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Wer mit der Welt auskommen will,
Der muß jetzt leiden Kummers viel
Und viel vor seiner Türe hören
Und sehn, was er würd gern entbehren.
Darum in großem Lobe stehn,
Die nicht mehr mit der Welt umgehn,
Die sich der welt hant ab gethon, d. h. Einsiedler und Mönche.
Sie sind durchgangen Berg und Tal,
Daß sie die Welt nicht brächt zu Fall
Und sie vielleicht vergingen sich.
Doch läßt die Welt sie nicht ohn Stich,
Wiewohl sie nicht verdienen kann,
Daß man solch Leute bei ihr trifft an.
Wem recht zu tun ist Herzenspflicht,
Der achte nicht, was jeder spricht,
Bleib vielmehr auf dem Vorsatz steif
Und kehr sich nicht an der Narren Pfeif'.
Hätten Propheten und Weissagen
wissagen, ursprünglich die Verständigen, Weisen; hier synonym zu Propheten.
Sich an Nachred in ihren Tagen
Gekehrt und nicht gesagt Bescheid,
Wärs ihnen jetzt längst worden leid.
Es lebt auf Erden gar kein Mann,
Der jedem Narren recht tun kann;
Wer jedermann könnt dienen recht,
Der müßte sein ein guter Knecht
Und früh vor Tag dazu aufstehn
Und selten wieder schlafen gehen.
Sprichwörtlich, wie das Folgende.
Der muß Mehl haben mehr denn viel,
Wer jedem das Maul verstopfen will,
Denn es steht nicht in unsrer Macht,
Was jeder Narr kläfft, schwatzt und sagt.
Die Welt muß treiben, was sie kann,
Sie hats vor manchem mehr getan.
Ein Gauch singt Kuckuck oft und lang
Wie jeder Vogel seinen Sang.