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Der ist ein Narr, wer sammelt Gut
Und hat nicht Freud noch frohen Mut
Und weiß nicht, wem er solches spart,
Wenn er zum finstern Keller
D. h. ins Grab. fahrt.
Ein größrer Narr ist, wer vertut
Mit Üppigkeit und leichtem Mut
Das, was ihm Gott gab als das Seine,
Darin er
Schaffner
Verwalter. ist alleine,
Wovon er Rechnung geben muß,
Die mehr einst gilt als Hand und Fuß.
Anspielung auf die Strafe des Abhauens von Hand und Fuß.
Ein Narr läßt seinen Freunden viel,
Die
Seele er nicht versorgen will;
Er fürchtet Mangel in der Zeit
Und sorgt nicht für die Ewigkeit.
O armer Narr, wie bist du blind:
Die Räude scheust du – findst den Grind!
Ein andrer sündigem Gut nachrennt,
Wofür er in der Hölle brennt:
Das achten seine Erben klein,
Sie helfen nicht mit einem Stein,
Sie spendeten kaum ein einzig Pfund,
Man berechnete das Geld auch nach dem Gewicht, da die Münzen häufig ungleich dick geprägt waren. In Straßburg = 2 Gulden, also eine geringe Summe.
Und läg er tief im Höllengrund.
Gib, da du lebst, zu Gottes Ehr,
Nach deinem Tod wird ein andrer Herr.
Ein Weiser hat noch nie begehrt
Nach Reichtum hier auf dieser Erd,
Wohl aber, daß er selbst sich kenne:
Den Weisen mehr als reich du nenne!
Zuletzt geschah's, daß Crassus
Die Parther sollen dem nach Gold unersättlichen Crassus, der bei Karrhä 53 v. Chr. besiegt wurde, geschmolzenes Gold in den Mund gegossen haben. trank
Das Gold, wonach ihn dürstet' lang;
Doch Crates
Ein thebanischer Philosoph, Schüler des Diogenes, der sich auf dem Wege nach Athen seines Reichtums entledigte. Beide Exempla entnahm Brant dem Corpus iuris canonici. warf sein Geld ins Meer,
Das hindert' ihn beim Lernen sehr.
Wer sammelt, was vergänglich ist,
Begräbt seine Seele in Kot und Mist.