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Die größten Narren auch ich kenne,
Doch weiß ich nicht, wie man sie nenne,
Die unzufrieden
nit benügt, d.h. kein Genüge finden. mit aller Sünd
Sich zeigen als des Teufels Kind;
Die öffentlich bezeugen, daß
Sie seien gegen Gott voll Haß
Und leben mit ihm in Widerstreit.
Der hält wohl Gott Ohnmächtigkeit,
Der andre ihm seine Marter vor,
Seine Milz, sein Hirn, Gekrös und Ohr.
Nämlich in den Schwurformeln und Flüchen, in denen man Gottes und Christi Namen außerdem verdrehte; statt Gottes
(gotz) wurde »botz, potz« gesagt (z.B.
botz marter, botz leichnam, botz schweiß), oder »Sapristi!« (aus lat.
sacrum corpus Christi).
Wer oft und ungewöhnlich schwor,
Wogegen doch Natur und Recht,
Der gilt jetzt als ein wackrer Knecht,
Der muß den Spieß, die Armbrust tragen
Und darf es wohl mit Vieren wagen
Und bei der Flasche tapfer sein.
Mordschwüre schallen laut beim Wein
Und bei dem Spiel um wenig Geld;
Kein Wunder wärs, wenn Gott die Welt
Um solche Schwür' ließ untergehn;
Der Himmel könnt in Stücke gehn,
So lästert und so schmäht man Gott.
All Ehrbarkeit ist leider tot,
Das Recht legt keine Strafen drauf,
Drum trifft uns auch der Plagen Hauf,
Weil es so öffentlich geschieht,
Daß alle Welt es hört und sieht;
Kein Wunder, droht nun mit Gericht
Gott selbst, denn länger trägt ers nicht.
Er selbst befahl, wenn man ihn höhne,
Zu steinigen dann Jakobs Söhne.
Vgl. 3. Mose 24, 16.
Einst fluchte Sanherib
2. Könige 19. auf Gott
Und ward geplagt mit Schand und Spott;
Lykaon und Mezentius
Ovids Metamorphosen I, 198 ff.; Vergils Aeneis VII, 648.
Empfand das und Antiochus.
2. Makkabäer 9.