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Ja wohl ist mein Herz und Geist immer da wo mein Schatz ist, wenn mich gleich die bösen Weltlichen Dinge trennen. Ich wünschte lange ein Wort von dir. Stein wird recht erschrocken seyn. Du gehst doch wohl heute Abend mit zur Herzoginn. Ich will die verlangten Bogen holen lassen.
d. 25. März 1784.
Ungern wie immer entfern ich mich von dir, wie sehr wünscht ich du könntest die Spazierfahrt mit machen besonders da das Wetter sich freundlich bezeigt. Lebe wohl behalte mich fein bey dir und sey gewiß daß ich dir immer nah bin. Adieu tausendmal.
d. 27. März 1784
G.
Zum guten Morgen meiner Lotte ein Paar Zeilen, da ich ihr leider nicht einmal werde guten Abend sagen können.
Es ist mir ein köstliches Vergnügen geworden, ich habe eine anatomische Entdeckung gemacht die wichtig und schön ist. Du sollst auch dein Theil dran haben. Sage aber niemand ein Wort. Herdern kündigets auch ein Brief unter dem Siegel der Verschwiegenheit an. Ich habe eine solche Freude, daß sich mir alle Eingeweide bewegen.
Lebewohl. Wie sehr lieb ich dich! Wie sehr fühl ichs in fröhlichen und traurigen Augenblicken. Antworte mir nicht, Aber laß mich in meinem Hause ein Wort von dir finden. Lebe wohl meine Lotte. Es geht mir nur so wohl weil du mich liebst.
Sonnabend.
G.
Meiner Lotte muß ich einen frühen Morgengrus schicken mit der Bitte mein mit herzlicher Liebe eingedenck zu seyn. Ich freue mich auf die Stunde da ich dich sehen kann um eilf Uhr will ich kommen, daß ich dich nicht mit aufgelösten Haaren finde.
Der deine
d. 31. März 1784.
G.
Ich begrüse meine Lotte mit der Freundlichkeit aller Gestirne und frage ob sie recht wohl ist und sich des schönen Tages freut. Heute darf ich nicht aus dem Hause als gegen Abend und da du zu deiner Schwägerinn gehst; so schreibe mir wann ich dich wieder bey dir finde. Schicke mir das Buch von den Zähnen und Lebe recht wohl.
d. 1. Apr. 84.
G.
Von meiner Geliebten muß ich ein paar Zeilen haben damit mein Verlangen nach ihr einigermassen befriedigt werde.
Wenn du um zwölf Uhr frisirt bist komme ich einen Augenblick denn bis den Abend wird mir's viel zu lange.
Lebe wohl du stündlich Geliebteres. Wenn ich nur mein Wesen vermehren könnte daß dich immer etwas mehr an mir liebte.
d. 2. Apr. 1784.
G.
Ich dancke dir l. Lotte daß du mich von Rechnungen und Papieren einen Augenblick auf den lieben Gegenstand rufst der mir manchmal hinter den Zahlen erscheint. Behalte mich in einem recht feinen Herzen. Du Gute wie bist du mir so werth und wie ungern entlies ich dich gestern. Wann ich heute kommen kann weis ich nicht, doch bin ich dir gewiß.
d. 3. Apr. 84.
G.
Du bist gar lieb immer mit dem zu seyn der immer mit dir ist. Diesen Abend um sechse will ich kommen, auch etwas früher besuche also die G[öchhausen?] vorher.
Lebe recht wohl und sey meines ewigen Bleibens versichert.
d. 6. Apr. 1784.
G.
Noch einen Abschiedsgrus muß ich meiner besten schicken, ich habe soviel noch zu besorgen daß ich nicht ausgehen kann um ihr ihn mündlich zu bringen. Behalte mich in einem sehr lieben Herzen, laß mich Donnerstag dein Angesicht sehen. Ich erfreue mich immer deines Daseins und deiner Liebe.
d. 12. Apr. 1784.
G.
Mir geht es gut und freudig in der weitern Ausarbeitung des Knöchleins. Wir haben Löwen und Wallroße gefunden und mehr interessantes. Es wird aber nicht so auf Einen Ruck gehn wie ich dachte und uns weiter führen. Donnerstag erwart ich das Geliebteste. Adieu der Husar reitet fort. Daß du nur ein Wort von mir habest.