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Der ist ein Narr, der weis will sein
Und hält nicht Glimpf
Angemessenes Betragen. noch Maße ein,
Und wenn er Weisheit pflegen will,
So ist ein Gauch sein Federspiel,
D. h., er schickt statt eines Falken einen Kuckuck auf die Jagd. Vgl. Kap. 1.
Viel sind mit
Worten weis und klug
Und ziehen doch den Narrenpflug.
Das macht, weil sie zu jeder Zeit
Für klug sich halten und gescheit,
Und achten nicht auf fremden Rat,
Bis ihnen sich das Unglück naht.
Tobias
Tobias 4, 19. stets den Sohn belehrt,
Daß er an weisen Rat sich kehrt;
Man riet der Hausfrau Lots
1. Mose 19, 26. wohl gut,
Doch voll Verachtung war ihr Mut,
Drum ward von Gott sie heimgesucht
Und ward zur Säule auf der Flucht.
Rehabeam
1. Könige 12, 8 ff. nicht folgen wollte
Den alten Weisen, wie er sollte;
Den Narren folgt' er, da verlor
Er Stämme zehn und blieb ein Tor.
Hätt Nebukadnezar
Daniel 4, 24-30. auf Daniel gehört,
Er wäre nicht in ein Tier verkehrt;
Und Makkabäus, der stärkste Mann,
Der großer Taten Ruhm gewann,
Hätt Jorams Rat
1. Makkabäer 9, 1-18. Da
Joram hier nicht als Urheber des Rates genannt wird, muß Brant noch eine andere Vorlage gehabt haben. er zu Herzen genommen,
Er wäre nicht ums Leben gekommen.
Wer allzeit folgt seinem eignen Haupt
Und gutem Rat nicht folgt und glaubt,
Der lässet Glück und Heil beiseit
Und will verderben vor der Zeit!
Drum Freundes Rat niemand veracht',
Wo Räte viel – dort Glück und Macht.
Sprüche Salomonis 11, 14.
Achitophel sich selbst getötet hat,
Weil Saul nicht folgte seinem Rat.
2. Samuel 17, 1–23: statt
Saul muß es Absalom heißen, wohl ein Gedächtnisfehler.