Ferdinand Gregorovius
Gedichte
Ferdinand Gregorovius

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Helios.

        Wenn durch die blaue Nacht auf leisen Schwingen
Die müde Erde tragen Schlaf und Tod,
Ins Chaos heim den schönen Raub zu bringen,
Die Heimlichen, eh' sie der Tag bedroht,

Dann weckt Orion schnell das Morgenrot
Am Himmel, daß die Flammentore springen,
Und Helios kommt – das Haupt von Zorn umloht,
Läßt er des Lichtes Rachepfeil erklingen.

Und lächelnd streut er in der Erde Schooß
Des Lebens Füllhorn, winkt den jungen Stunden,
Die sie umtanzen, Rosenkranzumwunden.

Aus Ohnmacht reißt die Bräutliche sich los,
Es wird ihr Herz so weit, so sonnengroß,
Wie in des Gottes Arm sie sich gefunden.

Rom, 24. Juli 1855.

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