino und verurteilt deshalb jeden Wucher; und wenn er die Zinsen nicht nehmen will, soll ich sie ihm in Form eines Geschenks für sein Kloster zurückerstatten – etwa ein religiöses Gemälde eines alten Meisters kopieren lassen oder irgend etwas in dieser Art. Du siehst, alles ist schon im voraus geordnet, und so könntest du ebensogut alle Komplikationen vermeiden und mir zu Weihnachten die tausend Dollar zur Verfügung stellen.«
Dieser kühle, ausgeklügelte Angriff ließ keine Entgegnung zu. Mrs. Alden hatte das Gefühl, daß alle ihre Positionen im Sturm genommen waren. Und doch kam sie nicht in Verlegenheit. Menschen, die nicht im Lichte der Vernunft leben, die niemals beobachten, sondern nur kraft der blinden Tätigkeit ihres Gehirns weiterdenken, können sich stets der Notwendigkeit entziehen, ein Unrecht oder eine Niederlage einzugestehen. Werden sie durch eine unbequeme Tatsache gebremst oder einwandfrei widerlegt, so geben sie einfach den bisherigen Zug ihrer Ideenassoziationen auf und folgen einem andern. Besonders einer Frau stehen Seitenpfade im Überfluß zur Verfügung. Sie kann ja stets den Gesprächsgegenstand wechseln. Wenn sie jung ist, verfällt sie vielleicht plötzlich in scherzhaften, spielerischen oder zärtlichen Ton. In reiferem Alter kann sie einfach kraft ihres persönlichen Übergewichts bei ihren Schlußfolgerungen verharren; oder sie wird sarkastisch und spöttisch; oder sie fühlt sich etwa plötzlich nicht wohl.
»Ach Gott«, stöhnte Mrs. Alden, »ich kann diese dumme Sache jetzt wirklich nicht weiter besprechen. Mein Kopf streikt. Klingele bitte der Stewardeß und versuche doch, das Fenster etwas weiter aufzumachen. Frische Luft wird mir gut tun.«
Aber bald mußte das Fenster wieder halb geschlossen werden, denn es zog stark. Mrs. Alden sprach die Befürchtung aus, ihre Kabinen lägen womöglich doch auf der falschen Seite des Schiffs. Wie sollte sie das vorher wissen, wenn man nicht so viel Anstand hatte, es ihr mitzuteilen? Die blöde Stewardeß wußte auch nichts Besseres, als ihr vorzuschlagen, sie möge sich an Deck begeben. Es sei ein schöner Nachmittag und die Küste von Cornwall gerade in Sicht.
Zwei Stühle standen für sie auf der andern Seite bereit, gerade gegenüber der Tür, in der geschütztesten Ecke des ganzen Schiffs. Mrs. Alden entschloß sich also, es wenigstens einmal damit zu versuchen. War sie wohl auch warm genug angezogen? Welcher Stuhl war wohl der bessere? In dem rechten würde sie mehr in der Sonne sitzen, aber nein, im linken würde sie die Zugluft weniger spüren. Oliver wickelte sie in zwei Decken ein und befestigte das kleine rote Kissen von ihrem Sofa zu Hause am Rücken des Liegestuhls. Sie schickte ihn nach ihrem Riechsalz in die Kabine zurück, mit zitternder Stimme und verzagter Miene, als wollte sie sagen: »Es tut mir leid, dir Mühe zu machen – ich mache sonst nie jemandem Mühe – wie konnte ich so etwas Wichtiges auch nur vergessen – ich vergesse doch sonst nie etwas – das kommt von den vielen Sorgen, die du mir bereitest!« Er erwies seiner Mutter stets alle Aufmerksamkeiten, die nach seinem Höflichkeitsbegriff jeder Dame zukamen. Er war niemals nachlässiger gegen sie, weil sie seine Mutter war, aber auch niemals besorgter um sie. Es war keine persönliche Angelegenheit für ihn, es war nur seine Pflicht der Mitwelt gegenüber. Diese Pflicht schien im Augenblick darin zu bestehen, daß er sich wenigstens ein paar Minuten zu ihr setzte und sich ihre Reden anhörte. Denn jetzt hatte die Unterbrechung ihren Zweck erfüllt, und sie schien geneigt, die Feindseligkeiten von einer andern Seite her wieder aufzunehmen.
»Richtig«, fing sie an, als wollte sie etwas Sonderbares und Interessantes erzählen, »ich hatte ja die kostbare Armbanduhr ganz vergessen, die Mr. Wetherbee dir im letzten Jahr geschenkt hat. Merkwürdig von ihm, kein Mensch hatte ihn darum gebeten! Es wundert mich nicht, daß du dich nicht entschließen konntest, einen derartigen Schmuckgegenstand zu tragen, der für einen Schuljungen äußerst ungeeignet ist. Nun ist die Uhr also in den Besitz eines andern Schuljungen übergegangen, der solche Bedenken nicht hat. Vermutlich trägt er sein Haar parfümiert und künstlich gelockt. Letitia sagt, daß alle jungen Italiener das tun, sie sind so feminin. Aber bei einem Waisenjungen ist es besonders schlimm.«
Feminin! Oliver mußte unwillkürlich über diese Idee lachen, die den Tatsachen so völlig widersprach. Doch verstand er, worauf seine Mutter hinaus wollte, und sagte: »Im ersten Augenblick befremdete Mario mich wirklich, er kam mir eingebildet, oberflächlich und etwas stutzerhaft vor. Aber er ist ganz und gar kein Kind mehr, er ist zwar schmächtig, aber stark und fast so groß wie ich; er muß sich schon rasieren, was ich noch nicht brauche, obgleich ich anderthalb Jahre älter bin als er. Was bei ihm anfangs wie Aufschneiderei wirken mag, ist echter Mut – du kannst dir seine untadelige Tapferkeit, Heiterkeit und Eleganz kaum vorstellen. Das liegt wohl zum Teil an dem Stil der ganzen Schule; und doch ist er nicht wie die andern Eton-Jungen. Er betet seine Mutter an; seine tieferen Erkenntnisse verdankt er ihr und ihren geistreichen Pariser Bekannten. Unglaublich viel Weltklugheit hat er, aber er lacht über alles so vergnügt, daß sein Wissen nicht unpassend wirkt. Ich habe noch nie jemanden mit solcher Selbstverständlichkeit so viel Gescheites und Amüsantes sagen hören. Dabei will er nicht etwa witzig sein, er läßt nur seiner übersprudelnden Phantasie freien Lauf. Zu alledem benahm sich Vanny – was ich nie erwartet hätte – ganz großartig in dem schrecklichen Augenblick, als Vater während des Tees und vor den Augen dieses brutalen Kerls von Hausvorstand halb bewußtlos wurde. Er tat, als ob sich so etwas alle Tage ereignete; half mir, Vater aus dem Hause zu bringen, beschaffte einen Wagen, einen Arzt und eine Pflegerin, ohne einen Augenblick an sich selbst, den Hausvorstand oder Eton zu denken und ohne die Redereien der Leute zu fürchten. Überlege dir, was es für mich bedeutet hat, in dieser Lage an dem fremden Ort einen Freund zu finden, der sich mit allem auskannte und so dienstbereit und tatkräftig und herzlich war.«
»Ein liebevoller Freund, den du vor diesem Tage noch nie gesehen hattest!«
»Ich weiß; gerade das macht es ja um so wundervoller. Allerdings waren wir Vettern.«
»Du glaubst, das kam von dem gemeinsamen Blut? Ich fürchte, es kam von deinem Geld. Er hielt euch dort fest, damit ihr seine Schulden bezahlen und eine Menge Geld für dieses völlig überflüssige und häßliche Kriegerdenkmal stiften solltet, kurz, um diese snobistischen Leute dazu zu bringen, daß sie ihn dabehielten und wie den Sohn eines Millionärs behandelten. Dann hast du, nur um mit ihm nach London zu fahren und ihm dieses alberne Schmuckstück zu schenken, deinen kranken Vater verlassen, der während deiner Abwesenheit hätte sterben können.«
»O nein. Vater ging es damals fast schon wieder gut, er schlief und ruhte meistens, und die Pflegerin war bei ihm. Die Schüler reisen immer frühmorgens in die Ferien ab. Ich war zum Lunch wieder zurück, und wir machten am Nachmittag unsere Spazierfahrt wie gewöhnlich.«
»Warum bist du überhaupt nach London gefahren – diese schreckliche Reise! – bloß, um den Jungen zur Bahn zu bringen? Wie feierlich!«
»Ich spreche nicht gern mit dir über diese Dinge, Mutter. Sie interessieren dich ja doch nicht. Aber du zwingst mich dazu. Warum vertraust du nicht auf mein richtiges Gefühl und läßt mich nicht meine eigenen Wege gehen? Nun, es war so: Vanny hatte mich ja auch einmal nach London begleitet, an dem Tage, als Vater krank wurde; er war nur mitgegangen, um mir zu helfen, mich aufzuheitern und mich nicht allein zu lassen. Er hat mir die Hälfte der ganzen Plackerei abgenommen; ja, wie wir zum Zug liefen, Wagen nahmen, Sachen packten, zurücksausten, das war mit ihm zusammen beinahe ein Vergnügen.«
»Aber du hast alles bezahlt.«
»Natürlich habe ich alles bezahlt – nur seine Güte nicht. Güte kann man nicht bezahlen. Und was, glaubst du, hat er dafür geerntet, was stand ihm, wie er wußte, als Belohnung bevor? Er ist gestraft worden, weil er mir zu Hilfe kam, verhauen, verdroschen worden, oder wie sie es sonst nennen mögen; er ist wirklich geschlagen worden, weil er gegen ihre lächerlichen Regeln verstoßen hatte, oder vielmehr – denn die Regeln an sich mögen richtig sein – weil die Menschen zu dumm und dickschädelig und herrschsüchtig sind, um einzusehen, wann man gegen eine Vorschrift verstoßen muß. Er wurde geschlagen – stell dir vor! Wenn man mich je geschlagen hätte! Und er wußte im voraus genau, daß er Prügel bekommen würde, und nahm alles um meinetwillen mit unbekümmerter Heiterkeit auf sich. Und als ich es zufällig erfuhr, weil einer seiner Freunde davon sprach und sagte, es sei eine verfl... eine große Gemeinheit gewesen – er hatte mir natürlich kein Wort davon erzählt – und als ich ihm sagte, wie schrecklich, wie furchtbar leid mir das täte, lachte er nur und meinte, sie würden doch immer für irgend etwas verhauen, es sei keine größere Schande, als wenn man in den Regen käme oder sich einen Zahn ziehen ließe. Schulmeister wären nur wie der Regen, der auf einen niedergeht, oder wie der Zahnarzt, der einem ein Loch bohrt. So etwas sei unangenehm, aber unwichtig. Niemand kümmere sich im Ernst darum, was die Lehrer sagten oder täten, im Grunde nicht einmal sie selbst. Sie seien nichts als Papageien in Amtsgewändern und hätten ihre sittlichen Grundsätze entweder von den Jungen oder noch aus ihrer eigenen Jugend. Die Schüler seien meistens besser und moderner als die Lehrer und hätten ihren besonderen Ehrenkodex, der allein eine Rolle spiele. Der Präside, der die Prügel austeile, sei ein famoser Kerl und tue nur, was er müsse, auch haue er niemals fest zu. Es sei mehr wie eine feierliche Kirchenbuße – abgesehen von dem Körperteil, der dabei entblößt werden müsse. Und Vanny meinte, selbst dieser ekelhafte Mr. Rawdon-Smith, sein Hausvorstand, der an der Sache schuld war, sei nur etwas zu sehr von sich selbst eingenommen – das müßten schließlich alle Lehrer sein – und würde in einer schwierigen Lage gleich aufgeregt und anmaßend, auch schon deshalb, weil er zu viele Dinge im Kopf habe und sein Haus nicht in sehr gutem Rufe stehe. Der alte Knabe habe es so schwer wie ein Schleppdampfer; in einem fort ziehe er mit aller Macht und quäle sich ab und komme doch nie recht vorwärts.
Außerdem sagte Vanny noch – aber das will ich dir nicht erzählen, oder vielleicht besser doch – daß es mit dem Verhauen für die Jungen so wäre wie für die Frauen, wenn sie Kinder kriegten. Beim erstem Mal sei es schrecklich, weil man bei jedem Schlag schon Angst vor dem nächsten habe; doch später hätte man, obwohl es genau so weh täte, keine Angst mehr; man wüßte schon, es würde bald wieder alles in Ordnung sein, und man sei darauf vorbereitet, daß die Sache sich beliebig oft wiederhole.«
Oliver ahnte nicht, wie sehr diese Worte seine Mutter angingen. Sie hatte nach seiner Geburt dafür gesorgt, daß sie kein weiteres Kind mehr bekam. Aber da sie sich für ein überlegenes Wesen hielt, war sie weit davon entfernt zu argwöhnen, daß bei ihr selbst und in ihrer eigenen Familie der Quell der Sittlichkeit und der Vernunft am Versiegen sein könnte. Sie hatte den blinden körperlichen Mut eingebüßt, der allen Tieren natürlich ist, und der die Welt in Gang hält. So beschränkte sie sich auf die Feststellung, daß Oliver wiederum das gefährliche Thema des Kindbetts berührte und ihr damit den bündigen Beweis lieferte für die Vermutung, daß er die grobe Ausdrucksweise seiner ausländischen Freunde nachahme.
»Ich bin ganz deiner Ansicht«, bemerkte sie, »daß diese mittelalterlichen Schulen grausam sind und den Charakter entwürdigen. Ihre besten Schüler gehen auf Fuchsjagden oder zur Armee, ich habe sogar gehört, daß manche Engländer sich nicht schämen, zuzugeben, daß sie schon einmal im Gefängnis waren. Ich fürchte, alle Schulen wirken verrohend, und deswegen bedauerte ich damals sogar schon, dich in die Schule von Great Falls schicken zu müssen, obwohl sie eine der besten und anständigsten ist, die es gibt, und Fräulein und ich den schlechten Einflüssen, denen du unter Umständen dort ausgesetzt warst, entgegenarbeiten konnten. Nichts ist demoralisierender, als unter Regeln zu leben, die man gewohnheitsmäßig bricht, und auf deren Übertretung man noch stolz ist. Wie kann man unter einem solchen System bewahrt bleiben vor Lüge, Heuchelei, Betrug und Zynismus? Das alles lernt dieser nichtsnutzige junge Mario nur zu gut. Du siehst, wie listig er darauf ausging, deinen armen Vater und dich zu amüsieren, sich bei euch einzuschmeicheln und sich beim ersten Mal gleich recht übersprudelnd und liebenswürdig zu zeigen, alles nur wegen des Geldes. Freilich ist ihm seine Mutter mit gutem Beispiel vorangegangen. Diese Leute heiraten ja sogar nur des Geldes wegen« – es war nämlich Mrs. Aldens Überzeugung, daß sie selbst nicht des Geldes wegen geheiratet hatte, sondern nur um der Überzeugung willen, daß die Ehe ein höheres, normaleres, selbstloseres Leben darstelle. »Und wenn diese Menschen schon aus materiellen Gründen heiraten, warum sollten sie sich dann nicht aus den gleichen Gründen ihren entfernten Verwandten angenehm machen? Nimmst du an, ein leichtsinniges, verwöhntes Kind könnte einen kranken alten Mann wie deinen Vater wirklich lieben? Bildest du dir ein, Mario hätte eine plötzliche grundlose Vorliebe zu dir gefaßt, wie du zu ihm? Der ist nicht so dumm. Was sollte ihm auch an dir gefallen? Er will dein Geld, und er wird's bekommen.«
Oliver war schneeweiß vor Wut. Doch da die Wut nicht zu den Gefühlen gehörte, deren er sich fähig glaubte, oder die er in Worten ausdrücken wollte, erhob er sich nur von seinem Deckstuhl – der ihn an sich schon geärgert hatte, weil er für seinen Geschmack zu bequem war – steckte beide Hände in die Hosentaschen und suchte zwischen den Rettungsbooten und den andern Hindernissen an Deck nach einem Fleck, wo er das Schiff im Rücken und nichts als Himmel und Meer vor sich hätte. Beides sah in diesem Augenblick trüb und bleiern aus, und doch war es hoch über die Niedrigkeit, Kleinheit und nagende Selbstsucht des Menschengeschlechts erhaben. Schon durch diesen Anblick vermochte man sich geistig zu befreien und konnte von den Wunden genesen, die man sich freiwillig hatte schlagen lassen.
Mrs. Alden fühlte, wie der Abgrund, der unüberbrückbare Abgrund, der zwischen ihrem Sohn und ihr selbst klaffte, sich unablässig erweiterte. Sie wünschte ihn gar nicht zu überbrücken; einmal war das unmöglich, und dann empfand sie auch eine eigenartige Befriedigung über die ganze Tragödie. Sie hatte nichts zurückzunehmen, sie hatte in allem recht gehabt.
Plötzlich kam Oliver wieder und nahm schweigend seine Bücher und seine Decke vom Stuhl weg, offenbar in der Absicht, hier nicht länger zu bleiben.
»Ich merke«, sagte Mrs. Alden, »daß ich dich unglücklich mache und dich dahin bringe, deine eigene Mutter zu hassen. Aber es ist meine Pflicht, dich zu warnen. Du willst doch nicht in einem Narrenparadies leben – es würde auch nicht lange ein Paradies für dich bleiben! Du willst doch den Tatsachen ins Gesicht sehen, nicht wahr? – auch in Fällen, wo sie unangenehm sind. Und wenn du dich einmal an sie gewöhnt hast, wirst du froh darüber sein, daß du ihnen ins Gesicht gesehen hast, und mir dafür danken, daß ich sie dir gezeigt habe.«
»O ja, ich will allerdings den Tatsachen ins Auge sehen, und ich tue es auch«, sagte Oliver, sich seiner Mutter voll zuwendend, mit einer Härte, von der er überzeugt war, daß sie nicht aus Zorn geboren wurde, sondern vielmehr aus der überlegenen Einsicht in diese Tatsachen, die er besser als sie verstand und überschaute. »Ich muß tun, was ich für recht halte, doch werde ich deine Warnung nicht vergessen, und du brauchst sie daher nicht zu wiederholen. – Ich komme in einer Stunde, um nachzusehen, ob du etwas nötig hast.«
Während er drunten in seiner Kabine ein Buch in seine Manteltasche steckte und eine gestrickte Weste anzog, um sich gegen den kalten Wind zu schützen, fand er an dem Widerhall dieser seiner Worte – »du brauchst sie nicht zu wiederholen« – großes Wohlgefallen. Gerade weil sie trotzig und ungezogen waren, tat es ihm wohl, sie ausgesprochen zu haben. Das war keine müßige Frechheit, sondern eine gewichtige Warnung von seiner Seite. Lieber wollte er von seinen Freunden ausgenutzt werden als sich in die Sklaverei seiner Feinde begeben. Er durfte sich in jedem Fall nur mit seinem eigenen Gewissen, nur mit seiner eigenen Vernunft verbinden. Auf diesem festen Grunde fußend fürchtete er die Zukunft nicht – mochte man sie nun ein Narrenparadies oder eine tugendhafte Hölle nennen.