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VI.
Sich beugender Wille

Der Wind frischte auf, der häufige Regen verjagte sie vom Deck; das Meer, nicht mehr gnädig, wurde böse, während die Gräfin Limerick frohlockte. Seit zehn Tagen schon ließ Tammuz die wollüstige Welle der Gynandre über sich ergehen: wie ein Wogenbrecher, bald besiegt, bald siegend, widerstand er; doch erschöpfte er sich, ohne es zu merken.

Die wilde Poesie dieser überraschenden Liebe schien der junge Mann, wie er sich spitzfindig sagte, nötig zu haben, um sich von seinen Arbeiten zu erholen, die er später wieder aufnehmen würde.

Sein Gedanke schwebte über der Gräfin, umnebelte sich vor dem Horizont seines Abenteuers, und die Erinnerungen verblaßten, verschwanden.

Rose, Stella, Lilith, Lucia, diese vier Namen, waren nicht mehr Leitmotive der Zärtlichkeit und Wünsche des Wiedersehens. Er widerstand der Gynandre des Meeres, weil sein Plan war, seine Forschung zugleich mit der Yacht aufzugeben.

Daß er auf ein so erstaunlich geführtes Unternehmen Verzicht leisten wollte, weil er von diesem seltsamen Leben ermattet war, hätte ihn nicht so bald beunruhigt, wenn die Gynandre nicht ironisch geworden wäre.

– Ich halte dich, Metaphysiker, wie du mich hältst, und deine Bahn endet in mir.

Diese Trompete des Triumphes weckte den jungen Mann: er löste die Umschlingung, welche diese Worte begleitete. Vergebens entfaltete die schöne Verliebte die lüsternen Schmeicheleien einer Pantherkatze: Tammuz war wieder geheilt.

Ihr nicht trauend, bat er sie nicht, die Küste anzulaufen, beschloß aber, die erste Gelegenheit zu benutzen, um die Yacht der Armida zu fliehen.

Abergläubisch fürchtete er, entmagnetisiert zu sein und seine seelische Macht verloren zu haben. Merlin, einen Augenblick von Viviane entzückt, zweifelte, ob er seine Kraft bewahrt habe.

Tammuz an sich zweifelnd, das bedeutete, die Fliegende Gräfin war verurteilt: es handelte sich nur noch um die günstige Gelegenheit.