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Der gute Rat

«Aber gerade für Euch wüßte ich etwas,» fuhr der Fecker fort, «wozu Ihr der Mann wäret und wodurch Ihr nach und nach Euch eine Anerkennung erwerben könnet, die hundertmal schöner ist, als irgend ein erbrichteter Posten. Ihr müßt mich aber ordentlich anhören, nicht auslachen, wohl überlegen; wenn Ihr das alles wollt, so will ich mit meinem Vorschlag heraus rücken.»

Ich erwachte aus meinem Trübsinn, ward neugierig und versprach alles Gute. Er klingelte nach einer Flasche Wein, stopfte sich eine mächtige Pfeife und brachte folgendes vor: «Gotthelf, suchet Euch ein Wirtshaus aus, das ziemlich besucht ist von einheimischer Gastig, die Wirtsleute eine Truppe Kinder haben, was nicht schwer zu finden ist; da zieht Euch zu; das ist der schönste Posten, den ich für Euch weiß.»

Ich sperrte Mund und Nase auf über den seltsamen Vorschlag und glaubte, es rapple bei dem guten Manne, und wenn die Flasche leer gewesen wäre, so hätte ich vielleicht noch etwas anderes geglaubt. Er sah mein Erstaunen, lachte und sagte, es scheine, ich begreife nicht, was er meine; und doch hätte er geglaubt, jedes Kind müsse ihn fassen, so einleuchtend stehe es in seinem Kopfe.

«Allemal wenn ich bei einer Gaststube vorbeigehe,» sagte er, «und da die Leute bei ihrem Schoppen sitzen sehe, so zieht es mich hinein, und eine rechte Wehmut kömmt mich an, daß um unserer wunderlichen und verschrobenen Sitten wegen es meine wunderliche Frau mir nicht erlaubt, mitten unter diesen Leuten zu sitzen; da wäre der rechte Ort, Weisheit zu predigen und Menschen vernünftig zu machen.» Das dünkte mich noch wunderlicher; aber der Fecker achtete nicht mehr auf mich; er war in den Zug gekommen und fuhr fort: «Dahin kommen die Leute selten allein um des Weines, sondern auch um der Gesellschaft willen. Es regt sich etwas in ihnen, das Nahrung will; sie möchten etwas hören, möchten sich mitteilen, brichten, brichten lassen. Versteht einer das Brichten, so hören die guten Leute mit wahrem Vergnügen zu, haben kurze Zyti, was ihnen eins der seltensten, aber der größten Güter scheint; denn Längizyti ist eine wahre Bauernplage. Der Abend vergeht ihnen, sie wissen nicht wie, und sie erzählen noch lange, wie sie den und den Tag so kurze Zyti gehabt. Was kurze Zyti dem Bauer sei, drückte wohl jenes Kind am besten aus, das, gefragt, was das Wort Seligkeit bedeute, antwortete: Kurzizyti. Nun ist aber so selten jemand in einer Gaststube, diesem großen, allgemeinen Leist des Dorfes, der dieses Amt des Brichtens übernimmt, und noch viel seltener, ja nicht zu finden, möchten die sein, welche mit bestimmter guter Absicht und zu einem klar gedachten vernünftigen Zweck es tun. Gar oft führen Zotenreißer, Händelsucher oder mit Gott und der Welt Unzufriedene das große Wort und verleiden ordentlichen Männern ihren Schoppen. Mit Schrecken sehe ich auch mehr und mehr im Volke selbst eine Kluft entstehen. Aus dem Volke erheben sich Beamtete, Gewerbsleute usw., es ist der erwecktere Teil des Volkes, und diese fangen an, die Gaststube zu verlassen, ziehen sich in Leisten, Lesezirkeln und wie die Dinger alle heißen, zusammen, und trennen sich von der Masse; in der Gaststube bleiben die Ungebildeten, wo keiner dem andern etwas Ordentliches bieten kann. Man sieht das nicht für wichtig an, und hält es für ganz natürlich, daß solche gebildete Leute sich nicht mehr allen Unannehmlichkeiten einer Gaststube preisgeben, und ihr Rams lieber unter sich abmachen. Aber man irrt sich: so wie in der Gaststube, so macht man sich im Leben, in der Kleidung usw., kurz in allem, allmählich vom Volke los, reißt sogar schon die Kinder vom Volke weg und führt sie besondere Wege. So bildet sich eine neue Klasse, und wer will mir wehren, wenn ich diese Klasse auch eine Aristokratie nenne? Die neue Klasse verliert durch diese Absonderung um so eher das Zutrauen des Volkes, je näher sie ihm früher gestanden. Das Volk aber entbehrt ihres Umganges, wird nicht durch dieselbe gehoben und veredelt, wird ab- und zurückgestoßen, verwildert unter sich und wird die Beute jedes Schreiers, der es zu irgend einem bösen Zwecke erregen will. Es gilt hier gerade der gleiche Grundsatz, wie bei den Armen. So lange man die Armen nur ernährt, abfüttert, werden sie Arme bleiben, sich vermehren und zu einer immer unerträglichern Last werden. Hebe man aber die Armen durch Entwicklung ihrer Kräfte; befähige man sie zu vorteilhaftem Erwerb, kurz, befähige man sie, daß sie sich selbst auf die Höhe ihrer Wohltäter hinaufschwingen können, so werden die Armen sich mindern und wird ihre Last abnehmen. Es wird das Volk Volk bleiben, roh, ungebildet, eine Wetterfahne, sobald es alle die verlassen, welche sich mehr Bildung erworben und als der Sauerteig des Volkes mitten unter ihm bleiben sollten. Sie werden sehen, daß das Volk bald gegen sie eine Opposition bildet. Das beim Volke bleiben hat freilich seine Unannehmlichkeiten. Mancher Beamtete hat seine Gewohnheit, welche er sich scheut, mitten in der Gaststube zu befriedigen; aber warum nicht alte Gewohnheiten fahren lassen, um dem neuen Amte Ehre zu machen? Und mancher ist nicht gerne einen ganzen Abend vernünftig; aber das ist wieder nichts als eine Gewohnheit; und geziemt es nicht einem, der über das Volk gesetzt sein will, Tag und Nacht vernünftig zu sein? Unglaubliches nun könnten gerade in der Gaststube Männer tun, die ohne steife Pedanterie mit manchem Witzwort Nützliches zu reden, die Geschichte der Zeit zu erleuchten, die Tagesfragen zu erläutern, die höhern Verfügungen zu erklären wüßten, oder, wenn nichts Neues vorläge, erzählen würden von andern Völkern, andern Zeiten. Um solche würden die Leute sich sammeln, und ich bin überzeugt, von der Gaststube aus würde sich ein wohltätiger Einfluß verbreiten über manches Feld und über manches Haus; die Abende würden kurzwylig werden, und vernünftige Männer kämen den Weibern heim ohne sturme Köpfe, und Friede, Liebe und Vertrauen würden die einzelnen Glieder der Gesellschaft eng verbinden.

«Nun, Gotthelf, zu so einem Gaststubenposten seid Ihr wie gemacht. Ihr habt viel gesehen, viel erfahren und gelesen; Ihr braucht nicht den Schmarotzer zu machen, und imponiert doch auch nicht wie ein Ammann oder Statthalter; Ihr seid unabhängig und doch so gestellt, daß niemand sich vor Euch scheut, keiner vor Euch ein Blatt vor den Mund nimmt. Ihr erfahret also, wie die Leute denken, was in ihnen sich regt, vernehmet alle Vorurteile, alle Dummheiten, die in den Köpfen spuken, und könnt gegen sie arbeiten. Ich meine nicht, daß Ihr den ganzen Tag da sitzen sollt und aufpassen, wem Ihr eine Lehre zu geben und kurze Zyti zu machen habet. Bewahre! Dafür ist nur der Abend da, wenn das Tagewerk getan ist bei einem jeglichen, und er ruhen darf von Gott und Menschen wegen. Und auch nicht Nächte durch sollt Ihr da sitzen, bis die Füße unter den Tischen zu Eiszapfen werden; zur rechten Zeit muß Feierabend sein; der folgende Tag will ausgeruhte Arbeiter, und es sind Weiber zu Hause, die dem Manne nicht gerne zu lange warten, und will der Mann Euch mit Freuden zuhören und ordentlich erquickt werden, so muß er nicht mit Schrecken nach Hause und an die scheltende Frau denken dürfen. Wenn ein Beamteter seinen Landjägern befiehlt, die Leute so lange im Wirtshause sitzen zu lassen als sie wollten, sobald sie sich nicht prügelten, versteht dieser Mensch die Wohlfahrt der ihm Anvertrauten, und woher hat der das Recht, Gesetze aufzuheben, die verständiger sind als er? Wer hat das Recht, Wirtschaftsbußen, die für die Schulen bestimmt sind, zu schenken? – Wie gefiele Euch ‹afange› das», meinte der Fecker, «doch wartet nur, bis Ihr alles gehört. Für den übrigen Tag habe ich Euch zwei andere Aufgaben ausgedacht. Ihr habt gehört, daß ich gesagt habe, Ihr sollet Euch ein Wirtshaus aussuchen, wo eine Kuppele Kinder seien, was leicht zu finden sei, und das habe ich nicht umsonst gesagt. Wirtskinder können mich immer dauern, je besser die Wirtschaft geht; je besser diese geht, desto weniger haben die Eltern Zeit, sich mit den Kindern abzugeben; es ist fast, als ob diese keine Eltern hätten. Die Kinder treiben sich unter dem Gesinde, unter der Gastig herum, erhalten zu trinken und hören alles Gräßliche; denn es gibt um die Wirtshäuser herum immer Menschen, die sich die verruchte Freude machen, Kinderherzen mit Zoten zu entheiligen, und von Herzen können mich die Eltern dauern. Sie haben gewöhnlich den besten Willen, ihre Kinder recht zu erziehen; sie wenden Geld auf, so viel die Gelegenheit es erlaubt; aber sie haben nicht Zeit zur Kinderaufsicht, nicht Zeit, sich um sie zu bekümmern, höchstens sie zuweilen aus der Gaststube und aus dem Stall zu jagen; um den Kindern denn doch ihre Liebe zu zeigen, geben sie ihnen recht gut zu essen und zu trinken und pflanzen dadurch noch mehr den Hang zu überwiegender Sinnlichkeit. Nun meine ich, seiet Ihr gerade wieder der Mann, Euch einer Kuppele solcher Kinder anzunehmen und ihr Glück zu machen.

«Freilich müßt Ihr Euch dem Wirte nicht selbst dazu anbieten; für diesen Zweck würde Euch keiner annehmen; sie würden weder trauen noch begreifen. Durch Erzählen müßt Ihr die Kinder nach und nach an Euch fesseln; zwischen den Schulen könnt Ihr vom Erzählen unvermerkt zum Lernen übergehen, könnt so die Kinder nützlich beschäftigen. Das wird zuerst die Wirtin merken, wenn ihr die Kinder vor den Füßen und aus der Küche weg kommen; sie wird es dem Mann sagen, der merkt dann endlich auch auf. Zuerst wird er Euch einen Schoppen geben hie und da, dann Euch am wöchentlichen Kostgeld zurückgeben, und endlich, wenn ein Kind einen ordentlichen Brief geschrieben, oder das Haus abgfigürt, oder sagen kann, daß England in Europa ist, keines mehr abnehmen. So wird das von selbst sich machen, ohne daß Ihr vom Bezahlen ein Wort zu reden oder eine Lehrstunde abzureden braucht; Euer Auskommen wird erleichtert, Eure Aufgabe schöner; ein zweifacher Schulmeister seid Ihr, wenn Ihr auch den Namen nicht tragt. Aber Ihr sollt mir trotz dem Schulkommissär ein dreifacher werden. Ihr habt viel erlebt und über Euer Leben nachgedacht; es liegt vor Euern Augen mit all den unglücklichen Verhältnissen, die Ihr erfahren. Ihr wisset das Unrichtige aufzufinden, nachzuweisen; das ist nun eine gar große Seltenheit. Tausenden ist es übler ergangen als Euch; Eigennutz, die Vorurteile der Menschen haben sie vielleicht noch weit drückender, fürchterlicher erfahren als Ihr; allein sie können höchstens klagen, räsonnieren; aber die Sachen beim rechten Namen nennen können sie nicht, können nicht einmal anschaulich machen, wer im Grunde an ihrem Unglück schuld ist, ob sie oder andere; und wenn sie am Ende auch über das verständlich werden könnten, so können sie nicht schreiben; ihre Klagen und Reden verhallen in engem Kreise unbeachtet. Ihr aber habt nachgedacht und könnt schreiben und das noch recht gut; wenn nun die Kinder in der Schule sind, der Abend noch nicht da ist, da setzet Euch hin und schreibet Euer Leben nieder. Dasselbe, so wie Ihr es erzählet, beleuchtet eine Menge Vorurteile, macht den Leuten manche Sünde anschaulich, die sie nie als Sünde angesehen und keinem Pfarrer geglaubt hätten, daß es Sünde sei. Euer Leben wird sicherlich manchem die Augen auftun, und er wird sagen: Ja, akkurat so ist es auch bei mir, aber es soll anders werden. Und das werden viel mehr Leute glauben, als Ihr denket; denn die Menschen und ihr Leben sind sich viel mehr gleich, als man dem ersten Anschein nach glauben sollte; was Euch begegnet ist, ist an hundert Orten geschehen. Daher wird es kommen, daß an hundert Orten die Leute meinen werden, Ihr malet sie ab und redet auf sie; dann werden sie sich aber an keinen Jeremias Gotthelf erinnern, werden sich die Seele aus dem Kopf staunen, wer das von ihnen wissen könne, wer so öffentlich vor der Welt auf sie stichele.

«Die guten Leute wissen nicht, daß ihre Ebenbilder in allen Ecken der Erde wohnen; aber sie werden sich schämen und nicht mehr also tun, um nicht mehr gedruckt zu werden. Und viele andere werden Euer Leben gerne lesen; wenn sie auch nicht sich darin finden, so ist doch manche Lehre in demselben enthalten, die jedem nützlich ist, und gar manches könnt Ihr da deutlich aussprechen, was den Leuten dunkel vorgeschwebt ist, was sie aber nie ordentlich ausdrücken konnten. So wird Eure Lebensbeschreibung, wenn Ihr sie drucken laßt, Nutzen stiften, Menschen belehren, und ein dreifacher bedeutender Schulmeister werdet Ihr sein, werdet ein ganz anderer Kerli sein, als so ein Straßeninspektor oder Polizeidiener, und noch dazu ein behaglicheres, Eurer Schwächlichkeit entsprechenderes Leben führen.»

Ich horchte nun doch auf; es fing in mir etwas an zu jucken und zu gramseln; eine eigene Wärme kam mir in die Augen; ich mußte lächeln, ich wußte nicht warum, wurde verlegen, und verlegen schüttelte ich verneinend den Kopf und meinte, so etwas werde ich wohl bleiben lassen. Und doch war es mir nicht recht ernst mit dieser Verneinung; es war mir wie einem hübschen Mädchen, dem man gesagt hatte, es sei schön und welches dasselbe auch nicht glauben will. Der Fecker meinte, allweg solle ich nur versuchen, für mich aufzusetzen, was ich könne; es sei ein gar angenehmer Zeitvertreib. Im Anfang werde es mir wohl Mühe machen; ich werde nicht recht wissen, wo anfangen, und gar so ängstlich sein, ob ich ein Wort hinter oder vor das andere setzen solle; aber das gebe sich bald von selbst; ich werde oft nicht warten mögen, bis ich hinter meiner Schreiberei sitze. Nun meinte ich, etwas schreiben werde ich am Ende wohl können; aber drucken lassen, das sei ein anderes, und wer es mir dann drucken wolle, das gebe gar viele Kosten. Auch das werde sich machen, meinte der Fecker, ich solle nur machen, daß geschrieben werde, solle über seinen Vorschlag nachdenken; und wenn ich ihn nicht schlecht gefunden, wenn ich das Schöne in demselben aufgefaßt, ein Haus suchen, in welchem ich mein selbstgeschaffen dreifach Amt ausführen könne. Er meinte, wenn ich einige Jahre so zugebracht, so könne ich ein ordentlich berühmter Mann werden, und wie die Leute mich jetzt verstießen, würden sie sich um mich reißen; mir stünden später, wenn der erste Ämtlihunger gestillet sei und man wieder Männer suche für die Ämter und nicht Ämter für die Männer, manches offen, wenn ich dann noch Lust habe, eines anzunehmen.

Ich ging heim. Mir war wunderlich im Gemüte und wunderlich im Kopfe. Ich wußte nicht, ging ich hoch oben über die Bäume hin oder unter der Erde durch; indessen stießen die Füße sich an jeden Stein, an jede Wurzel, und meine Nase hätte beinahe eine innige Bekanntschaft mit einem Türlistock geschlossen. Ich hatte an der Zukunft fast verzweifelt; alle Aussicht schien verschlossen, und nun war mir auf einmal eine aufgeschlossen, eine ganz neue, seltsame, aber echt romantische. Ich fand mich noch nicht so ganz zurecht in ihr; aber sie hatte mich ergriffen durch und durch und hielt mich fest, fast wie mit zauberischer Gewalt. Der Mensch ist doch im Grunde ein schwaches Geschöpf; er glaubt sich so klug, so selbständig, und wenn man recht nachsieht, so vermag er selten sich mit Sicherheit zu bestimmen. Besondere Eindrücke in besondern Stunden regieren ihn meist und bestimmen seinen Lebenslauf. Wer am selbständigsten von innen heraus sich zu bestimmen glaubt, ist oft derjenige, der diesen äußern Eindrücken am unbedingtesten sich hingibt, weil er nicht beachtet die Regungen seines Gemütes, und Eigendünkel ihn verblendet. Aber die schwerste Aufgabe ist wohl die, diese Eindrücke zu prüfen, die einen zu überwinden, den andern sich hinzugeben. Gott ruft uns, die Welt lockt uns. Das Rufen und das Locken von einander zu scheiden, keines mit dem andern zu verwechseln, wie schwer ist das und wie leicht nehmen es viele Leute!

Wohl legte ich mich nieder, aber nicht zum Schlafen; es wogte ein Gedankenmeer in mir auf und nieder. Wachen und Schlafen verflossen in einander zu einem träumerischen Zustand, in welchem ich nicht wußte, waren es Gedanken oder Träume, die ihre Bilder auf meine Seele warfen. Bald ging mein vergangenes Leben an mir vorbei, bald dachte ich es, bald lebte ich es noch einmal wirklich, fühlte Prügel, hörte mich schelten und Anneli stund an meiner Seite und bot mir ein Kind dar, daß ich ihm erzähle; dann saß ich in einer Gaststube, wollte etwas reden und konnte nie, und Anneli brachte andern Leuten Wein, mir aber nicht, und ich konnte ihm nicht rufen. Auch schrieb ich lange, lange, und als ich nachsah, konnte ich nichts lesen; es waren lauter fremde Buchstaben, ich konnte die rechten nie finden. Und wenn ich mich recht abgeängstigt, erwachte ich wohl auf Augenblicke, aber nur, um in noch peinlichere Lage zu kommen. Endlich fielen die ersten Sonnenstrahlen in mein Gemach; ich schüttelte mir den peinlichen Zustand vom Leibe und trank in langen Zügen die frische Morgenluft.


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