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siehe Bildunterschrift

Gemeiner Sellerie, Ápium gravéolens L.

Der Sellerie wächst zerstreut am Strande der Nord- und Ostsee und auf salzhaltigem Boden im Binnenlande. Die wildwachsende Pflanze ist völlig unbehaart, nicht so kräftig wie die angebaute, aber an Kraut und Stengeln ebenso stark gewürzhaft. Der spindelförmige Wurzelstock ist dick und fleischig, die gefiederten Blätter glänzen dunkelgrün, den zusammengesetzten Dolden fehlen die bei den Doldenblütlern so häufig vorkommenden Hüllblättchen. Die Blüten der vielstrahligen Döldchen sind klein und weiß. – Aus diesem Wildling hat die Kultur durch sorgfältige Pflege und Darreichung fruchtbaren Nährbodens eins unserer schmackhaftesten Küchenkräuter gemacht. Der schwer keimende Same wird Ende Februar oder im März in ein Mistbeet gesät und stets feucht gehalten. Im Mai bringt man die stärksten Pflänzchen gehörig von einander entfernt in nahrhaften Boden, der häufig gelockert, gut begossen und gedüngt werden muß. Nach gut zwei Monaten entfernt man die Erde von den Knollen und schneidet die Seitenwurzeln ab, wodurch die Knollen an Größe und Schönheit gewinnen. Sie können nun bis zum Beginn stärkeren Frostes im Boden bleiben, müssen dann aber, da sie dem Erfrieren wenig Widerstand leisten, frostfrei untergebracht werden. Die Knollen werden in der Suppe sowie zu Salat und Gemüse verwendet und bilden gleich den Herzblättern der Pflanze eine vorzügliche Würze. – Sehr geschätzt ist der Bleichsellerie oder Blattsellerie, der auf folgende Weise gewonnen wird. Die genügend herangewachsenen Pflanzen werden der Einwirkung des Lichtes entzogen, indem man Stengel und Blätter zusammenbindet und die Pflanze nun entweder mit Stroh oder Bast umwickelt oder bis zu den Stengelspitzen mit Erde überhäuft. Dann verliert sie das Chlorophyll, und ihre Stengel können zerschnitten zum Fleisch gegeben oder als Salat zubereitet werden. Die Kultur des Sellerie scheint im Vergleich zum Anbau anderer Gemüsearten ziemlich jung zu sein.

Doldengewächse, Umbelliferen. Kl. V. zweijährig. Juli – September. H. 0,30 bis 1,00 m.

 


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