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»Hinnerk, wi sünd domals betjen stapelbots wegkamen«, sagte Anna geborene Lüders am folgenden Morgen beim Frühstück.
»Dat weet Gott.«
»Wat ji wull för n Gesicht makt hebt, as wi ni dor weern?«
»Lat, dat sünd ole Geschichten, de dot weh, Anna. Un uns' ol Moer un Peter sünd op n Karkhof.«
»Ach ja«, seufzte Hans, »de god Moer un de god Peter.«
»Mi dünkt«, fing Anna wieder an, »mi dünkt, Hinnerk, wi sprekt uns mol doröwer ut.«
»Meenst du, Anna? Mi ist dorbi, as wenn man in Karkhofseer rümwöhlt.«
»Nä, kannst di op verlaten, een ward frieer um de Bost.«
»Je, as du meenst«, erwiderte Hinnerk Schmidt.
»Ik wull di blots mal fragen: Büst mi doch ni mehr dull?«
Hinnerk Schmidt versicherte, er habe nichts gegen sie, und Anna gab umfangreiche Erklärungen, weshalb sie ihn nicht habe nehmen können. Und nochmals fragte sie Hinnerk Schmidt: »Büst mi na dull?« Und wieder versicherte Hinnerk, das sei nicht der Fall.
»Nu«, fiel Hans ein. »Wenn du ehr ni mehr dull büst, dann gib ihr man mal n Süßen.«
Er belachte seinen Einfall, Anna war kußfreudig gestimmt, Hinnerk wehrte sich erst ein bißchen, aber er küßte. Die Lippen seiner Schwägerin waren trocken, auch etwas gesprungen, sein Gesicht verriet keine Bewegung, als er es tat.
»Maleen, wat seggst du darto?« fragte Hans. Maleen nahm die Kanne und schenkte ihrer amerikanischen Schwägerin die Tasse noch mal voll.
»Ik segg: wat vun de Näs in de Mund fallt, is ni weg, dat blifft in de Familie.«