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XXIX. Tischreden D. M. Luthers von Christus und einem christlichen Leben

 

Sehr schwer ists, gläuben Vergebung der Sünden.

»Viele rühmen, sie haben die Lehre von Vergebung der Sünden gar ausgelernt, und können sie sehr wohl: und ich armer elender Mensch kann mich des Leidens und Auferstehung Christi, und Vergebung der Sünden so wenig trösten. Das aber kann ich wohl, daß ich unserm Herrn Gott sein Brod esse, und seinen Wein und Bier trinke; aber daß ich mich des nötigsten Schatzes also könnte annehmen, Vergebung der Sünden, aus lauter Gnade, das will nicht folgen.«

 

Das beste Sterben.

»Es ist kein besser Sterben, denn S. Stephans, der sagt (Apg. 7, 59): Herr, nimm meinen Geist auf. Daß man die Register alle hinweg lege von unsern Sünden und Verdiensten, und allein auf die bloße Gnade sterbe.«

 

Wenn wirs am besten machen.

»Nimmermehr und ehe thun und machen wirs besser und heiliger, denn wenn wir nicht wissen, was und wie viel wir thun. Also auch, nimmer weislicher, denn wenn wir meinen, wir habens närrisch ausgerichtet und gemacht. Denn Kraft wird in Schwachheit starker. Ideo est passio optima actio, Leiden ist das beste Wirken und Thun. Nimmermehr machen wirs ärger, denn wenn wir wissen, was und wie viel wir thun; denn es ist unmöglich, daß wir uns nicht sollten bisweilen etwas selbst gefallen. In einem solchen Werk und Geschmeiß des Ruhms und Ehrgeiz verderben wir das Werk, ehren und preisen Gott nicht so rein, wie wir sollten, nach dem Spruche: Kraft wird in Schwachheit stärker (2. Kor. 12, 10), wie man an Exempeln siehet, an Jonas, Elias, und allen hohen vortrefflichen Heiligen.«


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