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Da war am Morgen wie ich melden hörte, In der Gabenhalle der Geerträger Mancher. Die Volksführer kamen von fern und nah, Ueber weite Wege das Wunder zu schauen, |
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5 | Des Feindes Fährte. Sein Fall erschien Der Kämpen Keinem beklagenswerth, Die des Ruhmberaubten Rennspur erblickten, Als er wehgemuth hinweg von da, Im Kampf überkommen, ein Kind des Todes |
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10 | In sein Nichsemoor die Mordspuren trug. Da sah man von Blut die Brandung wallen, Von Todesnaß die traurige Woge, Die nur stockend strömte vor starrendem Saft, So vom Feinde gefärbt, als er freudenlos |
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15 | In seines Fennes Frieden das Leben flüchtete, Die heidnische Seele, eh die Höll ihn empfieng. Da eilten von dannen die Altgesellen, |
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20 | Blanken und braunen13, 28 [richtig: 20]. Die braunen Mähren sind den blanken des Stabreims wegen hinzugefügt, das Original gedenkt ihrer nicht. . Da wurde Beowulfs Heldenruhm verherrlicht. Man hörte sie rühmen, Im Süden und Norden, zwischen den Seen beiden, Auf der Erde Grund sei kein anderer Kämpfer Unter des Himmels Hälfte so herrlich zu finden, |
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25 | Der Randträger Keiner des Reiches so würdig. Doch wollten sie ihren freundlichen Fürsten nicht schelten, Den heitern Hrodgar: das war ein hehrer König. Bisweilen wurden auch im Wettlauf versucht |
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30 | Wo die Landwege dazu laden mochten, Die beßer bekiesten. Jener Königsdegen, Mit Selbstruhm beladen, doch der Lieder gedenk, Daß er alle der edeln alten Sagen Schatz besaß, sang wohl ein Lied, |
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35 | Ein recht gebundenes. Der Recke begann, Beowulfs Kraftthat kunstvoll zu singen, In rascher Rede berichtend und weise Mit Worten wechselnd. Alles wust er zu melden Was er von Siegmund einst sagen gehört, |
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40 | Unerhörter Heldenthaten viel, Des Walsings Kämpfe und weite Fahrten, Die alle Menschenkinder nicht kennen mochten, Seine Fehden und Frevel, außer Fitela, Wenn er von Solchem ihm sagen gewollt, |
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45 | Der Ohm seinem Neffen, die bei allen Kämpfen Nun Genoßen waren und Nothgestallen. Sie hatten rottenweise das Riesenvolk Mit Schwertern erschlagen. Dem Siegmund entsprang Nach dem Todestage untadlicher Ruhm, |
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50 | Weil der Gewaltige den Wurm erschlug, Den Hüter des Goldschatzes. Unter dem grauen Stein Hatte des Edlings Sohn einsam gewagt Die furchtbare That, denn Fitela war nicht bei ihm. Doch war ihm beschieden, daß sein Schwert durchdrang |
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55 | Den wunderbaren Wurm, daß an der Wand anstund Das herrliche Eisen. Hin schwand der Drache. Er hatt in schrecklicher Entscheidung errungen, Daß er den Ringhort berathen durfte Nach seinem Gelieben. Ein Seebot lud er, |
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60 | Trug in der Barke Bauch die blinkenden Spangen, Der Sohn Walses; der Wurm heiß zerschmolz. Er war der Recken berühmtester weithin Ueber viel der Völker, der Fechter Schirm. Früh trugen ihm tapfere Thaten dieß Lob ein. |
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65 | Aber bei Heremod endete Heldenthum, Ruhm und Stärke. Zu den Riesen ward er, In der widrigen Feinde Gewalt betrogen In schneller Entsendung. Die siedende Sorge Lähmt' ihn zu lange. Seinen Leuten ward er, |
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70 | Allen Edlingen zu ewigem Kummer. So betrauerte oft in den Tagen der Vorzeit Des Hartherzgen Looß manch weiser Held, Der der Uebel Abhilfe von ihm sich verheißen, Daß des Königs Sohn in Kraft gedeihen werde |
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75 | Zu des Vaters Adel, und das Volk erretten, Den Hort und die Hochburg, der Helden Reich, Den Erbsitz der Schildinge. Allen wurde so Hygelaks Mann und Freund den Menschenkindern Der freundseligere; jenen nahm Frevel hin. |
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Wieder im Wettlauf die weißen Straßen |
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85 | Aus dem Ehgemach, der Armringspender, Glorreich gegangen mit großem Gefolge, Der milderkannte König. Die Königin mit ihm Maß den Methsteig in der Mägde Geleit. |