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Theaterfrauen

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Barrison-Tanz um 1900.

Eine ganz besonders in Blüte gewesene Spezialität des Berliner Liebesmarktes war in den Tingeltangeln und Singspielhallen etabliert. Die Tingeltangel kamen besonders nach 1870 in Mode. Es waren Bierlokale, in deren Ecke auf einem kleinen Podium starkdekolletierte Frauen in bunten, kurzen Kostümen schlüpfrige Verse sangen. Ein Franzose schrieb in jener Zeit diese nicht allzu schmeichelhaften Worte über sie:

»In Frankreich sagt man ›un beuglant‹, in Berlin ein ›Tingeltangel‹. Sie wuchern am Ufer der Spree und sind fast eine nationale Institution. Im ganzen sind sie alle einander ähnlich: eine kleine Bühne, eine Reihe Stühle, geschminkte Frauen und verkommene Komödianten. Was alle charakterisiert, ist die Roheit.

Das Personal dieser Spelunken ist an allen Ecken und Enden aufgelesen und willkürlich zusammengesetzt. Unter den Frauen befinden sich viele Fremde; die Ausländerinnen scheinen ein besonderes Zugmittel zu sein. Sie sind im Nationalkostüm und singen in ihrer Sprache. Das Publikum versteht kein Wort davon, aber darauf kommt es auch nicht an. Es genügt, daß gelärmt und geplaudert wird, man versteht sich immer hinreichend in dieser Gesellschaft. Die Bedienung wird von schamlosen, aufdringlichen Frauenzimmern besorgt. Das ganze Schauspiel ist so abstoßend, daß es nur angetrunkene Lebemänner, ›die sich amüsieren‹ wollen, zu fesseln vermag.

Eine brutale, von Bierdunst geschwängerte Roheit herrscht in diesen Lokalen. Die Sängerinnen sind weder pikant noch interessant, die Komiker sind ausrangierte Possenreißer. Niemand versteht ein Lied frisch und mit Geschmack vorzutragen. Das Berliner Couplet hat hier keine Stätte, nirgends findet man Eigenart.«

Manches an diesem harten Urteil ist gewiß auf die damalige Revanchestimmung der Franzosen zu setzen. Aber manches davon wird sicher gestimmt haben. Berichtete doch selbst die Berliner demokratische Volkszeitung im Mai 1874:

»Die Ungehörigkeiten in den sogenannten Tingeltangels, die von Tag zu Tag mehr hervortreten und zu einem öffentlichen Ärgernis werden, haben neuerdings das Polizeipräsidium zu einer Verfügung veranlaßt, durch welche die Polizeibeamten zur strengsten Kontrolle dieser ›Kunst‹-Institute und zur Anzeige jeder darin vorkommenden Ungehörigkeit (anstößiges Kostüm, unsittliche Lieder, unzüchtiges oder sonst unpassendes Benehmen, Übertretung der Polizeistunde usw.) angewiesen sind.«

Felix Philippi gibt ungefähr das gleiche Bild aus dem bekanntesten Tingeltangel der Zeit nach 1870, in dem sich damals die goldene Jugend amüsierte:

»Moores Acadmy of Music lag im ersten Stock eines schäbigen Hauses in der Friedrichstraße. Würde das Wort ruppig nicht existieren, man müßte es zur würdigen Beschreibung dieser ›Konzerthalle‹ erfinden. Ruppig war der Aufgang, ruppig der niedrige Saal, welchen paffende Gasflammen jämmerlich beleuchteten, und in dem eine aus Tabaksqualm, Schweiß und Küchengeruch gar köstlich kombinierte Luft herrschte. Auf einem ruppigen, mit gräßlichen Kattungardinen dekoriertem Podium mißhandelte ein ruppig aussehender Mensch ein rheumatisches Piano, und neben ihm stand sie, die große Attraktion, die Diva, die wir alle, übrigens durchaus nicht hoffnungs- und erfolglos, anbeteten. Sie hieß Bella Isenthal und trug dazu ein nicht ganz fleckenloses hellblaues Atlaskleid mit einem enormen Aufwand an falschem Hermelin, die ›Brust‹, wie es so schön in Wallensteins Lager heißt, ›im Gefechte gelüftet‹. Die Holde sang mit ruppiger Stimme eindeutige Couplets von vollendetem Blödsinn und die ganze Gesellschaft, die sich aus der guten, manchmal auch den besten Schichten zusammensetzte, brüllte, johlte und schrie den glitschrigen Refrain mit, den die göttliche Bella in den stickigen Saal hineinschrie.«

Die letzten Minuten in einem damaligen Tingeltangel hielt ich einmal in folgenden Zeilen fest:

» – – – Ein Endchen weiter Schaufenster, von oben bis unten mit Plakaten in schreienden Farben überzogen. Die Transparente über den Eingängen werden schon ausgelöscht. Aber die Gaslaternen lassen doch noch die Sängerinnen in bunten Röckchen, die Photographien der Komiker und Exzentriks erkennen. Und drinnen ertönen eben die letzten Striche, Pfiffe und Schläge der Musik – der Vorhang rauscht zusammen vor den grell beleuchteten, gelb-rot-grünen Kulissen und dem letzten Auseinanderwirbeln zweier Wolken von weißen Spitzenunterröcken, eingehüllt in loses, mattseidenes Gehänge.

Noch ein Lächeln bepuderter Gesichter aus dem schmaler werdenden Spalt zwischen den Vorhängen – eine weiße Schulter beugt sich vor ...

Die Augen, die bisher an die kleine Bühne im Hintergrund des aus mehreren Zimmern gebildeten Lokals gebannt waren, genießen nun die Bilder an den Wänden. Aber da wird das Licht schon ausgedreht: Schluß! Schluß!

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Schnebel: Hinter den Kulissen.
Erste Ballettratte: »Du sollst gesagt haben, ich hätte soviel Verehrer wie Fingern an den Händen. Das ist gemein von Dir!«
Zweite:»Na, ist es vielleicht gelogen?«
Erste:»Gewiß ist es gelogen, denn ich habe viel mehr.«
(1899)

Die Pförtner stellen die Stühle auf die Tische – vorn am Schanktisch klappert, klirrt und klingelt es – die dunkel gekleideten Kellnerinnen leeren ihre Leder-Geldtaschen und zählen Silber und Nickel in Reihen auf Bretter. Der Geschäftsführer geht durch die hartnäckig stehenbleibenden Gruppen, die sich um die Kellnerinnen sammeln. Sein schwarzer Gehrock, seine biedere, würdevolle Stimme wird kaum beachtet. Ein blasser junger Mann legt seinen Arm um die Schultern einer Kellnerin:

»Also in der Tieckstraße wohnste?« –

Die Tänzerin kommt mit einer schwarzen Ledertasche in der Hand vorüber, im Gesicht noch die Schminkfarbe. Ein Student tritt auf sie zu:

»Darf ich die Tasche tragen?«

»Bitte – « – Vertraulich untergefaßt gehen sie hinaus ...

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Heilemann: Varietédamen mit Korsettfigur.
»Dieses Massenaufgebot von Schönheit gefällt mir nicht. Wenn man sich heute in eine verliebt und will sie morgen wieder herausfinden, dann sind es drei andere!«
(1906)

Solche Varietés existierten in Berlin in fast allen Stadtgegenden. Am meisten in den Teilen der älteren Stadt, von denen große Straßenzüge nach den volksreichen Außenvierteln gehen. Also am oberen Teil der Friedrichstadt. Am Alexanderplatz. In der Oranienstraße usw. Eberhard Buchner brachte einst ein recht anschauliches Bild aus einem solchen Lokal:

»Der grellrote Vorhang, der bisher die Bühne verdeckt hatte, geht nun auf. Eine der Soubretten, die ich bereits im Nebenraum gesehen, steht auf der Bühne und singt ihr freches Lied. Ich muß mich korrigieren: Das Lied an und für sich ist gar nicht so frech, ziemlich witzlos, geistlos, ein wenig pikant; doch auch das nur in so geringem Maß, daß es nicht genügen kann, das Interesse des Publikums, das sich hier zusammengefunden hat, zu fesseln. Aber die Art, wie sie vorträgt, die Art, wie sie den Kopf hält, so sinnlich lüstern vorschiebt, wie sie die Füße stellt, die Beine wirft, in den Knien wippt, das alles ist so gemein, daß einem die Schamröte ins Gesicht steigen möchte. Das ist auch das einzige, wofür das Publikum hier Sinn hat. Auf die Textworte hört hier kein Mensch.«

Nicht in allen Lokalen ging es so schamlos zu. Aber in allen – und auch in solchen, in denen keine Kontrollmädchen verkehren – war der Ton aufs sexuell reizende gestimmt. In allen wurde ein mehr oder weniger verschleierter Liebesmarkt abgehalten. Die sogenannten Fleischbänke, die sich in vielen mittleren und niederen Varietés befanden – auf dem Podium saßen im grellen Lampenlicht fünf, sieben, zehn geputzte Mädchen verschiedener Größe, verschiedenen Alters, verschiedener Haarfarbe – für jeden Geschmack war gesorgt –, diese Bänke waren der am deutlichsten ausgeprägteste Kern solcher Lokale: den Sinnen was zu bieten und sie zu reizen.

Während in diesen Lokalen der Markt sich immer ausgesprochener entwickelt hatte – früher traten nur einzelne Sängerinnen auf, eine Zeitlang saßen ganze Trupps zum Anschauen da –, ist ihre Zahl doch scheinbar zurückgegangen. Die Prellerei in den Tingeltangeln ist zu groß und die Mode hat den Markt verändert. Er ist mehr in die Kaffeehäuser und Tanzlokale gezogen und nennt sich Kabarett. Auch hat wohl der Druck der Polizei den Tingeltangeln geschadet. Schließlich war doch den Wirten die buntverschleierte Kuppelei nachzuweisen. Vor allem war ja manchen von ihnen eine gewisse Absicht, gewisse Triebe auszunützen, nicht abzusprechen.

Diese Absicht kann den Inhabern der großen internationalen Varietés nicht nachgewiesen werden. Auch in denen findet sich Halbwelt verschiedener Grade ein, um mit den Besuchern anzubändeln.

In den vielen sogenannten Kabaretts, die zu später Nachtstunde eröffnen, mischt sich ein buntes Publikum. In ihnen sitzen Ehepaare aus gutsituierten Kreisen neben Junggesellen mit ihrem Verhältnis unmittelbar zwischen Gruppen von eleganten Halbweltdamen und deren Anhang.

* * *

Eine Reihe anderer Stätten der Vergnügungsindustrie sind auch Liebesmärkte. So alle Lokale, die sogenannte Ballett- und Ausstattungsstücke bieten, in denen hunderte von jungen Mädchen in bunten Kostümen mehr oder weniger entkleidet ihre körperlichen Reize dem Auge darbieten. Das waren bis vor einigen Jahren hauptsächlich die Zirkusse und besonders das Metropoltheater. In dessen Wandelgängen zeigten sich jahrelang die hochbezahlten Kokotten Berlins in den neuesten Luxustoiletten mit kostbaren, nicht immer geschmackvollen Hüten und seidenrauschenden Unterkleidern, während auf der Bühne zahlreiche Mädchen irgendeine von nackten Armen, entblößten Schultern und nur mit Trikots bekleideten Beinen wimmelnde Gruppe bildeten.

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Galante Lithographie
Bankier:
»Sie haben ganz recht Signora, die jungen Leute sind viel schöner und liebenswürdiger als ich, aber – es fehlen Ihnen die Fonds –. «
(Um 1855)

Den Theaterbesuchern erschienen die Mädchen in den Wandelgängen mindestens so interessant wie jene auf der Bühne. Ja, die oft mehr frauenhaften Kokotten, die nicht immer von den Frauen der Gesellschaft zu unterscheiden waren, gehörten zu diesem Berlinischen Theater.

Bühnen solcher Art sind nicht erst von heute. Im alten Viktoriatheater waren schon die Ausstattungsstücke beliebt. Und die Berliner Posse ging daran zugrunde, daß Adolf Ernst sie auf die enthüllten Beine seiner Tänzerinnen stellte. In den achtziger Jahren wurde über jene Theater geschrieben:

»Es gibt sogenannte Kunstinstitute, deren Choristinnen keinen Pfennig Gage erhalten. Diese Damen sind lebendige Ausstattungsstücke, die den blendenden Schimmer der Bühne nur zu dem Zwecke benutzen, um ihre Reize um so sich'rer geltend zu machen und um mehr Kunden anzulocken. Sie suchen möglichst solche Rollen, in denen sie möglichst wenig Kostüme auf sich zu nehmen brauchen. Lebendige Blumen, Liebesgöttinnen, australische Jungfrauen, lebendige Nymphen sind an diesen Theatern die gesuchtesten Rollen.«

Damals wurde verlangt, die Polizei solle den Direktoren die Konzession entziehen. Wo sollte sie aufhören, wenn sie damit anfangen wollte? ...

Wer will an das Privatleben der Künstlerinnen den starren Maßstab einer engen Moral anlegen? Sie haben ein Recht auf ein galantes Leben auf ihre Weise. Ist doch bei ihnen, die von Berufs wegen den heftigsten Erregungen ausgesetzt sind, nicht immer zu unterscheiden, wo Privatleben und Berufsleben endigen. Doch gibt es auch hier leider viel mehr wirtschaftliche Einflüsse, als man wünschen möchte. Schon Harden schrieb vor Jahrzehnten in seiner »Zukunft«:

»Darstellerinnen, auch wenn sie ein Monatsgehalt von 150 Mark beziehen, zahlen ihrem Kleiderlieferanten alljährlich 15-20 000 Mark. Die Frage nach dem Talent kommt kaum noch in Betracht; die wichtigsten Fragen an den Agenten lauten: ›Ist sie hübsch?‹ und: ›Hat sie was anzuziehen?‹ Eine bürgerlich ehrbare Schauspielerin wird von dem Normaldirektor mit äußerster Geringschätzung behandelt: sie ist nicht ›pikant‹, und ihr zuliebe versammelt sich in den Logen nicht die goldene Bankjugend. Wenn man's nur wüßte, welche Rolle in den Berliner Theaterunternehmungen der letzten Jahre, in den idealistischen wie in den realistischen, die reichen Beschützer galanter Damen gespielt haben, man würde sich über manches Rätsel nicht mehr den Kopf zerbrechen.«

Eine vor etwa zwanzig Jahren verstorbene Darstellerin pikanter Rollen war in ihren Kreisen berüchtigt ob ihres geschäftlichen Talents. In Schauspielerkreisen erzählt man sich jetzt noch Geschichten, wie skrupellos sie anständige Kollegen in ihre Affären hineinzog. Von ihr sagt man, die hätte den jungen Novizen mit ihrem übertriebenen Luxus das schlechte Beispiel gegeben.

Auch von einer andern sehr bekannten Darstellerin, die besonders in französischen Ehebruchsstücken auftrat, wurde das behauptet. Sie wurde beim geschäftlichen Zusammenbruch des einen ihrer Liebhaber viel in den Zeitungen genannt, dessen Ruin sie wohl mit verschuldet haben mag. Bald darauf heiratete sie einen jungen Sprößling einer sehr vornehmen adligen Familie. Sie war von einer ziemlichen Schönheit und wußte sich graziös zu bewegen, hat vielleicht auch jenem Millionär reichlich das vergolten, was er mit seinem Golde kaufte.

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Hosemann: »Meister Pfriem, wie gefällt ihm das?«
(Ballettscherz um 1843)

Einer der Sterne eines sehr beliebten Ausstattungstheaters, dessen Revuen die Gassenhauer für ganz Deutschland lieferten, hatte ebenfalls Beziehungen zur Halbwelt. Sie war jedenfalls fast Nacht für Nacht in den belebtesten und glänzendsten Kokottenlokalen zu finden.

Ganz gewiß soll nicht irgendein philisterhafter Maßstab an diese Künstlerinnen angelegt werden. Vielleicht gehört manche von ihnen zu dem Typus der Magda in Sudermanns Heimat. Aber die Kluft zwischen den Luxusansprüchen des Theaters und dem Einkommen der Künstlerinnen bleibt bestehen. In Wirklichkeit führen außerordentlich viele Sängerinnen und Darstellerinnen mittleren Grades ein ihren Gagen nicht entsprechendes Leben. Manche von ihnen wohnen in den sonst nur preußischen Magnaten und Bankdirektoren zugänglichen Straßen, in den vornehmsten Häusern, auf größtem Fuß. Wer zu ihnen kommt, glaubt zu einem mit allen Glücksgütern gesegneten Menschen zu kommen. Der Vorflur ist mit allen möglichen Bequemlichkeiten ausgestattet. Im hellen Empfangszimmer stehen mit kostbarer Seide bezogene Sessel und elegante Tische. Im großen Salon stehen ein teurer Flügel mit Pianola, ein Harmonium, und jede Ecke des großen Zimmers ist zu einem lauschigen Plauderwinkel eingerichtet. Auf dem Mitteltisch liegt der Automobilkalender und ähnliche feudale Lektüre. Überall stehen große kostbare Vasen. Überall liegen teure persische Teppiche. Aus dem nebenan liegenden Eßzimmer, wo eine reich mit Silber gedeckte Tafel steht, klingt die Unterhaltung von Künstlerinnen und schwarzgekleideten Kavalieren. Alles wird von verschwenderischem, elektrischem Licht bestrahlt, dessen Glühbirnen aus fein gearbeiteten Bronzeleuchtern von den Decken, von den Wänden, aus allen Ecken und von allen Tischen leuchten. Vornehmes Parfüm mischt sich mit dem Duft der seltenen Blumen, die in allen Vasen strotzen.

Wird bei bedeutenderen Bühnenkünstlerinnen ihre luxuriöse Lebenshaltung mit Hilfe fremder Mittel meist nicht getadelt, sondern eher bewundert, so wird er den weniger Begabten oder Begünstigten desto eher übelgenommen. Ganz und gar verübelt aber wird er der untersten Schicht der Bühnenkünstlerinnen, den Statistinnen und Massentänzerinnen. Und doch sind gerade sie es, denen man bei ihrer schmalen Gage am ehesten gelegentliche Fehltritte verzeihen möchte. Wohl wird ihnen vielfach nachgesagt, sie seien eigentlich Prostituierte und benutzen das Theater nur als schillernden Deckmantel oder gar als lockendes Gewand. Bei einzelnen mag das zutreffen. Ist es doch auch kein Geheimnis, daß sich an einigen Bühnen glänzend gekleidete Dämchen anbieten, die nur pro forma ein Monatsgehalt von 10, 30, 50 Mark bekommen und die sich nun Mitglied des X ... theater nennen, ohne mehr als eine Statistenrolle zu spielen.

Aber oft genug wird auch so ein Mädchen erst durch die nach einem Bühnenrock ganz närrischen Männer darauf gebracht, ihre Situation zu nutzen. Und wer, wie ich, selbst Statisterie mitgemacht, hat auch gesehen, daß die Mädchen das Theater als ihren Hauptberuf betrachten, trotzdem er ihnen vielleicht nur ein Viertel oder gar nur ein Zehntel ihres Einkommens einträgt. Ja, sie widmen ihm ihr ganzes Sinnen und Trachten und kommen oft erst nach langem Zögern dazu, es auch zu machen wie ältere Kolleginnen – und zwar, wenn sie reichliche Erfahrungen von der Niedrigkeit und gefühllosen Geschäftlichkeit der Menschen gemacht haben.

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Zwei Tänzerinnen aus »Flick und Flock,«
einer großen Ausstattungsposse, die um 1870 im Viktoriatheater gespielt wurde.

Die Zahl der Angehörigen von Kunstinstituten ist keine geringe. In jedem großen Berliner Zirkus sind mehrere hundert Mädchen in den Massentänzen beschäftigt. Dazu kommen die Ausstattungsbühnen, die das Adolf Ernstsche Prinzip der Trikoterien durchführen, oder wie neuerdings auch zur Nacktstatisterie übergehen. Außerdem aber darf die Filmfabrikation nicht vergessen werden, die manchmal tausende von Komparsen braucht und die mit ihrem blendenden Licht Unzählige wie die Motten anlockt, um sie dann in einer ungewissen und meist unzureichenden Lebenslage zu erhalten.

Adolf Ernst ist nicht der erste gewesen, der solche Massen von weiblichen Wesen auf die Bühne gebracht hat. Nur ein Verdienst bleibt ihm: er hat sie in die Posse eingeführt. Vor ihm aber verblüffte schon das Viktoriatheater mit solchen Vorführungen. Die Volkszeitung vom 3. Juni 1873 schrieb: »Einhundert hübsche junge Mädchen werden wieder vom Viktoriatheater für die neue Pariser Feerie »Rorhomaga« durch die Anschlagsäulen gesucht. Wir glauben, daß es in unserm Berlin, wo ja die hübschen Mädchen »blühen« sollen, nicht schwer fallen wird, selbst die zehnfache Anzahl aufzutreiben.«

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Karl Boehmer: »Am besten bezahlt werden bei uns Tänzerinnen eigentlich die Fehltritte.«

Tatsächlich drängen sich unzählige Mädchen zu solchen Gelegenheiten. Viele kommen aus Berufen, wo sie noch weniger verdienten, also z. B. aus der Heimarbeit. Viele jedoch sind von irgend einem Erlebnis auf die Bühne geschleudert worden. Ärzte, die in berufliche Fühlung mit solchen Geschöpfen kamen, teilten einige typische Lebensläufe mit. Es handelt sich meist um Mädchen, die von Offizieren oder Studenten verführt worden sind, oft vergeblich allerlei Besserungsversuchen unterzogen wurden und schließlich ihre Schönheit beim Film oder beim Theater verwenden. Weil sie dort aber nur ganz geringe Gehälter bekommen, suchen sie sich noch Freundschaften. Ihr Ziel ist, einen dauernden Liebhaber zu finden. Aber wenn das nicht gelingt, begnügen sie sich auch mit ganz kurzen Freundschaften.

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Josef Geis: Nackttanz.

Auf viele, besonders jugendliche Personen wirkt das Theaterleben und Zirkustreiben demoralisierend. Eine noch nicht sechzehnjährige Patientin berichtete einem Arzt, daß sie seit ihrem siebenten Jahre beim Kinderballett war. Die Schule besuchte sie nur bis zu ihrem zwölften Jahre. Der brave Vater, ein Kutscher einer staatlichen Behörde, gestattete einer älteren Zirkuskollegin, daß sie die Kleine zu Gelagen in vornehme Restaurants mitnahm. Dabei wurde die Kleine schon frühzeitig verdorben.

Nicht nur die Zirkustänzerinnen, auch die Tänzerinnen der Theater schaffen sich oft einen Nebenverdienst. So erschien die Tänzerin Charlotte S. vom Metropoltheater als Zeugin vor der Strafkammer des Landgerichts I. Die Ehefrau eines Rentiers und ehemaligen Großschlächters war in die Wohnung der Tänzerin eingedrungen und hatte ihren Mann bei ihr gefunden.

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H. Baluschek: Nackttanzkultur.
Vorführung von Elevinnen vor dem Unternehmer.

Von den in Singspielhallen Auftretenden habe ich schon gesprochen. Hier will ich noch einiges nachtragen. Im Jahre 1905 verhaftete die Kriminalpolizei eine angeblich spanische Tänzerin, die als Sängerin, Barfußtänzerin und Balletteuse in Singspielhallen auftrat und sich bald Lucie Bernauer oder Lucie Brauer, bald Lucie Theodore Kaker oder Lucie Theodore Trapski nannte. Sie wohnte verschiedentlich in Pensionaten und war bemüht, möglichst viele Herrenbekanntschaften zu machen. Hauptsächlich hatte sie es auf Ärzte abgesehen. Den Pensionatsinhabern pflegte sie mit der Miete und dem Verpflegungsgeld durchzugehen, und ihre Freunde rupfte sie nach Kräften. Sie trieb ihr geheimnisvolles Wesen so lange, bis einer der Geprellten sie auf der Bühne sah und nach der Vorstellung verhaften ließ. Das Dunkel, mit dem sie ihre Persönlichkeit zu umgeben liebte, wurde aber jetzt nur noch geheimnisvoller. Die Verhaftete, die keinerlei Ausweispapiere besitzt, nennt sich nunmehr Lucie Theodore Panapolus und erzählte über ihre Vergangenheit eine etwas romanhafte Geschichte. Hiernach wäre sie, die Tochter eines Deutschen und einer griechischen Schauspielerin, am Piräus geboren. Bald nach ihrer Geburt zog die Mutter mit ihr nach Rumänien; dorthin kam der Vater nach, heiratete ihre Mutter und erkannte sie als sein Kind an. Als sie im zweiten Lebensjahre stand, trennte sich ihr Vater wieder von seiner Frau, unterstützte sie aber noch mit Geld. Nun kehrte ihre Mutter mit ihr nach Athen zurück. Als sie zur Jungfrau herangewachsen war, versuchte die eigene Mutter, sie zu verkuppeln. Sie kam dann auch nach Berlin, wo sie sich von dem Manne trennte. Nicht lange danach traf sie einen Landsmann, einen griechischen Studenten, zu dem sie in intime Beziehungen trat. Das hinderte sie aber nicht, neben diesem noch mehr Liebhaber zu haben. Wie sie sie rupfte, dafür nur ein Beispiel: Einem ihrer Bekannten redete sie vor, sie werde als Barfußtänzerin ausgebildet und habe dafür jeden Tag elf Mark Honorar zu zahlen. Der leichtgläubige Mann begleitete sie jeden Tag nach der Passage und gab ihr regelmäßig das Honorar, Die Tänzerin aber ging auf der anderen Seite der Passage wieder hinaus und suchte neue Opfer.

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Heiligenstaedt: Kulissenzauber.
»Mein Freund kommt jetzt unter Geschäftsaufsicht.«
»Na, da ist's wohl alle mit Deine Moneten?«
»I wo! Die Aufsicht zahlt alles!«

Häufig fängt die Galanterie der Sängerinnen nicht erst auf der Bühne an, sondern beginnt schon in der Vorbereitungszeit. Das Berliner Tageblatt berichtete einen solchen Fall im April des Jahres 1904:

»Eine 35 Jahre alte Sängerin hatte eine Operettenschule aufgemacht, deren junge Schülerinnen meist bei ihr wohnten. Während der Übungen erschienen Grafen, Barone, Doktoren usw., und den Unterrichtsstunden folgten ausgedehnte Schäferstunden, die für die Leiterin außerordentlich gewinnbringend waren, wie man aus der Buchführung, die sie als ordentliche Geschäftsfrau führte, sehen konnte. Trotz ihrer Vorsicht, die sehr zahlungsfähigen Besucher nur mit dem Vornamen aufzuführen, fand die Kriminalpolizei doch genügend Anhaltspunkte, um mehrere Besucher zu ermitteln. Auch die Vernehmung der Schülerinnen fiel für die Gesangslehrerin sehr belastend aus. So kam es, daß die ehemalige Sängerin verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis gebracht wurde, trotz ihres Leugnens. Von dem Umfang des Geschäfts geben die Zahlen eine Vorstellung. Eine Schülerin verdiente der Lehrerin in einer Woche über 1000 Mark, natürlich nicht durch Singen.«

Eine andere Affäre weist jedenfalls darauf hin, daß solche Operetten und Varietéschulen mit größter Vorsicht zu behandeln sind und daß die jungen Mädchen und ihre Eltern sich gründlich den Eintritt in ein solches Institut überlegen sollen. Ein ausländischer Pistonbläser hatte junge Mädchen für Musiktruppen gesucht. Mehr als hundert Mädchen hatten sich gemeldet, aus denen er drei Truppen zusammenstellte. Schließlich kam er in den Verdacht, sich an einigen noch nicht dreizehnjährigen vergangen oder sie in fragwürdige Lokale abgeschoben zu haben und wurde in Untersuchungshaft genommen.

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Ernest van Dueren und Edmonde Guy:
»Der Kuß« (Revue-Phantasie 1925)

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Ilona Karolewna in der Revue »Wien gib acht«.

Bei niedrigen Kunstinstituten tritt also oft der Leiter direkt als Kuppler auf. Ja, man kann wohl sagen, die Leiter gründen oft solche Institute, um aus solchem Geschäft einen beträchtlichen und gefahrlosen Gewinn zu ziehen. Das gilt nicht nur von Truppendirektoren, sondern auch oft von Singspielhallenbesitzern, die ganz genau wissen, was ihnen Profit bringt.

Das wenigstens kann man von den Leitern größerer und bedeutender Institute nicht immer sagen. Ja. manch einem kommt es wohl niemals zum Bewußtsein, daß er seine künstlerischen Forderungen nur durchsetzen kann, indem zahlreiche Angehörige seiner Bühne auf eine unschöne Weise sich die nötigen Mittel zum Leben verschaffen.

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Phot. Ernst Schneider, Berlin. Tillergirls.

Vor dem Kriege machte man sich jedenfalls keine übertriebenen Vorstellungen von der Tugend der Tänzerinnen und Chordamen der Theater. Die kostbar gekleideten Chordamen, die nach dem Theater von Kavalieren in elegante Kraftwagen oder Gummi-Equipagen gehoben wurden, bewiesen, daß die Bühne oft als Postament benutzt wurde, um liebliche Reize anzupreisen. Das hat sich jetzt wesentlich geändert. Die Tänzerinnen und Chormädchen haben jetzt mehr Korpsgeist, bleiben mehr in ihren Berufskreisen und die Männerwelt selbst sucht weniger galante Abenteuer mit Tänzerinnen, als mit Filmgrößen. Die Ballettleiter verlangen heute auch mehr Kultur und Intelligenz von den Tänzerinnen als früher. Die Beine allein machen es nicht mehr, wenn sie auch noch so schön sind. Da alle Berufe überfüllt sind, fast jedes Mädchen aber heute einen Beruf ergreifen muß, zählen die Leiter der Tanzchöre denn auch zu ihrer eigenen Freude Töchter aus den ins Geistige gerichteten Familien: Töchtern von Musikern, Ärzten und Anwälten, Studienräten und höheren Beamten. Wenn solch ein Mädchen was leisten soll, muß es längere Zeit in der gleichen gründlichen Schulung sein. Gelernt muß werden. Ständig, beharrlich. Jeden Tag ist Probe, oft stundenlang. Und zu Hause muß auch geübt werden. Die Leiter und Leiterinnen der vielen Tanztruppen achten auch fast immer darauf, daß ihre Tänzerinnen keine Dummheiten machen. So gut sie können, bemuttern sie die Mädchen. Aber es sind doch stets temperamentvolle dabei, die sich nicht festhalten lassen.

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E. Heilemann: Nette Wohltäter.
»Ach Männchen, sieh doch einmal da hinten nach, da muß auch ein Zwanzigmarkstück stecken!«
(Nach dem Wohltätigkeits-Basar)

Im übrigen gilt gerade beim Tanz: Wer schön ist, der gefällt.

Deshalb heiraten auch noch immer die meisten Tänzerinnen und machen gute Partien. Ja, oft genug reisen die Männer, die sich in ein Mädchen verguckt haben, den Trupps nach. Die Mädchen wollen lernen, große Tänzerinnen werden – aber meist kommt doch eben der - Mann ...

Inzwischen hat sich die Zahl der Bühnen, die Ausstattungsstücke und Ähnliches bieten, vervielfacht. Eine ganze Anzahl von Possen- und Revuetheatern bieten Darstellungen voller Pracht und künstlerischem Reiz. Bedeutende und geschmackvolle Künstler haben Kostüme und Bilder entworfen – und ganze Kolonnen von hübschen und schönen Frauen und Mädchen tanzen und springen im bunten, wechselnden Strahlenlicht der Scheinwerfer – nicht immer ganz entkleidet.

Das Trikot ist längst abgekommen. Die Nacktkultur ist auf die Bühne – wenigstens auf diese Bühnen – gesprungen. Zum Mindesten haben die weiblichen Mitglieder solcher Bühnen, soweit sie nicht nur dramatische oder etwa Coupletsängerinnen sind, sondern auch eine hübsche Figur präsentieren können, doch immer einen kleinen Schurz um die Leibesmitte. Ja, manchmal haben sie auch Andeutungen von weiblicher Kleidung – Röckchen aus Spitzen oder Pyjamas aus schwarzem, durchsichtigem Tüll. Fast alle Ausstattungsstücke aber zeigten in mehreren Szenen schöngewachsene Frauen in ihrer ganzen Schönheit, nur mit einem Gürtel aus flimmernden Steinen oder Flor beschwert. Irgend ein szenischer Einfall, meist aus Paris entliehen, gab die Grundlage. Bald war es ein von Frauenkörpern gebildeter Kronleuchter, bald ein Göttinnen-Tempel oder irgend was derartiges. Die Zuschauer waren übrigens gar nicht überrascht, wenn alle die Nacktkünstlerinnen nicht nur ihren »Busen lüfteten«, wie das früher üblich war, sondern ihren ganzen Körper. Die Jugend vor allem ist ja durch den Sport, durch die vielen Schwimmfeste, durch das Freibadwesen an Dinge gewöhnt, die man sieht, aber von denen man nicht spricht. Die in Farben und Glanz flimmernde und schimmernde Darbietung von soviel Schönheit überrascht sie nicht. Nur die gleißende und farbenflirrende Ausstattung reißt hin. (Siehe auch die Bilder am Ende des Kapitels »Magie der Bühne«.)

Soll nun diese Art von Bühnen deshalb verboten werden?

Die Sucht nach der Galanterie würde damit nicht ausgerottet werden. Der Markt der öffentlichen Mädchen würde sich neue Wege suchen. Wurde doch vor 40 Jahren geklagt:

»Vor einigen Monaten fand hier in den Sitzungssälen des Anhalter Bahnhofs ein Wohltätigkeitsbasar statt. In der Ankündigung des Basars hieß es wörtlich: »Siebzig junge Damen, meist in Nationalkostümen, werden als Verkäuferinnen walten! Entree frei!«

Betritt man nun den Saal, so bietet sich allerdings ein recht buntes Bild; hier eine Griechin, deren entblößter Hals und deren schöne Arme manch unpassende Bemerkung hervorrufen; dort wieder eine Afrikanerin oder andere exotisch gekleidete Dame, die selbstverständlich die ›wildesten‹ Witze mit anhören mußte, und diese alle sind Damen, denen im Salon niemand auch nur mit einer Bewegung zu nahetreten dürfte. Hier selbstverständlich lassen sie sich für »50 Pfennig« die Hand drücken oder den entblößten Arm streicheln, alles – ad majorem dei gloriam. – Entweder müssen Eltern, die ihre Töchter zu solchen ›Veranstaltungen verleihen‹, nicht wissen, wie es auf solchen Basaren zugeht, oder sie wünschen, daß ihre Töchter bloßgestellt werden.

Dieses Schaustellen ist ein Sichpreisgeben, eine gesellschaftliche Prostitution, die durch nichts entschuldigt werden kann.

Hierzu gehört auch das Mitwirken der Damen an öffentlichen Konzerten. Auch dieses öffentliche Sichausstellen ist weder als fein, noch auch nur als anständig zu bezeichnen. Eine solche Veranstaltung ist vielen Personen eine gern gefundene Gelegenheit, mit den Sängerinnen einen Ulk zu treiben, und vielfach suchen Damen mit einem sehr eindeutigen Ruf mit Vorliebe diese öffentlichen Konzerte der Gesangvereine auf, wo Damen und Herren aus der Gesellschaft mitwirken.«

Auch heute noch kommt die Halbwelt der feineren Art auf alle möglichen Feste. Sie weiß eben, daß das Bedürfnis nach ihr vorhanden ist und bietet sich der Nachfrage an.

Im übrigen aber: sie hat sich eine ganze Menge anderer Märkte geschaffen, auf denen sie ungestört ihrem Geschäft nachgeht. Mode und wirtschaftliche Entwickelung haben manche Erscheinung vervielfacht – wie die Kaffeehäuser – und auch neue Erscheinungen geschaffen – wie die Bars und Kasinos. Es ist immer wieder die Erotik, die auch das Bild der geselligen Zusammenkünfte in den öffentlichen Lokalen beeinflußt und gestaltet.


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