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Rainerio oder Nerio Acciajoli, Herr des Kastells Korinth und fortan auch des Herzogtums Athen und seines Zubehörs, wie er sich offiziellerweise nannte, wurde als solcher von den Mächten stillschweigend anerkannt. Die Republik Venedig mußte über den Untergang der katalanisch-aragonischen Herrschaft in Athen Befriedigung empfinden, und sie begünstigte einen Usurpator, welcher Italiener war und in seinem Staat die in Euböa und allen andern Frankenländern Griechenlands bestehenden Assisen Romanias wieder einführte.
Kaum Gebieter Athens geworden, suchte sich Nerio durch einflußreiche Verbindungen zu stärken. Den byzantinischen Kaiser und die gesamte Nationalpartei der Hellenen hatte er bereits durch die Wiederherstellung der orthodoxen Kirche in Athen für sich gewonnen; nun vermählte er im Jahre 1388 seine Tochter Bartolommea, die schönste Frau ihrer Zeit, wie sie Chalkokondylas genannt hat, mit dem griechischen Dynasten des Peloponnes, Theodor Palaiologos, welchen sein Vater, der Kaiser Johann V., nach dem Tode des Demetrios Kantakuzenos zum Despoten von Misithra ernannt hatte. Diesem brachte sie als Mitgift den künftigen Besitz Korinths.Chalkokondylas, lib. IV, p. 208. Seine zweite Tochter Francesca gab er dem Carlo Tocco I. zum Weibe, dem Pfalzgrafen von Kephallenia und Zakynthos und Herzog von Leukadia, welcher einer der größten Dynasten im westlichen Griechenland war.
Die Familie der Tocco stammte aus Benevent. Der Gründer ihres Glückes – dieses erinnert an die Acciajoli und die Sanudo von Naxos – war Guglielmo, welcher mit andern Süditalienern im Dienste des Titularkaisers Robert stand und um 1330 dessen Kapitän auf Korfu wurde. Er vermählte sich mit Margareta Orsini, der Erbin des Pfalzgrafen Johannes I. von Zante, und so gingen auch Kephallenia und Leukadia als Besitzungen der Orsini auf die Tocco über. Denn Guglielmos Sohn Leonardo I. wurde von Robert im Jahre 1357 zum ersten Grafen von Kephallenia und Zante erhoben. Er nannte sich auch Herzog von Leukadia.Lunzi, Delle condizioni delle isole Jonie, p. 119ff. Buchon, N. R. I, p. 307ff. Joh. Romanos, Gratianos Zorzes, p. 287ff. Stammtafel bei Hopf, Chron. Gréco-Rom., p. 341, 530. Erasmo Ricca, La nobiltà delle due Sicilie, Neap. 1865, pars I, vol. III, p. 272ff. Dessen Sohn aber war Carlo I., ein hervorragender Fürst, der auf jenen ionischen Eilanden das Reich des Odysseus aufzurichten schien und eine Zeitlang machtvoll über Epiros, Ätolien und Akarnanien gebot, auch bis Achaia hinein geherrscht hat, ein in Waffen starker Mann, den Musen hold wie seine Gemahlin Francesca.
Das Bündnis mit Tocco konnte den neuen Gebieter Athens gegen seine schlimmsten Feinde in Morea sichern, die dort angesiedelte navarresische Kompanie. Nach dem Tode Cocquerels im Jahre 1386 hatte diese den Kapitän Pierre de St. Exupery (Bordo von St. Superan) zu ihrem Haupt ernannt, während mehrere Prätendenten ihre Ansprüche auf den Besitz des unglücklichen, durch die Streifzüge der Türken verheerten Landes Achaia geltend machten: Maria, die Witwe Louis I. von Anjou, welchem Jakob von Baux durch Testament seine Rechte vererbt hatte; Ludwig von Bourbon als Erbe des Titularkaisers Robert und Amadeus, der Enkel Philipps I. von Savoyen-Achaia.
Das Verschwinden sowohl der Macht des Hauses Anjou im Peloponnes wie derjenigen Siziliens und Aragons in Hellas, endlich der Schutz der Venezianer erlaubten dem florentinischen Emporkömmling, groß zu werden. Die Republik S. Marco hatte damals ihre Herrschaft in den griechischen Meeren wiedererlangt, welche dreitausend venezianische Handelsschiffe durchsegelten. Im Jahre 1386 war sie sogar in den Besitz der Insel Korfu gekommen, und Negroponte konnte seit dem Aussterben des Geschlechts der Carceri von Verona im Jahre 1383 und der Ghisi im Jahre 1390 als ihr ausschließliches Eigentum angesehen werden. Wenn sie nicht der lange und schwere Krieg mit Genua, aus welchem sie endlich nach heißen Kämpfen als Siegerin hervorgegangen war, stark erschöpft hätte, so würde sich die Republik vielleicht entschlossen haben, den Türken zuvorzukommen und das Erbe des lateinischen Kreuzzuges und der Staatskunst Ihres großen Dogen Enrico Dandolo an sich zu nehmen, indem sie sich des rettungslos zerfallenen Restes des Romäerreichs zu bemächtigen suchte. Dazu hatte der Bailo Konstantinopels den Dogen schon im Jahre 1355 allen Ernstes ermahnt. Auf dem griechischen Festlande erwarben die Venezianer ohne jede Anstrengung die Häfen Argos und Nauplia. Dort nämlich endete das Haus Enghien mit Guido, der nur eine einzige Tochter Maria hinterließ. Diese war, als noch der Katalanenstaat Athen bestand, von ihrem Vater dem Juan de Lauria zur Gattin bestimmt worden.Traktat zwischen Guido und dem Vikar und der Universität Athen um 1370 (Reg. Commem. III, lib. VII, n. 606). Die Staatskunst der Signorie hatte diese Ehe verhindert und dann nach dem Tode Guidos von Enghien im Jahre 1377 die Vermählung Marias mit dem venezianischen Edlen Pietro Cornaro zustande gebracht. Immer waren es Frauen, die im fränkischen Griechenland dynastische Umwälzungen veranlaßten. Dasselbe Haus der Corner sollte später Zypern, das Kleinod der Meere, durch eine Heirat an Venedig bringen, jetzt brachte es der Republik Argos und Nauplia zu. Denn als Pietro im Jahre 1388 kinderlos gestorben war, lud die Signorie die Witwe ein, nach Venedig zu kommen, und sie bewog dieselbe, ihr jene Länder für eine geringe Rente abzutreten.Chron. Andreae Danduli (Muratori XII, p. 482ff.) Instrum. Emptionis Argos et Neapolis, Ven. 12. Dez. 1388 (Commem. VIII, fol. 134). Am 24. Febr. 1389 wurde zu Venedig Perazzo Malipiero beauftragt, »pro intrando et recipiendo tenutam de Argos et Napoli, que vendidit Dominio Venetiar. egregia D. Maria de Engino filia qd. D. Guidonis et relicta Petri Cornaro« (Sindicati I, fol. 398). Dazu Misti XL, fol. 157.
Die Argolis war seit dem ersten La Roche ein Lehen der Herzöge von Athen gewesen und dann von den Brienne und ihren Erben nach der katalanischen Eroberung behauptet worden. Nerio sah daher mit Widerwillen dies Land den Venezianern zufallen, und er besaß keine andern Mittel, sie daran zu hindern, als Schleichwege. Die Republik aber hatte bereits Grund zu klagen, daß er die von ihr empfangenen Wohltaten mit Undank belohne, indem er heimlich die Türken begünstige und sogar zu Landungen im venezianischen Gebiet aufreize. Sie ermahnte ihn, davon abzustehen, und ihre Geduld oder Großmut mußte als Schwäche erscheinen.»Sicut a certo novimus, in anno elapso fuistis potissima causa faciendi descendere Turcos et alias gentes ad damnum locor. nostror.... ymo quod cedit ad maiorem turbationem nostram persensimus, quod in presenti tempore conamini favere Turchis, qui asseruntur descendere ad damna locor. nostrorum.« An Raynerio, Venedig, 24. Juli 1388 (Misti XL, f. 125). Eine Ursache der Beschwerden Venedigs war diese, daß Nerio das Schiffsvolk und die Auslagen der Republik für die ihm von Kreta gestellte Galeere nicht bezahlt hatte. Davon handelt eine Reihe von Aktenstücken.
Die Venezianer besetzten Nauplia, aber in Argos kam ihnen Theodor, der Despot von Misithra, zuvor. Von seinem Schwiegersohne Nerio dazu in der Stille ermuntert, überrumpelte er die feste Stadt.Das Chronicon Breve (hinter dem Dukas) verzeichnet das zum Jahr 1389. Die Schwierigkeit, eine hinreichende Flotte aus ihren Stationen zusammenzubringen, und das Bedenken, Griechenland durch Krieg aufzuregen, welcher nur der Vorteil der Türken geworden wäre, bewogen die Signorie Venedigs, statt zu den Waffen zu den Mitteln der diplomatischen Kunst zu greifen. Sie schickte wiederholt Gesandte an den Despoten, ihn auffordernd, Argos herauszugeben; er aber erklärte, daß er das nicht ohne die Zustimmung des Sultans tun dürfe. Da die Venezianer Nerio als wesentlichen Urheber des Handstreiches seines Schwiegervaters ansahen, verlangten sie von ihm, daß er diesen zum Abzuge von dort bewege; er versprach es, doch das waren nur Worte.»Raynerius de Azaiolis socer dicti despoti esse dicitur factura et causa principalis omnium predictorum.« Instruktion an die Gesandten, 1389, Ind. XII, 31. Mai (Misti XLI, fol. 61).
Tief erbittert befahl die Signorie ihren Bevollmächtigten, wenn Argos nicht herausgegeben würde, die Brücke von Negroponte aufzuziehen und den Verkehr der Untertanen Nerios mit der Insel zu verbieten. Die Ausfuhrartikel des Herzogtums Athen nach Venedig und den Besitzungen der Republik waren hauptsächlich Feigen und Rosinen, während Eisen und Pflugscharen als die dort besonders von Modon und Koron eingeführten Gegenstände bezeichnet werden. Dieser Handel wurde untersagt.»Ficus neque uva passa que nascatur in terris... predicti D. Nerii Romanie basse et ducaminis nullo possint conduci.... ad civitatem Venetiar. vel ad alias nras terras –. Scribatur – castellanis nris Coroni et Mothoni quod prohibitio facta per ipsos – de ferro et vomeriis non portandis ad partes predictor. nobis placet...« (Misti XLI, fol. 16 , 22. Juni 1389).
Um Argos wieder zu erhalten, trat Venedig sogar mit der Kompanie der Navarresen in Verbindung, welche aus Haß gegen den Usurpator Athens der Republik ihre Dienste gegen denselben antrug, und dasselbe tat der Erzbischof von Patras.Misti LX, fol. 157. XLI, fol. 56 , 82 . Ein Zufall aber kam den Venezianern zu Hilfe. Nerio selbst geriet in die Gefangenschaft der navarresischen Kapitäne. Man muß erstaunen, daß ein so schlauer Mann in die ihm gestellte Falle ging.
Der Einladung St. Superans folgend, durch eine persönliche Zusammenkunft im Peloponnes den Streit um Argos beizulegen, fand sich Nerio, mit einem Geleitbriefe versehen, bei seinen verräterischen Feinden ein. Sie nahmen ihn fest, und Asan Zaccaria, der Großkonnetabel Moreas, führte ihn in die Burg Listrena ab. Superan konnte dessen sicher sein, daß seine treulose Handlung in Venedig keinen Widerspruch finden werde.
Die Gemahlin des Gefangenen befand sich damals in Korinth, wo der Gebieter Athens öfters seinen Aufenthalt nahm, weil er dort als großer Kaufherr Handelsgeschäfte trieb und Warenmagazine besaß. Agnes Saraceno konnte keinen Versuch machen, die Untertanen des Herzogtums zur Befreiung ihres Herrn aufzubieten, welcher ihnen neu war und gleichgültig sein mußte. Aber Tocco und Theodor forderten durch Gesandte die Freilassung ihres Schwiegervaters von der Republik Venedig, worauf diese erklärte, daß sie nichts dafür tun könne, ehe ihr nicht Argos ausgeliefert sei. Die Brüder Nerios in Italien, Donato, ehemals Statthalter in Korinth und jetzt Gonfaloniere der Republik Florenz, und Angelo Acciajoli, der dortige Kardinal-Erzbischof, bestürmten die Signorie ihrer Vaterstadt, für ihren Bürger einzutreten. Hierauf gingen florentinische Gesandte nach Venedig und selbst zum Papst nach Rom. Donato bot für die von Nerio nach seiner Befreiung zu erfüllenden Bedingungen sogar die Städte Athen und Theben, Megara und Orte der Baronie Korinth zu Pfändern dar; er verpflichtete sich, mit venezianischen Schiffen in Person nach Griechenland zu gehen und dahin zu wirken, daß Argos in den Besitz der Republik gelange, da diese Stadt durchaus ohne den Willen seines Bruders vom Despoten Misithras besetzt worden sei. Den Bevollmächtigten des Dogen sollten die Warenlager Nerios in Korinth, etwa 15 000 Dukaten an Wert betragend, überliefert werden; endlich wollte man das Lösegeld aufbringen, von dem sich die Brüder die beste Wirkung versprachen. Sie wandten sich auch an die Republik Genua, die Nebenbuhlerin Venedigs, und riefen ihre Hilfe an.Die betreffenden Aktenstücke bei Buchon, N. Rec. II, p. 238ff.
Der venezianische Senat blieb anfangs taub gegen diese Bitten und Anerbietungen, dann aber wurde er doch durch die kriegerischen Rüstungen des Despoten Theodor wie durch das Erscheinen genuesischer Kreuzer im Golf von Korinth bewogen, auf einen Vertrag einzugehen. Bei Vostitsa, welcher Ort ehemals dem Nerio gehört hatte und ihm von den Navarresen war entrissen worden, hielten am 22. Mai 1390 die an dieser Angelegenheit Beteiligten eine Zusammenkunft:»Penes castrum Avosticie longe ab ipso per miliaria duo vel circha.« nämlich Filippo Pisani, Kastellan von Modon und Koron, Michele Contarini und Gabriel Emo, die Proveditoren Romaniens, als Bevollmächtigte des Dogen Antonio Venier; endlich Nerio selbst und der Großkonnetabel Moreas Asan Zaccaria.Zeugen: der Generalvikar des Fürstentums Morea Petro von S. Superan (im Akt geschrieben »de san Souriano«), Emoyno de Polay, Zian Cotie de Speleta, Beltraneto de Salachia und »Rodies de ha aviro«. So steht dieser Name in der Kopie des Akts (Commem. VIII, fol. 178); Predelli hat in seinen Regesten der Commem. (III, lib. VIII, n. 342) »Errodies de Erro« geschrieben. Der Vertrag ist italienisch abgefaßt.
Um seine Befreiung zu erlangen, gelobte Nerio seine von ihm besonders geliebte Tochter, die Basilissa Francesca, den Venezianern als Geisel zu übergeben; sie sollte in Negroponte so lange festgehalten werden, bis Argos der Republik ausgeliefert sei und Nerio seine Verpflichtungen gegen die Navarresen erfüllt habe; dafür wurde der Termin eines Jahres festgestellt. Nerio versprach, vor seiner Befreiung Megara der Republik zum Pfande zu geben, bis sie Argos erhalten habe; ferner sollte diese sein Warenlager in Korinth verkaufen und den Erlös daraus gleichfalls als Sicherheit bewahren. Wenn der Despot Theodor die Auslieferung von Argos verweigerte, so verpflichtete sich Nerio, auf das Geheiß Venedigs ihn mit Kriegsgewalt dazu zu zwingen. Nach der venezianischen Besitznahme der Argolis sollte er in alle Renten und Güter wieder eingesetzt werden, die er dort und in Nauplia zur Zeit des Pietro Cornaro besessen hatte. Endlich versprach er, dahin zu wirken, daß sein Schwiegervater Sarasin de Sarasini einen seiner Söhne nach Negroponte als Geisel stelle; weigerte er sich dessen, so sollte seine Tochter Francesca zum Sicherheitspfande dienen.Im Akt heißt Nerio nicht Herr Athens, als welchen ihn die Navarresen nicht anerkannten, sondern Korinths. So beglaubigt er selbst: »Io Neri Azayoli signor de Coranto... confermo et prometo tutto quello che di sopra e scripto, et per magiore confirmatione o bollato la presente de una bolla, et fato sacramento sora dicio... Io Asani Zacharia gran conestabile de la Morea prometo e confermo...«
Die Navarresen selbst forderten ein beträchtliches Lösegeld. Um dies aufzubringen, legte Nerio Beschlag auf viele Kirchenschätze seines Landes; er beraubte selbst die Parthenonkirche ihrer Kleinodien und der Silberplatten ihres Portals. Nachdem die Burg Megara den Venezianern übergeben war, erhielt er seine Freiheit und kehrte am Ende des Jahres nach Korinth zurück.Hopf II, S. 52. Noch am 28. Juni 1390 saß N. in der Burg Listrina (Commem., a.a.O., n. 348). Ganz irrig setzt Buchon diese Vorgänge in das Jahr 1394.
Die Auslieferung von Argos an die Venezianer machte indes große Schwierigkeiten, da der Despot von Misithra sie nicht vollzog. Theodor war im griechischen Peloponnes ein unabhängiger Fürst, um so mehr, als nach dem Tode seines Vaters Johann V. im Februar 1391 sein Bruder Manuel II. den byzantinischen Thron bestieg. Die lange Regierung Johanns V. aber war nur eine Kette von Unglücksfällen und Demütigungen gewesen; er hatte wiederholt die Rebellion seines Sohnes Andronikos und seines Enkels Johannes, Entthronung und Kerkerhaft erlitten, die Türken in Thrakien ihr Reich aufrichten sehen, im Abendlande als Bettler an die Pforten des Papstes und der Könige gepocht; und er war mißehrt und mißhandelt als türkischer Vasall gestorben. Manuel II., der talentvollste der Söhne Johanns V., erkaufte sich eine Ruhepause in den Bedrängnissen seines sterbenden Reichs, ohne freilich die Ketten abzustreifen, in welche der türkische Sultan ihn gefesselt hielt. Denn auch die Slavenstaaten in den Balkanländern, die damals noch als Schutzmauern gegen die unaufhaltsam nach der Donau vordringenden Osmanen angesehen werden konnten, waren bereits überwältigt worden. Vergebens hatten sich der Bulgarenfürst Sisman und der Kral der Serben Lazar angestrengt, der Türken sich zu erwehren. Im Jahre 1382 nahm Murad nach langer Belagerung das feste Sofia, den wichtigsten Waffenplatz, welcher zu Bulgarien, Makedonien und Thrakien den Schlüssel bildet. Durch die Engpässe des Balkan brachen die Osmanen bereits in Bosnien ein. In der furchtbaren Schlacht auf dem Amselfelde bei Kosovo am 15. Juni 1389, wo der Fürst Lazar und der Sultan selbst den Tod fanden, wurde hierauf die Unterwerfung Serbiens und der Donauländer entschieden. Der neue Sultan Bajasid konnte sich daher auch zur Eroberung Griechenlands rüsten.