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siehe Bildunterschrift

Großes Löwenmaul, Antirrhínum majus L.

Das aus Südeuropa stammende große Löwenmaul kommt bei uns verwildert auf alten Mauern, auf Felsen und auf steinigen Waldstetten, häufiger aber als Zierpflanze im Garten vor. Hier nimmt die eigentlich purpurrote Blüte auch weiße oder bunte Färbung an; der Gaumen ist meistens gelb. Durch die Umbildung der Zipfel des Kronensaumes zu zwei fest aufeinander liegenden Lippen sind die inneren Blütenteile, besonders der Pollen und der Nektar, vollständig versteckt. Auf der Unterlippe befinden sich zwei Höcker, auf denen sich die anfliegenden Insekten niederlassen. Nur diejenigen Bestäuber, welche schwer genug sind, durch ihren Druck auf den geschlossenen Rachen die Unterlippe herabzupressen, finden Einlaß. Das sind vor allem die Hummeln. »Es ist – schreibt ein Beobachter – in der That ergötzlich zuzusehen, wenn eine Hummel zu dem Löwenmaule summend heranschwirrt, um sich auf die gelben Höcker der Unterlippe niederzulassen, wie dann der Rachen unter der Mitwirkung scharnierartiger Gelenkbildungen an beiden Seiten der Blumenkrone weit aufgesperrt wird und die Hummel mit Blitzesschnelle in der Höhlung der Blume verschwindet, um dort den für sie vorbereiteten Honig zu holen.« Wie schnell das geht, zeigt die Beobachtung eines amerikanischen Botanikers, der die amerikanische Hummel in 5 Minuten 62 Blüten besuchen sah. Nur selten gelingt es schwächeren Insekten, z. B. der Honigbiene, in den Rachen einzudringen.« Antirrhinum ist eine ausgeprägte Hummelblume.

Braunwurzgewächse, Scrofulariaceen. Kl. XIV. ausdauernd. Juni – August. H. 0,30 – 0,60 m.

 


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