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Das Seifenkraut, besonders die zerschnittene Wurzel, schäumt im Wasser beim Waschen und kann deshalb zum Reinigen für solche Kleiderstoffe verwendet werden, die von wirklicher Seife zu stark angegriffen werden. Durch seinen Reichtum an giftigem Saponin ist der kriechende Wurzelstock nebst den Wurzeln vor dem Zahn der Feldmäuse geschützt, die an den Standorten der Pflanze, Hügeln, Hecken und Wegrändern, Flußufern und sandigen Plätzen, besonders rege sind. Jeder Wurzelstock entsendet nach oben einige steife, beblätterte Stengel, an deren Gipfel die zu dichten Sträußen vereinigten blaßroten oder weißlichen ansehnlichen Blüten stehen. Der ziemlich lange röhrenförmige Kelch umschließt 5 Blumenblätter, deren Nagel in der Kelchröhre sitzt, während die Platte sich wagerecht ausbreitet, 10 Staubblätter und einen mit zwei Griffeln gekrönten Fruchtknoten. Der Schlund der Blüte ist durch spitze Zähnchen der Blumenkrone stark verengert, und der Honig liegt so tief, daß er nur von Schmetterlingen erreicht werden kann. Diese bilden daher vorwiegend die Bestäuber der Blüte. Bisweilen wird der Fruchtknoten auch von Nachtschmetterlingen aus der Gattung Mamestra zur Herberge ihrer Eier und Räupchen ausersehen, die sich in den heranreifenden Kapseln von den Samen nähren, ohne sie bei ihrer großen Anzahl alle zu vernichten; der Schmetterling bewirkt als Gegendienst die Kreuzung verschiedener Stöcke. Hin und wieder findet man gefüllte Blüten des Seifenkrauts; in diesem Falle sind die Staubblätter und auch die Fruchtblattanlagen durch die Stiche kleiner Gallinsekten in blumenblattähnliche Gebilde verwandelt.
Taubenkropfgewächse, Silenaceen, Kl. X. . Juli – Sept. H. 0,30 – 0,50 m.