Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Bei den beiden abgebildeten Lathyrus-Arten, schwachstengeligen, hinfälligen Kräutern, sind die Fiederchen des Blattes bis auf zwei in Wickelranken verwandelt, mit denen sie sich in der Umgebung ihres Standorts festklammern und aufrecht erhalten. Zum Ersatz der verlorenen Blattoberfläche dienen die gut entwickelten Nebenblättchen, denen bei einigen völlig blattlosen Arten, z. B. bei der nebenblättrigen Platterbse, die ganze oberirdische Ernährung aufgebürdet ist. Angemessen ihrem Standorte auf Wiesen, in Hecken und Gräben besitzt die Wiesenplatterbse längere Stauden als die Erdnuß, die mittels ihrer kurzen Wickel an den schlanken Halmen des Getreides emporklettert. Auch die Farbe der Blüten, purpurrot bei der Erdnuß, gelb bei ihrer Verwandten, ist wie geschaffen dazu, sie aus der andersfarbigen Umgebung hervorleuchten zu lassen. Wenn sich ein honigsuchendes Insekt auf der Blüte einer Platterbse niederläßt, wird der schon innerhalb des Schiffchens aus den Antheren geschüttete Pollen durch eine am Griffelende befindliche Haarbürste aus dem nischenförmigen Schiffchen gefegt und auf die Unterseite des Tierchens gestreift; beim Besuche der nächsten Blüte bleibt etwas von diesem Pollen auf der hervortretenden Griffelspitze haften und bewirkt Fremdbestäubung. Wir lernten eine solche Griffelbürste auch bei der Erbse kennen (s. Teil I, S. 55).
Der Wurzelstock beider Pflanzen ist ausdauernd. Derjenige der Erdnuß zeichnet sich dadurch aus, daß er an den Gelenken rübenförmig gestaltete, etwa haselnußgroße Knollen trägt, die man als Erkelen, Erbmandeln oder Erdfeigen bezeichnet. Sie bildeten nach der Ansicht unserer Vorfahren die Arzenei der wilden Schweine, welche sie auf den Getreidefeldern suchten. Sicher ist, daß diese Knollen zur Ausbreitung der Pflanze dienen, und zwar ist es häufig der Mensch selbst, der sie durch Spaten und Pflug vom Mutterstamm abtrennt und über seine Felder verbreitet.
Schmetterlingsblütler, Papilionaceen. Kl. XVII. . Juni bis August. H. 0,30 – 4,00 m.