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Außer dem Namen Daun, d. h. taub, weil sie gleich der Taubnessel große Ähnlichkeit mit den Brennnesseln besitzt, ohne zu stechen, führt die Pflanze auch die Bezeichnung Hohlzahn nach einem spitzen, hohlen Kegel, der beiderseits am Grunde des Mittelzipfels der Unterlippe sitzt. Unter den Daunarten besitzt der gelbe die prächtigste Blütenfärbung: die vorherrschende Farbe ist schwefelgelb, die Unterlippe ist am Grunde citronengelb, die Seitenzipfel sind von der Mitte an weiß und der mittlere violett mit weißem Rande. Die auf Äckern, in Wäldern und an Zäunen und Bächen wachsende Pflanze ist unter den Gelenken des Stengels knotig verdickt, und am Stengel mit steifen, seitlich oder abwärts gerichteten Haaren besetzt, die jedem von unten aufkriechenden Wesen den Weg versperren. Betrifft den Daun das Unglück, durch einen Fußtritt zu Boden gebeugt zu werden, so nimmt nach einiger Zeit der obere Teil des Stengels wieder eine aufrechte Stellung an, indem er sich an einem der Stengelknoten aufwärts biegt. An dem so gebildeten Knie der Pflanze entstehen nächst dem Knoten reichliche Wurzeln, die in die Erde dringen und als Saug- und Befestigungsorgane dienen. Die beiden Hohlzähnchen auf der Unterlippe bilden für die anfliegenden Insekten Stützpunkte während des Saugens in der Blüte.
Lippenblütler, Labiaten. Kl. XIV. . Juli, August. H. bis 1,50 m.