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Straße.
Herbert. Wilhelm.
Herbert: Und noch keine Nachricht?
Wilhelm: Nicht die mindeste, unsre gnädige Frau ist in Verzweiflung, sie fällt aus einer Ohnmacht in die andre, und sie, wie wir alle, besorgen schon das Schlimmste.
Herbert: Ich habe einen Sheriff und Gerichtsdiener zum Hieronymus gesandt, um Haussuchung anzustellen. Die Sache ist mir selber äußerst verdächtig.
Ein Haufen Volks tritt lärmend auf.
Erster: O greulich! greulich! o zum Entsetzen!
Herbert: Was gibt's?
Zweiter: Gott hat's entdeckt, wunderbar! Ja trau einer doch den Italienern, diesen Wucherern, Pfänderleihern: Mord und Totschlag, Gift und Ehebruch ist ihre Sitte, ihr Zeitvertreib.
Dritter: Den alten Herrn hat man gefunden, mit abgeschnittnem Hals.
Zweiter: Vergraben, mit Steinen zugedeckt.
Erster: Plündern muß man das Haus, und aller Lombarden Häuser, die ganze Straße anzünden, keinen von den ausländischen Hunden leben lassen. alle: Feuer! Feuer! Mord! Totschlag!
Herbert: Ruhig, Leute, das Gesetz wird ihr Verbrechen untersuchen, und ihre Strafe bestimmen.
Zweiter: Was untersuchen! die Leiche ist ja gefunden worden.
Der Sheriff kommt mit Wache. Hieronymus, Gottfried, die Köchin, Fortunat gefesselt.
Herbert: Und ist's gewiß, Herr Sheriff?
Sheriff: Unleugbar, gnädger Herr; alles ist klar, nur finden sich die Diamanten nirgend, und die verstockten Bösewichter behaupten alle davon nichts zu wissen.
Herbert: Führt sie fort und bewahrt sie genau zum Tage des Gerichts, es wird wohl noch Mittel geben, sie zum Geständnis zu zwingen: ich gehe zum Könige, ihm diese Tat des Entsetzens zu hinterbringen. Ab.
Sheriff: Fort ins Gefängnis mit den Missetätern!
Sie gehn ab.
Erster: Die Meuchelmörder! die Spitzbuben! Hast du die Viehsonomien beobachtet, Gevatter?
Zweiter: Ja wohl Viehsonomien, denn Menschensonomien können die greulichen Schnauzen nicht genannt werden.
Dritter: So ein italienischer Hund hat gleich was im Auge, in der ganzen Art, und auch so im Gesicht, verstehst –
Vierter: Natürlich, gar nicht wie ein ordentlicher Christenmensch. Was der alte Mameluck, der Heide, für ein Gesicht machte.
Erster: Am mördrischsten sah doch das Weib aus.
Dritter: Nein, der junge Bengel, die junge Natternbrut, dem sah man recht in jeder Miene den Mordbrenner an.
Zweiter: Ja, ja, und, Gevatter, es war derselbe Teufelsbraten, der sonst die Betty Gerngesehn da in der Vorstadt hatte.
Vierter: Richtig; nun, die wird lachen, daß ihr Liebster am Galgen endigen muß.
Erster: Aber was stehn wir hier? Holt Stangen, Eisen, laßt uns alles im Hause aufbrechen, alles durchsuchen, zerschlagen, denn heut dürfen sie uns einmal nichts sagen.
Alle: Recht! Kommt! die reichen Hunde haben viel Geld und Geldeswert! da wollen wir jubeln!
Alle lärmend ab.