Johann Wolfgang von Goethe
Briefe an Charlotte Stein, Bd. 2
Johann Wolfgang von Goethe

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1786

1501

[Weimar, Sonntag 1. Januar]

Guten Morgen Geliebte. Ich bleibe zu Hause und richte mich ein. Gebe uns der Himmel ein gutes Jahr. Ich liebe dich herzlich, bleibe mir wenn auch iezt getrennter als sonst, das mir offt fast zu schweer wird. Lebe wohl, ich bin dein.

d. 1. 86.

G.

1502

[Dienstag 3. Januar]

Wie wäre es wenn m. liebe diesen Nachmittag gleich nach Tische zu mir käme? Es ist so schön Wetter und du könntest dich mit dem Mikroscop unterhalten. Auf den Abend lüd ich die Imhof und Herders. Wie sehr wünscht ich wieder einmal ein Paar Stunden mit dir zu seyn.

d. 3. Jan. 1786.

G.

1503

[Mitwochs 4. Januar]

Wie vergnügt ich war dich wieder gestern zu besitzen kann ich dir nicht ausdrücken, da ich um dich zeither soviel Unruhe gehabt habe.

Hier ist der Kalender Lebe wohl.

d. 4. Jan. 86.

G.

1504

[Freitag 6. Januar]

Schon lange sage ich dir einen guten Morgen ohn dir ihn schreiben zu können, nimm ihn ietzt, obgleich spät doch herzlich.

Ich war fleisig, und werde diesen Nachmittag fortfahren, gegen Abend bey dir seyn und mich deiner Liebe freuen. Gestern lies ich dich gar ungerne. Lebe wohl.

d. 6. Jan. 1785.

G.

1505

[Sonnabend 7. Januar]

Hier das Zettelgen das mir so zuwider ist. Meine Noten mündlich. Liebe mich meine Gute.

Heut Abend bin ich bey dir. Lebe wohl.

d. 7. Jan. 86.

G.

1506

[Sonntag 8. Januar]

Ich bin fleisig, habe ein Geschäffte das mich interessirt und werde den Tag damit zubringen.

Auf den Abend steht mir die Freude bevor an deiner Seite den Hamlet durchzugehn und dir auszulegen was du lange besser weisst. Liebe mich. Immer dein.

d. 8. Jan. 86.

G.

1507

[Dienstag 10. Januar]

Ich habe mich kurz und gut resolvirt nach Jena zu fahren, da die Wasser gros sind und ich den Effeckt der neuen Wasserbaue gern sehn mögte ich lasse mir bey Stein ein leichtes Wägelgen ausbitten. Wenn du glaubst daß es Ernsten nicht schadet; so laß ihn sich geschwinde anziehen. Ich will ihn abhohlen. Er kann ja seyn Knie verwahren. Abends bin ich wieder bey dir.

d. 10. Jan. 86.

G.

1508

[Mittwoch 11. Januar]

Danck meine beste für das späte frühe Zettelgen. Mein Herz ist dir zärtlich ergeben was auch mein Auge für einen Blick haben mag. Ist nicht der letzte Theil von Schmidts teutscher Geschichte bey dir? Schicke mir ihn. Hier ein guter Brief vom Prinzen.

d. 11. Jan. 86.

G.

1509

[Donnerstag 12. Januar]

Einen guten Morgen und einen Wunsch daß ich bey meiner Rückkehr meine Liebe recht wohl antreffen möge.

d. 12. Jan. 86.

G.


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