Wie ein Stern, der zitternd glühet
Durch die sommerliche Nacht,
Ruht an deiner Brust und sprühet
Dies Juwel in seltner Pracht.
Wenn sich Blitz um Blitze malen
Blau im Feuer dieses Steins,
Scheint er Märchen auszustralen
Fremd und rätselhaften Scheins.
Seringapatnams Feenpaläste
Unter Palmen wunderbar
Seh' ich, und des Sultans Feste,
Und der Krieger dunkle Schar;
Buntes Ampelnlicht vom Indus,
Bajaderen schon im Chor,
Schwelgend Volk der seidnen Hindus,
Und der Feind lärmt schon am Tor.
Will in hoher Herrscherhalle
Noch einmal auf seinem Tron
Gott sich fühlen vor dem Falle
Hyder Ali's tapfrer Sohn?
Düster tront er wie die Rache
Der Verzweiflung, die er nährt;
Wie der Schmerz, der tausendfache,
Der sein Heldenherz verzehrt.
Von Juwelen unschätzbaren
Stralt sein faltiges Gewand;
Von Smaragden und von klaren
Perlen funkeln Haupt und Hand,
Daß ein Phönix er zu sitzen
Auf den Schätzen all vereint,
Zu verbrennen sich in Blitzen
Von Demanten selber scheint.
Lächelnd sprichst du. »Gute Beute
Sollt's für meine Ahnen sein:
Raubt sich England Land und Leute,
Ward dies eine Kleinod mein.«
»Armer Nabob! – es zu sagen
Macht mich eitel – wiß es nur:
Ja, dies Kleinod hat getragen
Tippo Sahib von Meyssur.« –
Tippo's Geist würd' es versöhnen,
Wüßt' er, daß es wurde dein;
Doch dich selbst kann nicht verschönen,
Was du machst zum Edelstein.
Und nun scheint er aufzusaugen
Deinen Glanz aus deinem Blick;
Nur die Flamme deiner Augen
Gibt lichttrunken er zurück. |