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14.
Wer spricht, daß Gott barmherzig sei
Allein, und nicht nit fehlt in der Ausgabe von 1494, ist aber bereits 1495 ergänzt. gerecht dabei,
Der hat Vernunft wie Gäns' und Säu'.

Von Vermessenheit gegen Gott

Der schmiert sich wohl mit Eselsschmalz D. h. macht sich zum Esel. Das schmyeren ist eines der vielen Bilder, die Brant für närrisches Betragen setzt, ob es sich nun um affen schmaltz, esels schmaltz oder esels schmer handelt. Vgl. Kap. 72.
Und hat die Büchse an dem Hals,
Wer sprechen darf, daß Gott der Herr
Barmherzig sei und zürn nicht sehr,
Wenn man auch manche Sund vollbringe,
Und wägt die Sünden so geringe,
Daß er sie für ganz menschlich nimmt.
Den Gänsen sei doch nicht bestimmt
Von Gott des Himmelreiches Pracht,
Auch hab man allzeit Sünd vollbracht
Und fang nicht erst von neuem an.
Die Bibel er erzählen kann
Und andere Historien viel,
Daraus er doch nicht merken will,
Daß Strafe überall darnach
Geschrieben steht mit Plag' und Rach',
Und daß es Gott nie lang vertrug,
Wenn man ihn auf die Backen schlug.
Gott ist kein Böhme, kein Tatar,
Doch ihre Sprache ist ihm klar;
Ist sein Erbarmen noch so groß,
Ohn Zahl, Gewicht und Maße los,
So bleibt doch die Gerechtigkeit
Und straft die Sünd in Ewigkeit
An allen, die nicht tuen recht,
Gar oft bis in das neunte Geschlecht.
Barmherzigkeit nicht lang besteht,
Wenn Gottes Gerechtigkeit vergeht.
Wahr ists, der Himmel kommt nicht zu
Den Gänsen; doch auch keine Kuh,
Kein Narr, Aff, Esel oder Schwein
Kommt je ins Himmelreich hinein;
Denn was gehört in des Teufels Zahl,
Das nimmt ihm niemand überall.


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